Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?

Jahrelang fing die BGE täglich rund 12,5 Kubikmeter Salzwasser in der Hauptauffangstelle in der Schachtanlage Asse II auf. Seit Anfang des Jahres 2024 geht diese Menge stetig zurück. Aktuell werden im täglichen Durchschnitt weniger als 7 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Die Hauptauffangstelle liegt auf der 658-Meter-Ebene. Die Hauptauffangstelle befindet sich rund 100 Meter oberhalb der Einlagerungskammern mit den radioaktiven Abfällen. Das aufgefangene Wasser hat keinen Kontakt zu den Abfällen und ist nicht radioaktiv.

Die Ursachen für die stetig zurückgehenden Mengen sind bisher unklar. Jedoch ist das Grubengebäude einem starken Gebirgsdruck ausgesetzt und daher anhaltend in Bewegung. Dadurch können sich Fließwege des zutretenden Salzwassers verschieben oder das Auffangsystem an der Hauptauffangstelle verändert werden. Die Expert*innen der BGE arbeiten derzeit intensiv daran die Ursachen zu ermitteln. Die BGE veröffentlicht an dieser Stelle die wichtigsten Neuigkeiten zum Salzwasser in der Schachtanlage Asse II.

Im März hat die BGE die Sanierung der Hauptauffangstelle beim Landesbergamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) beantragt. Dazu sollen zuerst die Lage und der Zustand der Folienabdichtung erkundet, sowie der tiefste Punkt der Abdichtung ermittelt werden. Anschließend sollen Bergleute von unten einen Zugang zu diesem tiefsten Punkt schaffen und eine neue Ableitung der aufzufangenden Salzwassermenge einbauen.

Grafischer Überblick

Aktuelle Entwicklungen

Am 9. April berichtete die BGE, dass sie die Sanierung der Hauptauffangstelle beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) beantragt hat. Dazu sollen zuerst die Lage und der Zustand der Folienabdichtung aus dem Jahre 1996/1997 erkundet sowie der tiefste Punkt der Abdichtung ermittelt werden. Anschließend sollen Bergleute von unten einen Zugang zu diesem tiefsten Punkt schaffen und eine neue Ableitung der aufzufangenden Salzwassermenge einbauen.

Um bereits mit vorbereitenden Arbeiten beginnen zu können, hat die BGE einen Antrag auf Teilzulassung gestellt. Damit soll ermöglicht werden, eine Strecke zum nördlichen Stoß des Abbaus 3 auf der 658-Meter-Ebene aufzufahren und den Gebirgsbereich bohrtechnisch zu erkunden.

Vom 6. bis 13. Mai 2024 wurden rund 17 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene in das Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 2,4 Kubikmetern am Tag. Am 14. Mai 2024 beträgt die tägliche Fassungsrate nur noch 2,3 Kubikmeter. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gab es keine signifikanten Veränderungen. 

Auf der 700-Meter-Ebene werden vom 13. Mai bis 14. Mai 2024 zusätzlich rund 2.500 Liter Salzlösung aus einer dort erstellten Bohrung abgepumpt.

Weiter ansteigend ist die Fassungsrate im Bereich Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene. Hier wurden im Zeitraum vom 7. Mai bis zum 14. Mai 2024 durchschnittlich 2,4 Kubikmeter Salzwasser pro Tag aufgefangen. Aktuell liegt die Fassungsrate bei 2,7 Kubikmetern pro Tag. In den Bereichen der Gleitbogenstrecke sind zudem vermehrt Tropfstellen und Pfützenbildung zu erkennen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen haben sich signifikant geändert. Die Magnesiumchlorid-, Kaliumchlorid- und Magnesiumsulfat-Konzentrationen und die Salzlösungsdichte nehmen zu, während die Natriumchlorid- und Caliumsulfat-Konzentrationen abnehmen.

Die gemessenen Pegelstände vor den Einlagerungskammern 4 und 8 auf der 750-Meter-Ebene zeigen keine signifikanten Auffälligkeiten im Messverlauf.

Aktuelle Arbeiten: Im Bereich Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene wird Schotter aus in den Boden gefrästen Kanälen geräumt. Damit soll ein besserer Ablauf gewährleistet werden. Gleichzeitig werden weitere Maßnahmen geprüft, mit denen Lösung oberhalb der 725-Meter-Ebene gefasst werden kann.  
 

Die BGE berichtet darüber, dass der Zufluss von Salzwasser auf der 725-Meter-Ebene ansteigt.
Während die Menge des aufgefangenen Salzwassers im Bereich der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene weiter zurückgeht, ist in tieferliegenden Bereichen auf der 725-Meter-Ebene ein deutlicher Anstieg zu beobachten. 

Rund 36 Kubikmeter Salzwasser wurden vom 29. April bis zum 6. Mai von der Hauptauffangstelle in das Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 5,1 Kubikmetern am Tag. Am 7. Mai beträgt die tägliche Fassungsrate nur noch 4,3 Kubikmeter. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gab es keine signifikanten Veränderungen. 

Seit dem 19. April 2024 steigt die Fassungsrate im Bereich Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene stärker an. Im Zeitraum vom 29. April bis 7. Mai 2024 wurden hier durchschnittlich 1,8 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Am 7. Mai 2024 liegt die Fassungsrate bei 1,97 Kubikmetern. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen haben sich signifikant geändert. Die Magnesiumchlorid-, Kaliumchlorid- und Magnesiumsulfat-Konzentrationen und die Salzlösungsdichte nehmen zu, während die Natriumchlorid- und Caliumsulfat-Konzentrationen abnehmen. 

Die gemessenen Pegelstände vor den Einlagerungskammern 4 und 8 auf der 750-Meter-Ebene zeigen keine signifikanten Auffälligkeiten im Messverlauf.

Vom 24. bis 30. April wurden rund 31 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle in das Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 6,2 Kubikmetern am Tag. Am 30. April beträgt die tägliche Fassungsrate noch 5,8 Kubikmeter. Damit liegt sie erstmalig unter der 6-Kubikmeter-Marke. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gab es keine signifikanten Veränderungen.

Im gleichen Zeitraum werden im Abbau 3 auf der 725-Meter-Sohle durchschnittlich 1,34 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Seit dem 19. April 2024 steigt die Fassungsrate stärker an und beträgt am 30. April 1,57 Kubikmeter pro Tag. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen haben sich geringfügig geändert. Die Magnesiumchlorid-, Kaliumchlorid- und Magnesiumsulfat-Konzentrationen und die Salzlösungsdichte nehmen leicht zu, während die Natriumchlorid- und Caliumsulfat-Konzentrationen leicht abnehmen.

Die gemessenen Pegelstände vor den Einlagerungskammern 4 und 8 auf der 750-Meter-Ebene zeigen keine Auffälligkeiten.
 

Vom 15. bis 24. April wurden rund 58 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle in das Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 6,4 Kubikmetern am Tag. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung hat sich gegenüber vorher nicht signifikant verändert.

Im Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene werden in dieser Zeit durchschnittlich 0,92 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Seit dem 19. April 2024 steigt die Fassungsrate stärker an und beträgt aktuell 1,24 Kubikmeter pro Tag. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen haben sich geringfügig geändert. Die Magnesiumchlorid-, Kaliumchlorid- und Magnesiumsulfat-Konzentrationen und die Salzlösungsdichte nehmen leicht zu, während die Natriumchlorid- und Caliumsulfat-Konzentrationen leicht abnehmen.

Messungen der Pegelstände vor den Einlagerungskammern 4 und 8 auf der 750-Meter-Ebene zeigen keine Auffälligkeiten.

Vom 9. bis 15. April wurden rund 48 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle in das Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 6,9 Kubikmetern am Tag. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gibt es keine signifikanten Veränderungen.

Im Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene werden in dieser Zeit durchschnittlich 0,73 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen haben sich geringfügig geändert. Die Magnesiumchlorid-, Kaliumchlorid- und Magnesiumsulfat-Konzentrationen und die Salzlösungsdichte nehmen leicht zu, während die Natriumchlorid- und Caliumsulfat-Konzentrationen leicht abnehmen.

Messungen der Pegelstände vor den Einlagerungskammern 4 und 8 auf der 750-Meter-Ebene zeigen keine Auffälligkeiten.

Vom 3. bis 8. April werden rund 48 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle in ein Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 8,0 Kubikmetern am Tag. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gibt es keine signifikanten Veränderungen.

Im Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene werden in dieser Zeit durchschnittlich 0,72 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen sind derzeit unauffällig.

Die BGE berichtet darüber, dass sie die Sanierung der Hauptauffangstelle beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) beantragt hat. Seit Anfang März 2024 ist die Menge des täglich aufgefangenen Salzwassers an der Hauptauffangstelle auf durchschnittlich 8 Kubikmeter gesunken. Einen vergleichbaren Anstieg auf der 725-Meter-Ebene wie ein Jahr zuvor gibt es nicht. Die Ursachen des veränderten Salzwasserzutritts sind nicht bekannt.

Vom 26. März bis 2. April werden rund 71 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle in ein Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 8,9 Kubikmetern am Tag. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gibt es keine signifikanten Veränderungen.

Im Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene werden in dieser Zeit durchschnittlich 0,65 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen sind derzeit unauffällig.

Vom 19. bis 25. März werden rund 65 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle in ein Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 9,3 Kubikmetern am Tag. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gibt es keine signifikanten Veränderungen.

Im Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene werden in dieser Zeit durchschnittlich 0,62 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen sind derzeit unauffällig.

Vom 12. bis 18. März werden rund 73 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle in ein Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 10,4 Kubikmetern am Tag. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gibt es keine signifikanten Veränderungen.

Im Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene werden in dieser Zeit durchschnittlich 0,54 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen sind derzeit unauffällig.

Vom 5. bis 11. März werden rund 75 Kubikmeter von der Hauptauffangstelle in ein Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene gepumpt. Das entspricht einem Durchschnitt von rund 10,7 Kubikmetern am Tag. Bei der Dichte und der chemischen Zusammensetzung gibt es keine signifikanten Veränderungen.

Im Abbau 3 auf der 725-Meter-Ebene werden in dieser Zeit durchschnittlich 0,49 Kubikmeter pro Tag aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der gefassten Salzlösungen sind derzeit unauffällig.

Im Zugangsbereich der Hauptfassungsstelle fanden Reparaturarbeiten an der Dichtungsbahn statt. Im gesicherten Zugangsbereich wurde die Kunststoffdichtungsbahn freigelegt, die sich durch die Verformungen in diesem Bereich aufgefaltet hat. Diese Falten werden entfernt, die Dichtungsbahn wieder glatt verlegt und verschweißt. Des Weiteren wurden im Laufe der Arbeiten die Drainagerohre im Osten und in der Mitte vom Sorelbeton befreit. Das östliche und das mittlere Rohr wurden inzwischen mit einem Endoskop befahren. Das östliche Rohr konnte bis rund 4,5 Meter, das mittlere bis rund 3,2 Meter mit einem Endoskop (Durchmesser 8 Millimeter) befahren werden. Aufgrund des geringen verbliebenen Querschnitts war keine weitere Befahrung mit dem Endoskop möglich. Die Rohre waren in diesem Bereich trocken.

Im Zuge der Arbeiten wurde das freiliegende westliche Drainagerohr geschützt, aus dem die Lösung derzeit abgeleitet wird.

Es wurden aus dem gesicherten Bereich fünf Firstkontrollbohrungen Richtung Süden gestoßen. Zwei weitere Firstkontrollbohrungen wurden erstellt. Radarmessungen und Kamerabefahrungen in den Bohrungen sind am 8. März 2024 erfolgt und werden derzeit ausgewertet.

Die BGE aktualisiert ihre Meldung zu den Zutrittsmengen. Die täglich gefasste Menge Salzwasser beträgt vom 27. Februar bis 4. März im Durchschnitt 11,1 Kubikmeter. Im gleichen Zeitraum werden auf der 725-Meter-Ebene täglich rund 0,48 Kubikmeter Lösung aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der Lösungen ist auf der 658-Meter-Ebene und der 725-Meter-Ebene unverändert.

Die BGE berichtet zudem in der Veranstaltungsreihe "Betrifft: Asse" über die derzeitige Situation des Salzwasserzutritts. Bereichsleiter Jens Köhler gibt einen Einblick in die aktuelle Entwicklung und die laufenden Arbeiten, um mehr Informationen über die Hintergründe des veränderten Salzwasserzutritts zu erhalten. Die Nachberichterstattung zur Veranstaltung mit allen Vortragsfolien sowie einer Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie in der Meldung vom 13. März 2024.

Die BGE aktualisiert ihre Meldung zu den Zutrittsmengen. Die täglich gefasste Menge Salzwasser beträgt vom 19. Februar bis 26. Februar im Durchschnitt 11,6 Kubikmeter. Im gleichen Zeitraum werden auf der 725-Meter-Ebene täglich rund 0,47 Kubikmeter Lösung aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der Lösungen ist auf der 658-Meter-Ebene und der 725-Meter-Ebene unverändert.

Anfang Februar berichtet die BGE, dass die sogenannte Untere Meldeschwelle unterschritten wurde. Mit Zulassen des Hauptbetriebsplans hat das Bergamt Meldeschwellen für die Zutrittsrate definiert. Eine obere Meldeschwelle für den Fall, dass der Lösungszutritt zunimmt und eine untere Meldeschwelle, falls der Lösungszutritt abnimmt. Wird eine der Meldeschwellen erreicht, informiert die BGE unverzüglich die zuständigen Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden. Das Vorgehen stellt sicher, dass alle zuständigen Stellen unmittelbar über die aktuelle Situation informiert sind und gegebenenfalls gemeinsam Maßnahmen einleiten können. Die Menge des aufgefangenen Salzwassers liegt bei 10,8 Kubikmetern. Die BGE berichtet den Aufsichts- und Genehmigungsbehörden wöchentlich über die Situation. Weitere Informationen finden Sie in der entsprechenden Meldung.

Die BGE aktualisiert ihre Meldung zu den Zutrittsmengen. Die täglich gefasste Menge Salzwasser beträgt vom 12. Februar bis 19. Februar im Durchschnitt 11,7 Kubikmeter. Im gleichen Zeitraum werden auf der 725-Meter-Ebene täglich rund 0,47 Kubikmeter Lösung aufgefangen. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der Lösungen ist auf der 658-Meter-Ebene und der 725-Meter-Ebene unverändert.

Die BGE aktualisiert ihre Meldung zu den Zutrittslösungen. Die täglich gefasste Menge Salzwasser beträgt vom 5. Februar bis 15. Februar im Durchschnitt 11,6 Kubikmeter. Im gleichen Zeitraum werden auf der 725-Meter-Ebene täglich rund 0,48 Kubikmeter Lösung aufgefangen. Das ist ein leichter Anstieg verglichen mit den 0,34 Kubikmetern im Dezember 2023. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung der Lösungen ist auf der 658-Meter-Ebene und der 725-Meter-Ebene unverändert.

Im Kalenderjahr 2023 wurden insgesamt rund 4.700 Kubikmeter Salzwasser an der Hauptauffangstelle aufgefangen. Das Salzwasser wurde in 19 Chargen an die chemische Industrie abgegeben. Dort werden sie weiterverwertet. Das Salzwasser ist radiologisch unbedenklich. Weitere Informationen finden Sie in der Meldung vom 7. Februar 2024.

Ende Januar berichtet die BGE, dass die sogenannte "untere Meldeschwelle" unterschritten wurde. Mit Zulassen des Hauptbetriebsplans hat das Bergamt Meldeschwellen für die Zutrittsrate definiert. Eine obere Meldeschwelle für den Fall, dass der Lösungszutritt zunimmt und eine untere Meldeschwelle, falls der Lösungszutritt abnimmt. Wird eine der Meldeschwellen erreicht, informiert die BGE unverzüglich die zuständigen Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden. Das Vorgehen stellt sicher, dass alle zuständigen Stellen unmittelbar über die aktuelle Situation informiert sind und gegebenenfalls gemeinsam Maßnahmen einleiten können. Die Menge des aufgefangenen Salzwassers liegt bei 10,8 Kubikmetern. Die BGE berichtet den Aufsichts- und Genehmigungsbehörden wöchentlich über die Situation. Weitere Informationen finden Sie in der entsprechenden Meldung.

Bereits seit dem Jahreswechsel 2022/2023 bereitete der Salzwasserzutritt in der Schachtanlage Asse II der BGE Sorgen. Ein Rückgang der gesammelten Menge an der Hauptauffangstelle geht mit einem Anstieg der gesammelten Menge auf der 725-Meter-Ebene in der Gleitbogenausbaustrecke im Bereich des Abbaus 3 einher. Rückgang und Zunahme sind in einer vergleichbaren Größenordnung. Dichte und Zusammensetzung der Lösung sind unverändert. Ende November schließt die BGE eine fortlaufende Berichterstattung mit der Meldung ab, dass Fassungsraten wieder bestimmt werden können, das System jedoch fragil bleibt.

Entwicklung Gleitbogenausbaustrecke auf der 725-Meter-Ebene

Fragen und Antworten

Seit 1988 fließt Salzwasser in die Schachtanlage Asse II. Bisher ist ein Großteil davon in 658 Meter Tiefe in der so genannten Hauptauffangstelle gesammelt worden. Das Salzwasser wird im Anschluss auf eine mögliche radiologische Belastung geprüft und nach über Tage gepumpt. Seit Anfang des Jahres hat sich das verändert. Aktuell wird an mehreren Stellen unterhalb von 658 Metern mehr Salzwasser eingefangen als in der Hauptauffangstelle.

Die meisten radioaktiven Abfälle liegen in 750 Metern Tiefe. Sie liegen in den früheren Abbaukammern des mehr als 100 Jahre alten ehemaligen Salzbergwerks. Dort wird mit einem Messprogramm kontrolliert, ob Salzwasser mit den Abfällen in Berührung kommt und so kontaminiert wird. Die Messungen auf der 750-Meter-Ebene geben derzeit keine Hinweise darauf, dass es einen Anstieg kontaminierter Lösungen gibt.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass kontaminiertes Salzwasser bis an die Tagesoberfläche gelangt. Dies ist unmittelbar auch nicht zu erwarten. Radioaktive Stoffe könnten nach aktuellem Kenntnisstand erst nach mehreren hundert Jahren die Tagesoberfläche erreichen.

Wie hoch eine mögliche Strahlenbelastung in Zukunft wäre, kann nicht im Detail berechnet werden, weil das vom exakten Freisetzungsverlauf abhängt. Die mögliche Bandbreite der Szenarien reicht von einer Belastung unterhalb zulässiger Grenzwerte bis zu einer geringfügigen Grenzwertüberschreitung. Von einer großflächigen Evakuierung ist nicht auszugehen.

Die BGE verfolgt die Rückholung der radioaktiven Abfälle weiter. Die Planungen werden fortgeführt.

Wie sich das aktuelle Geschehen auf die Rückholplanung auswirken wird, kann die BGE erst dann beantworten, wenn noch mehr Kenntnisse über den Verlauf des aktuellen Ereignisses vorliegen und die Planung entsprechend überprüft worden ist. Seit Jahren setzt die BGE bereits Vorsorgemaßnahmen zur Stabilisierung des Bergwerks um. Diese Vorsorgemaßnahmen sind Teil der Notfallplanung und sind eine Voraussetzung für die Rückholung der radioaktiven Abfälle.

Die Gegenflutung des Bergwerks ist Teil der geplanten Notfallmaßnahmen der Notfallplanung. Die Maßnahmen werden umgesetzt, wenn der Lösungszutritt so stark zunimmt, dass er technisch nicht mehr beherrschbar ist. Dies ist derzeit nicht der Fall.

Aktuell arbeiten sich Bergleute schrittweise im gesicherten Bereich in die Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene vor, um mögliche zugängliche Schadstellen der Auffangfolie ausfindig zu machen und entsprechende Reparaturmaßnahmen vorzunehmen.

Bereits im April 2024 hat die BGE die komplette Sanierung der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene beantragt. Dieses Vorhaben wird weiterverfolgt. Der Antrag ist beim zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) eingereicht. Die BGE hat im Rahmen dessen beim LBEG beantragt, mit den notwendigen Erkundungsarbeiten im Vorfeld der Sanierung auf Basis einer Teilgenehmigung bereits zu beginnen.

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