Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Mai 2020

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Die Abbaubegleitstrecke im Firstniveau der 532-Meter-Ebene (Sohle) wird weiter mit Beton (Sorelbeton) verfüllt. Dieser Streckenteil war der Weg zu den Bereichen unterhalb der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene. Im Osten der Ebene wurde im Rahmen der Vorsorgemaßnahmen der Notfallplanung eine Reihe von Barrierebauwerken unterhalb der Einlagerungskammer errichtet. Nach Abschluss dieser Arbeiten kann die Strecke verfüllt werden.
  • Unterhalb der 800-Meter-Ebene laufen Arbeiten zur Herstellung von Kavernenstrecken. Diese Strecken sollen zur Speicherung von Lösungen dienen, die nicht planmäßig im üblichen Zyklus abgegeben werden können. Zunächst wurde eine alte, verfüllte Strecke wieder geöffnet, zusätzlich werden über diesen Streckenteil hinaus neue Strecken aufgefahren.
  • An der Rohrbrücke zwischen der Anlage zur Förderung von Lösungen II (AFL II) am östlichen Geländerand über Tage wird weiter gearbeitet. Hier wird eine Verbindung zwischen den Speichern für Salzlösung über Tage und den untertägigen Infrastrukturräumen geschaffen.
  • In der AFL II werden elektrische Einrichtarbeiten durchgeführt.

Faktenerhebung

Die Einlagerungskammern 7 und 12 auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wurde abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.

  • Das Bohrort für die Bohrarbeiten zur Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene wird weiter hergerichtet. Es laufen Zeltbauarbeiten und Einrichtungsarbeiten in den Messcontainern. Die Messcontainer sind Laboreinrichtungen unter Tage. Nähere Informationen dazu finden Sie im Monatsbericht von April 2020.

Rückholungsplanung

Die Bergung der Abfälle erfolgt je nach Einlagerungskammer mit unterschiedlichen Techniken.

 

  • Die Planungen für die Rückholung aus der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene können werden weiter verfolgt werden. Das Ausschreibungsverfahren für die Konkretisierung der Planungen im Rahmen einer Entwurfsplanung ist abgeschlossen und der Auftrag wurde vergeben. Die Entwurfsplanung ist der zweite Schritt von insgesamt vier Planungsphasen. In Phase 1 wird eine Konzeptplanung erstellt. Diese wird im Rahmen einer Entwurfsplanung konkretisiert, um sie in Phase 3 in einer Ausführungs- und Genehmigungsplanung zu finalisieren. Es folgt die Bauausführung als letzte Phase.

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 13,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Rund 264 Kubikmeter Salzlösung werden nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 ff der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Die abgegebenen Lösungen stammen von der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene. Tritium und Cäsium-137 können nicht nachgewiesen werden. Die Nachweisgrenze liegt für Tritium bei 8,2 Becquerel pro Liter und für Cäsium-137 bei 0,42 Becquerel pro Liter. Mit der Nachweisgrenze wird derjenige Wert eines Messverfahrens bezeichnet, bis zu dem die Messgröße (zum Beispiel die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn beispielsweise Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.

Standortüberwachung und –erkundung

Zur Planung der Rückholung, zur Umsetzung der Notfallplanung und zur Erfassung der Auswirkungen durch den Bergbau muss die Asse überwacht und erkundet werden.

  • Nach Abschluss der Arbeiten zur 3D-Seismik werden Millionen Datensätze in auswertbare Systeme übertragen.
  • Die Bohrungen Remlingen 10 und Remlingen 11 werden vorbereitet. Die Ergebnisse sollen das Strukturmodell der Asse weiter ergänzen. Derzeit wird der Bohrplatz der Bohrung Remlingen 10 hergerichtet. Näheren Informationen dazu finden Sie im Einblick am Ende des Artikels.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Der Aufbau der neuen Baustoffanlage BA 51 zum Abfüllen von Trockenmaterial auf der 490-Meter-Ebene schreitet voran. Zusätzlich wird zur Nutzung der Anlage eine Leitung zwischen der Baustoffanlage BA 20 auf der 700-Meter-Ebene und der Baustoffanlage BA 51 eingebaut. Über diese Leitung kann trockener Baustoff mit Hilfe eines Luftstroms transportiert werden. Zunächst wird eine weitere Baustoffanlage auf der 511-Meter-Ebene von der 700-Meter-Ebene aus versorgt.
  • Auf der 511-Meter-Ebene wird an einem Arbeitsraum für untertägiges Personal gearbeitet. Derbisherige Blechcontainer wird durch einen gemauerten Platz ersetzt. Dadurch erfolgt eine bessere Versorgung mit Frischluft und dem Personal steht mehr Arbeitsplatz zur Verfügung.
  • Von der 616-Meter-Ebene aus erstellen Mitarbeiter der Bohrabteilung Befüllbohrungen zur 700-Meter-Ebene. Diese reichen bis zur sich dort befindenden Behälterabfüllanlage BA 50. Dieser Teil der Baustoffanlage soll durch die BA 51 auf der 490-Meter-Ebene ersetzt werden. Am Standort der BA 50 auf der 700-Meter-Ebene ist der Schädigungsgrad im Bergwerk so groß, dass der Bereich verfüllt werden soll.
  • Auf der 700-Meter-Ebene bauen Mitarbeiter des Grubenbetriebes weiter ein Stützbauwerk im Bereich der großen Baustoffanlage BA 20. Hier muss Hohlraum verringert und das Tragsystem stabilisiert werden, um die Anlage weiter sicher betreiben zu können.
  • Auf der 725-Meter-Ebene wird an einem zweiten Fluchtweg für einen Infrastrukturraum gearbeitet. 
  • Auf der 750-Meter-Ebene arbeiten Mitarbeiter des Grubenbetriebes die nördliche Richtstrecke nach Osten nach. Diese Strecke ist mehr als 100 Jahre alt und stark beansprucht. Durch diese Strecke erreichen die Mitarbeiter die östlichen Betriebspunkte, daher muss die Strecke für den täglichen Einsatz gesichert werden. Auch der Zugang zum Standort der Faktenerhebung, ein Anstieg aus dem unteren Bereich in ein höheres Niveau der Sohle, wird nachgearbeitet. In diesem Monat wurde nach dem Ende der Nachschnittarbeiten begonnen, die Fahrbahn zu erneuern. Weiter geplant ist noch ein Stützbauwerk am Südstoß.

Infrastruktur

Über Tage muss die Infrastruktur dauerhaft instandgehalten und modernisiert werden.

  • Die Umzugsarbeiten in den neu errichteten Zwischentrakt zwischen dem Kauengebäude und der Schachthalle schreiten voran. Der Neubau ist ein zweistöckiger Verbindungstrakt, in dem Grubenwehr, Dosimetrie, Verbands- und Lampenstube Platz finden.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Auflagen für die Öffentlichkeitsarbeit während der Corona-Pandemie sind hoch. Für die Infostelle Asse ist ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet worden, um nach Pfingsten wieder für Besucher*innen zur Verfügung zu stehen. Befahrungen des Bergwerks sind nicht möglich, die Ausstellung musste den Anforderungen der Minimierung von Infektionsrisiken angepasst werden. Ab 3. Juni 2020 ist die Infostelle wieder erreichbar. Weitere Informationen sind im Bereich Infostelle & Befahrungen zu lesen.
  • Kurze Informationen, kuriose Fakten, spannende Bilder zur Schachtanlage Asse II gibt es auch bei Twitter. Die BGE nutzt die Möglichkeit des Kurznachrichtendienstes, um über die Vielzahl von Eindrücken zu berichten. Eine beliebte Kategorie der Tweets ist: „Bergbau in Worten“, was meinen Bergleute eigentlich, wenn sie von Kauen, Rolllöchern, Schrappern und der Ortsbrust sprechen?.
  • Die BGE informiert auch auf youtube  über ihre Arbeit, beispielsweise über  ein Video zu Aspekten der 3D-Seismik.

Einblick


Aufgenommen im Mai 2020

Die Arbeiten für die Erkundungsbohrungen R 10 und R 11 haben begonnen. Aktuell werden die Bohrplätze für die geplanten Bohrungen so hergerichtet, dass das Bohrgerät sicher aufgestellt werden kann. Zuerst wird der Bohrplatz für die Bohrung R 10 nordwestlich der Schachtanlage Asse II hergerichtet. Die hierfür benötigte Fläche beträgt rund 11.000 Quadratmeter. Zum Vergleich: Dies entspricht ungefähr der Fläche eines Fußballfeldes. Im Anschluss erfolgt die Errichtung des Bohrplatzes für die Bohrung R 11. Diese befindet sich westlich der Schachtanlage im Wald. Die Fläche beträgt rund 5.600 Quadratmeter. Die Bauarbeiten werden jeweils von Montag bis Freitag von 7:00 bis 19:00 Uhr durchgeführt. Die Bohrarbeiten werden voraussichtlich im Oktober 2020 beginnen. Das Ende des Bohr- und Erkundungsprogramms ist für Ende 2021 geplant. Weitere Informationen finden Sie in der Meldung vom 27. Mai 2020.


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