Asse

Die BGE informiert in der Asse2-Begleitgruppe

Die BGE berichtete über die Themen Rückholungsskizze, Fortführung der geologischen Erkundung für den Schacht Asse 5, die geplanten hydrogeologischen Erkundungsbohrungen sowie über die anstehenden Arbeiten zur geplanten 3D-Seismik.

Die BGE berichtete auf der 59. Sitzung der Asse2-Begleitgruppe am 30. August 2019 über die Themen Rückholungsskizze, Fortführung der geologischen Erkundung für den neuen Schacht Asse 5 auf der 700-Meter-Ebene, die geplanten hydrogeologischen Erkundungsbohrungen (R10 und R11) sowie über die anstehenden Arbeiten zur geplanten 3D-Seismik im Gebiet der Asse.

Die wesentlichen Inhalte der Vorträge sind hier wiedergegeben. Die vollständigen Vortragfolien können Sie hier herunterladen:

Rückholungsskizze

Der technische Geschäftsführer Dr. Thomas Lautsch berichtete über die Neustrukturierung der BGE. Seit dem 1. Juli 2019 gibt es eine neue Abteilung Rückholung, die aus fünf Gruppen besteht:

  • Rückholbergwerk
  • Bergetechnik
  • Abfallbehandlung
  • Sicherheitsanalysen
  • Erkundung

In Bezug auf die angekündigte Rückholungsskizze wies Dr. Lautsch darauf hin, dass sich diese noch in der Bearbeitung befindet. Unabhängig davon betonte Dr. Lautsch, dass die Konzeptplanungen für die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus den jeweiligen Einlagerungskammern fast überall vollständig vorliegen und nun mit der Erarbeitung der Entwurfsplanungen begonnen wird.

Fortführung der geologischen Erkundung auf der 700-Meter-Ebene

Der Leiter der Abteilung Rückholung Dirk Laske informierte über den Stand der Arbeiten zu den Erkundungsbohrungen auf der 574- und der 700-Meter-Ebene. Ziel der Erkundungsbohrungen ist es, das Salzgesteins östlich der Schachtanlage Asse II zu untersuchen, da dort der Rückholungsschacht Schacht Asse 5 sowie das zugehörige Rückholungsbergwerk errichtet werden sollen. Insgesamt sind sechs Bohrungen geplant, von denen bisher vier Bohrungen gestoßen wurden.

Laske berichtete, dass die Erkundungsbohrungen auf der 574-Meter-Ebene fertiggestellt sind. Auf der 700-Meter-Ebene konnte bisher nur eine Erkundungsbohrung fertiggestellt werden. Ursache ist, dass die Standrohre für die weiteren Bohrungen aufgrund der starken Schädigung des Gebirges nicht abgedichtet werden konnten. Daher wurde ein neues Bohrort aufgefahren, um wieder intaktes Salzgestein anzutreffen und die notwendigen Erkundungsbohrungen zu stoßen. Das neue Bohrort ist so ausgelegt, dass zwei Bohranlagen parallel betrieben werden können, so dass die Erkundungsbohrungen voraussichtlich noch 2019 abgeschlossen werden. Ab 2020 werden dann von diesem Bohrort ausgehend zwei weitere Bohrungen in die tieferen Gesteinsschichten gestoßen.

Hydrogeologisches Erkundungsprogramm am Beispiel der Bohrungen R10 und R11

Dr. Jens Führböter berichtete über die geplanten Bohrungen R10 und R11, die nordwestlich der Schachtanlage Asse II für das Jahr 2020 geplant sind. Vorbereitete Arbeiten haben bereits im Februar 2019 stattgefunden. Dr. Führböter wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Größe, die Lage und die Beschaffenheit des Reservoirs, welche den Lösungszutritt in die Schachtanlage Asse II speist, unbekannt sind. Ebenso die Fließpfade vom Deckgebirge in das Grubengebäude. Es besteht daher ein begründeter Bedarf, die Herkunft des Lösungszutritts zu erkunden, um das Risiko eines unbeherrschbaren Lösungszutritts realistisch einschätzen zu können. Die Bohrungen sind Teil eines Gesamtprogramms zur Erkundung des Deckgebirges, zu dem auch die 3D-Seismik gehört.

Nachdem in den vergangenen Monaten auch medial ein unkontrollierbarer Zutritt von Salzwasser der Schachtanlage Asse II in Folge der Bohrungen befürchtet wurde, wies Dr. Führböter darauf hin, dass bei der Festlegung der Bohransatzpunkte umfangreiche Sicherheitsanalysen durchgeführt wurden und ein unkontrollierbarer Zutritt von Salzwasser der Schachtanlage Asse II nicht zu befürchten sei.

Anstehende Arbeiten zur geplanten 3D-Seismik

Dr. Grit Gärtner informierte schließlich über den aktuellen Stand der 3D-Seismik und der anstehenden Arbeiten in den kommenden Monaten. Einführend berichtete Sie über die zwölf durchgeführten Testbohrungen auf dem Asse-Höhenzug. Mit diesen wurde die Bohrausrüstung sowie der Bohrfortschritt bei unterschiedlichen Untergründen getestet. Die Bohrungen waren maximal 15 Meter tief und wiesen je nach Bohrung einen Durchmesser von 70 bis 100 Millimeter auf. Nach Abschluss der Bohrungen wurden die Löcher wieder verfüllt.

Dr. Gärtner informierte anschließend darüber, dass die vorbereitenden Arbeiten voraussichtlich am 23. September 2019 beginnen werden. Die vorbereitenden Arbeiten beinhalten unter anderem:

  • den Bezug des Quartiers in Wittmar durch die beauftragte Firma Geofizyka Torun,
  • die technische Abnahme der einzusetzenden Geräte und Fahrzeuge,
  • der Beginn der Vermessung und die Kampfmittelfreigabe für die Bohrpunkte,
  • das Erstellen der Bohrungen für die Anregung durch Sprengungen.

Abschließend informierte Dr. Gärtner darüber, dass in den ersten Monaten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort tätig sein werden. Diese bilden voraussichtlich 15 Trupps bestehend aus je drei Personen, die dann die Bohrarbeiten im Gelände vornehmen. Die BGE wird im Rahmen der Reihe „Betrifft Asse“ noch zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung einladen.

Lage der Bohransatzpunkte für die Bohrungen R10 und R11. Der minimale Abstand zum Grubengebäude beträgt unter Tage 260 Meter (R10) bzw. 167 Meter (R11). Würden die Bohrlöcher um 100 Meter verlängert, betrüge der minimalste Abstand zum Grubengebäude 144 Meter (R11).

Lage der Bohransatzpunkte für die Bohrungen R10 und R11. Der minimale Abstand zum Grubengebäude beträgt unter Tage 260 Meter (R10) bzw. 167 Meter (R11). Würden die Bohrlöcher um 100 Meter verlängert, betrüge der minimalste Abstand zum Grubengebäude 144 Meter (R11).

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