Endlagersuche

An alles gedacht?

Die BGE hat mit Expertinnen und Experten der Endlagerforschung über den Forschungs- und Entwicklungsbedarf in der Standortauswahl beraten und veröffentlicht nun die Ergebnisse der Diskussion.

Die Dokumentation des Workshops über den Forschungs- und Entwicklungsbedarf im Standortauswahlverfahren ist nun online verfügbar. Im März hatten rund 100 Expertinnen und Experten aus der Endlagercommunity in einem zweitätigen Workshop diskutiert, wo sie im Standortauswahlverfahren Forschungs- und Entwicklungsbedarf sehen und wie sie mögliche Forschungsprojekte priorisieren würden.  Grundlage der Diskussion war eine Bedarfsbeschreibung aus Sicht der BGE, die in Zusammenarbeit mit der BGE TECHNOLOGY (BGE TEC) entstanden war und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops vorab zur Verfügung gestellt worden ist. Ziel des Workshops war es, die fachlichen Kompetenzen zu Forschungsbedarfen im Rahmen des Standortauswahlverfahrens außerhalb der BGE in die Bedarfsabschätzung einzubeziehen. In der Dokumentation des Workshops sind Ablauf, Struktur und Ergebnisse nachvollziehbar aufgeführt.

Thematisch war der zweitägige Workshop in der Stadthalle Braunschweig in vier Blöcke unterteilt. Die Expertinnen und Experten konnten wählen, ob sie sich mit geowissenschaftlichen Fragestellungen, dem radioaktiven Inventar und Endlagerkonzepten, Sicherheitsuntersuchungen oder sozialwissenschaftlichen Aspekten des Standortauswahlverfahrens auseinandersetzen wollten. Die vier Themenbereiche wurden wiederum in drei Workshop-Blöcken unter den Gesichtspunkten Vollständigkeit, Ausgewogenheit oder Ungleichgewicht und Umsetzbarkeit der Endlagerforschung diskutiert. Die BGE hat sich davon versprochen, dass die Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer Lücken im Forschungs- und Entwicklungskonzept der BGE auffinden und etwaige Einseitigkeiten in der Betrachtung aufdecken würden.

In den Diskussionsforen sammelten die Expertinnen und Experten Vorschläge und Anregungen, welche die BGE bei der Überarbeitung der Bedarfsbeschreibung beachten will. Das Resultat aus dem Workshop ist ein umfassendes Feedback zu Methoden, Nachweisen und Defiziten hinsichtlich der Forschungsbedarfe für die Standortauswahl. In der vorliegenden Dokumentation sind die vielfältigen Anregungen und Vorschläge aus den Diskussionen festgehalten. Darunter befinden sich ganz konkrete Empfehlungen, etwa bei der geowissenschaftlichen Forschung auch mögliche Veränderungen des Endlagerstandorts durch den Klimawandel in Betracht zu ziehen, zum Beispiel den steigenden Meeresspiegel. Weiter enthalten sind Studienkonzepte, etwa über die zielgruppengerechte, visuelle Aufbereitung von Informationen. Und ebenso zeitliche Schwerpunksetzungen, wie etwa frühzeitig Behälter- und Endlagerkonzepte zu erarbeiten, oder mit detaillierten Sicherheitsuntersuchungen von Endlagern erst zu beginnen nachdem ein Gesamtkonzept definiert ist. Themenübergreifend forderten die Expertinnen und Experten die Forschungsarbeit international sowie interdisziplinär auszurichten.

Die Vorschläge und Anregungen zeigen mit ihrer Vielfältigkeit den Erfolg der zweitägigen Veranstaltung. In der Dokumentation wird  ersichtlich, wie durch die Beteiligung eines Expertengremiums blinde Flecken erkannt werden können und wie der BGE eine möglichst ganzheitliche Betrachtung aller Aspekte des Standortauswahlverfahrens möglich wird.

Die Dokumente finden Sie hier (einfach unter "Forschungswokshops" klicken).

Dr. Jörg Tietze, Bereichsleiter Standortauswahl, stellt sich den Fragen der Anwesenden.

Blick in das Publikum des Workshops

Rund 100 Expertinnen und Experten aus der Endlagercommunity diskutierten mit der BGE.

Menschen vor einem Flipchart

In unterschiedlichen Foren haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der BGE über den Forschungsbedarf für die Standortsuche diskutiert.

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