Endlager Konrad

BGE hat öffentlich über den aktuellen Stand der ÜsiKo informiert

Die BGE informierte am 31. Januar in ihrer Veranstaltungsreihe "Betrifft: Konrad" über die Ergebnisse der ersten Phase der der Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen des Endlagers Konrad (ÜsiKo).

Vor rund 25 Besuchern hat die BGE am 31. Januar in ihrer Veranstaltungsreihe „Betrifft: Konrad“ über die Ergebnisse der ersten Phase der Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen des Endlagers Konrad (ÜsiKo) informiert. Nach der Begrüßung durch den technischen Geschäftsführer der BGE, Dr. Thomas Lautsch, erläuterte Dr. Matthias Stockmaier aus dem Projektteam die Ergebnisse und Hintergründe der ÜsiKo.

Mit der ÜsiKo soll der Stand von Wissenschaft und Technik zum Zeitpunkt der Genehmigung des Endlagers Konrad (Planfeststellungsbeschluss vom Mai 2002) mit dem heutigen Stand verglichen werden. Rund 17 Jahre sind seither vergangen und wissenschaftliche Erkenntnisse und Bewertungen sowie die Technik haben sich weiterentwickelt. Daher sei die Kernfrage: „Was hat sich seither getan?“, fragte Stockmaier.

Im Fokus stehen dabei sicherheitstechnische Aspekte. Es gehe nicht um eine Überprüfung der Genehmigung, sondern um wissenschaftliche Erkenntnisse, die sich auf die Betrachtung des angestrebten Sicherheitsniveaus auswirken. In der ersten Phase stand daher die Fragestellung, ob es aufgrund heutiger Erkenntnisse einen Bedarf an vertiefenden wissenschaftlichen Untersuchungen gibt. In einer zweiten Phase werden dann gezielt anhand des ermittelten Bedarfs die entsprechenden Sicherheitsanalysen aktualisiert werden.

Um die teilweise sehr abstrakten wissenschaftlichen Betrachtungen besser nachvollziehbar zu machen, erläuterte Stockmaier die beiden Betriebsphasen: Einlagerungsbetrieb und Nachbetriebsphase an konkreten Beispielen. Hierbei ging es um Punkte wie die sichere Einhaltung von Grenzwerten oder gebirgsmechanische Auswirkungen auf das Endlager. In der Nachbetriebsphase, also der Zeit nach der Einlagerung, spielt vor allem die Langzeitbetrachtung für die Sicherheit eine gravierende Rolle.

Für die erste Phase der ÜsiKo waren insgesamt sechs Unternehmen zu verschiedenen Fragestellungen beauftragt. Die vorgelegten Gutachten wurden darüber hinaus von einem vierköpfigen Review-Team geprüft. Hier wurde geschaut, ob die Regeln für wissenschaftliches Arbeiten erfüllt sind, ob die Gutachten vollständig, richtig und nachvollziehbar sind. Die BGE verfolgt das Ziel bestmögliche wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Im Anschluss fand eine rege Diskussion mit vielen Fragen statt, die weit über die Phase 1 der ÜsiKo hinausgingen. Die Fachleute der BGE verwiesen auf die Phase 2, in der einige Teilaspekte genauer untersucht würden, beispielsweise Betrachtungen zur Systemanalyse Mensch-Technik-Organisation (MTO) oder die Ausbreitung von Radionukliden in der Gasphase (gasförmige radioaktive Stoffe).

Die ÜsiKo ist eine freiwillige Leistung der BGE als verantwortungsvollem Betreiber des Endlagers Konrad. Die Arbeiten für die Phase 1 wurden im Jahr 2017 begonnen und mit dem Workshop am 23. Januar 2019 abgeschlossen. Nun folgt eine Auswertung mit dem Ziel, ob und wie eine zweite Phase absolviert wird. Für den technischen Geschäftsführer Dr. Lautsch hat die ÜsiKo noch einen weiteren positiven Effekt: „Ich freue mich darüber, dass wir mit der ÜsiKo einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer lernenden Organisation schaffen.“

Vortragsfolien zum Herunterladen:

Ein Referent spricht vor einem Publikum

Dr. Matthias Stockmaier (BGE) erläutert das Verfahren bei der Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen des Endlagers Konrad (ÜsiKo)

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