Endlager Konrad

Feuerwehrprobe am Endlager Konrad

Feuerwehrübung am Endlager Konrad: Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat zum ersten Mal eine gasbasierte Brandlöschanlage getestet.

Im neu errichteten Verwaltungs- und Sozialgebäude auf der Schachtanlage Konrad 1 befindet sich im Erdgeschoss eine zentrale Warte. Mit fortschreitender Errichtung des Endlagers Konrad laufen dort immer mehr Informationen zusammen.

Die zentrale Warte und ihre Nebenräume verfügen über einen Doppelboden, in dem die komplette Verkabelung untergebracht ist. Im Fall eines Brandes im Doppelboden ist ein konventioneller Löschversuch wenig erfolgversprechend und würde zudem zu einer Zerstörung oder Beschädigung weiterer wertvoller Komponenten führen. Aus diesem Grund ist eine so genannte Inergen-Löschanlage installiert. Inergen ist ein ungiftiges Löschgas bestehend aus Stickstoff, Kohlendioxid und dem Edelgas Argon, durch das der Luft Sauerstoff entzogen wird und ein Brand erstickt wird.

Im Rahmen der Übung am Donnerstag (20.6.2019) wurde ein Brand im Doppelboden der Warte simuliert und dadurch einerseits allgemeiner Feueralarm über Tage auf der Schachtanlage Konrad 1 ausgelöst sowie auch die automatische Inergen-Löschanlage aktiviert. Gleichzeitig wurde die Berufsfeuerwehr Salzgitter alarmiert.

Durch die Auslösung des allgemeinen Feueralarms mussten alle über Tage beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Sammelpunkte aufsuchen. Nachdem sie dort registriert worden waren, wurde die übertägige Evakuierungsübung beendet.

Die Feuerwehr hat an der Wache alle erforderlichen Informationen und Pläne bekommen und anschließend das Sozial- und Verwaltungsgebäude direkt angefahren. Dort wurde dann unter Atemschutz die zentrale Warte aufgesucht und auf Brandnester untersucht. Zusätzlich wurde der Sauerstoffgehalt gemessen. Nachdem festgestellt worden war, dass keine Brandgefahr mehr bestand, musste das Löschgas aus den Räumen entfernt werden.

Durch die Auslösung der Löschanlage wurde automatisch die Be- und Entlüftung der Wartenräume abgeschaltet. Zur Raumentlüftung wurde dann nur die Belüftung zugeschaltet. Dadurch konnte das Löschgas über die im Doppelboden angebrachten Entlüftungsöffnungen aus dem Raum gedrückt werden. Zusätzlich wurde der große Wartenraum noch durch einen Lüfter der Feuerwehr gereinigt.

Vor der Übung wurde im Doppelboden des zu löschenden Raumes ein Messgerät zur Ermittlung der Sauerstoffkonzentration installiert. Von dort wurde der Wert laufend per Funk auf ein draußen platziertes Gerät gesandt. Der Sauerstoffwert sank nach der Löschmittelzugabe innerhalb kürzester Zeit auf einen Wert von 6,6 Prozent. Während der Entlüftungsphase stellte sich nach einigen Minuten wieder eine Sauerstoffkonzentration ein, die den Aufenthalt in der Warte ohne Atemschutzgeräte ermöglichte.

Die Feuerwehr Salzgitter hatte den kompletten Grundausbildungslehrgang (Brandmeisteranwärterinnen und –anwärter) mit insgesamt 13 Personen zum Endlager Konrad geschickt. Diese waren im Gegensatz zu ihrem Vorgesetzten nicht vorher informiert worden. Die Berufsfeuerwehr Salzgitter stellte bei der Nachbesprechung fest, dass die Anwärterinnen und Anwärter ihre Aufgaben gut gemeistert hatten und das Übungsziel erreicht wurde. Bei der anschließenden Begehung stellte die BGE der Berufsfeuerwehr Salzgitter noch weitere Komponenten der automatischen Löschanlage im Gebäude vor.

Blick aus der Ferne auf den Förderturm und das Gelände des Bergwerk Konrad

Das Schachtgelände Konrad 1 mit dem markanten Förderturm

Gasflaschen mit Löschgas

Löschgas wird in großen Gaskartuschen gelagert

Feuerwehrleute bei einer Übung

Der Reservetrupp der Berufsfeuerwehr Salzgitter wartet auf seinen Einsatz

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