Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in den Kalenderwochen 11 und 12/2019

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die Optimierung von  Planungsunterlagen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Ein Auftragnehmer misst Größe und Orientierung mechanischer Spannungen über Probebohrungen im Vor-Ort-Versuch (in situ Versuch) für Streckenabdichtungen im Steinsalz. Die gewonnenen Daten helfen bei der weiteren Optimierung der Bauwerksplanung.

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Berg- und Atomrecht betreiben.

  • Bergleute beginnen mit der Errichtung eines provisorischen Wetterverschlags auf der 2. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben im Bereich des Haltepunkts des Förderkorbs (Füllort). Diese Maßnahme ist eine Vorbereitung für den Umbau eines nahe gelegenen Wettertores.

  • Im Kontrollbereich auf der 4. Ebene wird im Untertagemessfeld die Rückholbarkeit von Spezialcontainern mit zwischengelagerten radioaktiven Abfällen aus den Bohrungen nachgewiesen, in denen sie gelagert werden. Diese Überprüfung erfolgt vierteljährlich.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Elektroniker bauen stationäre Ortsdosisleistungsmessgeräte zur kontinuierlichen Messung von Strahlung im Kontrollbereich auf der 4. Ebene der Schachtanlage Bartensleben zurück. Die Messgeräte waren während des Einlagerungsbetriebes notwendig, sind heute für den sicheren Betrieb jedoch nicht mehr erforderlich. Die Maßnahme wurde zuvor durch das Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt genehmigt.

Meldepflichtige Ereignisse

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 21. März 2019 um 17:08 Uhr kommt es zu einer Störung einer Meldelinie der Brandmeldeanlage im Bereich des Mehrzweckgebäudes, Förderturm und Containerhalle. Die elektronische Brandüberwachung ist in den betroffenen Bereichen nicht gewährleistet. Stündliche Sichtkontrollen gewährleisten den sicheren Betrieb. Nach dem Austausch eines defekten Brandmelders, der zur Störung des gesamten Brandmeldesystems führte, geht die Anlage am Folgetag wieder in den bestimmungsmäßigen Betrieb.

    Eine N-Meldung (Normalmeldung mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) geht fristgerecht an das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit.

Einblick

Aufgenommen im Mai 2014

Auf dem Bild ist ein stationär montiertes Messgerät zur Überwachung von radioaktiver Strahlung (Ortsdosisleitung) im Kontrollbereich des Endlagers Morsleben zu sehen. Es ist mit einem optisch-akustischen Signalgeber verbunden, der beim Überschreiten einer vorgegebenen Warnschwelle (10 Mikrosievert pro Stunde) das Personal vor erhöhter Strahlung warnt. Insgesamt 17 dieser Messgeräte (fünf über Tage und zwölf unter Tage) bilden das stationäre System zur Überwachung der Ortsdosisleistung im Kontrollbereich. Es überwacht ständig begehbare Strecken unter Tage sowie Räume (unter- und über Tage) in denen mit radioaktiven Stoffen umgegangen wird. Der Betrieb des Messsystems wurde bis vor kurzem von der Dauerbetriebsgenehmigung vorgeschrieben.

Seit 1998 werden keine radioaktiven Abfälle mehr angenommen. Ein Großteil der Einlagerungsbereiche wurde gemäß der Dauerbetriebsgenehmigung mit Versatzmaterial verfüllt und verschlossen. Die Überwachung der Ortsdosisleistung in den ehemaligen Annahme-, Transport- und Endlagerungsbereichen mit einem stationären Messsystem ist daher heute nicht mehr erforderlich. Lediglich im Untertagemessfeld wird bei der Zwischenlagerung und vierteljährlichen Überprüfung der Rückholbarkeit noch mit radioaktiven Abfällen höherer Aktivität umgegangen.

Das Messsystem wurde mit Zustimmung der Genehmigungsbehörde außer Betrieb genommen und soll rückgebaut werden. Die radiologische Überwachung von im Kontrollbereich tätigen Personen wird weiter durch das vorgeschriebene Tragen von elektronischen Personendosimetern, welche die Strahlenbelastung über den gesamten Einsatzzeitraum (gemessen in Mikrosievert) ermitteln, gewährleistet. Beim Umgang mit radioaktiven Stoffen kommen bei Bedarf zusätzlich Dosisleistungsmessgeräte, welche die aktuelle Ortsdosisleistung (zum Beispiel Mikrosievert pro Stunde) messen, zum Einsatz.

Dem Antrag auf Außerbetriebnahme und Rückbau des Messsystems wurde kürzlich seitens des Umweltministeriums des Landes Sachsen-Anhalt mit der 49. Änderung der Dauerbetriebsgenehmigung stattgeben und die Demontage der Messgeräte hat begonnen. Als Nebenbestimmung zur Genehmigung des Vorhabens wurde das Herabsetzten der Dosisleistungswarnschwelle bei den im Endlager Morsleben eingesetzten elektronischen Personendosimetern gefordert (siehe Wochenbericht KW 5 & 6).

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Morsleben. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Morsleben gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


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