Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im August 2021
 

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Im Querschlag nach Norden auf der 725-Meter-Ebene (Sohle) wird zurzeit das umliegende Gestein auf Risse und kleine Hohlräume überprüft. Einbauten werden zurück gebaut. Das sind notwendige, vorbereitende Arbeiten zur späteren Erstellung einer Strömungsbarriere in diesem Bereich. Strömungsbarrieren sind hochwertige geotechnische Bauwerke aus einem speziellen Salzbeton (Sorelbeton). Sie werden im nahen Umfeld von Einlagerungskammern im Rahmen der Notfallvorsoge erstellt.
     
  • In rund 810 Metern Tiefe werden weiterhin Kavernenstrecken hergerichtet. In den Strecken können Lösungen gespeichert werden, die zum Beispiel nicht planmäßig nach über Tage abgegeben werden können. Damit die Lösung auch in der Strecke verbleibt, muss der Zugang mit einem Bauwerk aus einem speziellen Salzbeton verschlossen werden. Dazu laufen vorbereitende Arbeiten.
     

Erkundung von Einlagerungskammern

Alle Einlagerungskammern auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wurde abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.
 

  • Die Mitarbeiter*innen der Gruppe Sonderprojekte in Zusammenarbeit mit dem Strahlenschutz richten das Bohrort für die Bohrarbeiten zur Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene weiter ein. Die Bohranlage und der Arbeitsbereich werden für den Beginn der Arbeiten hergerichtet. Die Einrichtung der Messcontainer mit dem notwendigen technischen Equipment befindet sich auf der Zielgeraden. Die Geräte werden fachgerecht angeschlossen.
     

Rückholungsplanung

Die Bergung der Abfälle erfolgt je nach Einlagerungskammer mit unterschiedlichen Techniken.

  • Der Beleuchtungsprozess zur Standortentscheidung für das Zwischenlager hat unter Federführung des Niedersächsischen Umweltministeriums begonnen. Im Hinblick auf rechtliche Fragestellungen wird neben den drei Expert*innen eine weitere Expertin in den Beleuchtungsprozess einbezogen. Ergebnisse sollen voraussichtlich im Oktober vorliegen. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Asse-2-Begleitgruppe (externer Link) (A2B).
     
  • Im Rahmen der Ausschreibung der Entwurfsplanung zur Rückholung der Abfälle von der 750-Meter-Ebene sind die Teilnahmeanträge ausgewertet. Die fachlich geeigneten Bieter werden zur Abgabe eines Angebots aufgefordert.
     
  • Für die Ausschreibung zur Entwicklung der Bergetechnik für die Rückholung der radioaktiven Abfälle von der 750-Meter-Ebene sind die Teilnahmeanträge eingegangen und werden im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der Bieter ausgewertet.
     
  • Für ein Gespräch zwischen dem Koordinierungsbüro der A2B und der Arbeitsgruppe Optionen – Rückholung (AGO) wird eine erste Stellungnahme der BGE zu der von der AGO vorgelegte Stellungnahme zum Rückholkonzept für die Abfälle von der 750-Meter-Ebene übermittelt.
     

Rückholungsbergwerk und Schacht Asse 5

Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.
 

  • Zum Abschluss der Erkundungsarbeiten im östlichen Salinar hat die BGE eine Mitteilung veröffentlicht, in der Verlauf und Erkenntnisse der Bohrarbeiten noch einmal zusammengefasst dargestellt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Meldung vom 24. August 2021.
     

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Anfang des Monats werden mit der Charge 2021/11 276 Kubikmeter Lösung abtransportiert. Die abgegebene Lösung stammt von der Hauptauffangstelle in 658 Metern Tiefe. In der Charge 2021/11 werden weder Tritium noch Cäsium-137 nachgewiesen. Die Nachweisgrenzen liegen bei 8,0 Becquerel pro Liter für Tritium und 0,36 Becquerel pro Liter für Cäsium-137. Ende des Monats folgt eine weitere Charge. Mit der Charge 2021/12 werden 250 Kubikmeter Lösung abtransportiert. Auch hier werden weder Tritium, noch Cäsium-137 nachgewiesen. Die Nachweisgrenze liegt für Tritium bei 8,0 Becquerel pro Liter und für Cäsium-137 bei 0,41 Becquerel pro Liter. Mit der Nachweisgrenze wird derjenige Wert eines Messverfahrens bezeichnet, bis zu dem die Messgröße (zum Beispiel die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Aufgrund gebirgsmechanischer Beanspruchung befindet sich die Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke) in einem Bereich zwischen rund 610 und 620 Metern unter der Tagesoberfläche in einem schlechten Zustand. Stark aufgelockertes Salz wird mit einer Firstenfräse entfernt. Zur Stabilisierung des Bereiches wird hier ein Stützbauwerk aus einem speziellen Salzbeton errichtet.
     
  • In der Hauptverbindungsstrecke von der 750-Meter-Ebene aufwärts wird ein rund 90 Meter langes Stützbauwerk errichtet. Es wird im August fertiggestellt.
     

Infrastruktur

Über Tage muss die Infrastruktur dauerhaft instandgehalten und modernisiert werden.

  • Auf dem Gelände der Schachtanlage werden Leerrohre für die Medienversorgung verlegt. Diese unterqueren die Gleise, die im Rahmen der Notfallplanung noch auf dem Gelände erhalten werden. Um den Aufwand zu reduzieren, wurden die Gleise ausgebaut und nach Verlegung der Leerrohre wieder eingebaut.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.
 

  • Auf der 490-Meter-Ebene wird an der Einrichtung einer neuen Filteranlage für die Einlagerungskammer mit mittelradioaktiven Abfällen in 511 Metern gearbeitet. Mit der Anlage wird die Luft aus der Kammer abgesaugt und gefiltert. Die Filteranlage aus der Einlagerungszeit wird ersetzt. Die technische Anlage ist aufgebaut und wird jetzt zur Inbetriebsetzung vorbereitet.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle Asse arbeitet an der Wiedereröffnung. Ab dem 1. September steht das Team der Infostelle Asse interessierten Bürger*innen – unter Berücksichtigung der Corona Regeln - gerne wieder Rede und Antwort. Aktuelle Öffnungszeiten und Voraussetzungen für den Besuch finden Sie im Bereich Infostelle und Befahrungen auf unserer Internetseite.
     

Einblick


Gleisbauarbeiten, wo seit Jahrzehnten kein Zug mehr gefahren ist? Die Gleise, die in den 1970er Jahren verlegt wurden, sollen für die Maßnahmen der Notfallplanung erhalten bleiben. Gleichzeitig sollen Leitungen die Gleise queren. Diese werden nun unter den bestehenden Gleisen verlegt. So können alle Anforderungen berücksichtigt werden.
 


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