Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Februar 2022
 

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Bergleute bringen 7 Tonnen Spezialkies (Quarzitkies) in zwei Bohrungen auf der 700-Meter-Ebene (Sohle) ein. Der Kies, durch den Flüssigkeiten gut strömen können, soll die Bohrung lange gegen die Gebirgsbewegung offenhalten. Diese Bohrung ist Teil der Notfallvorsorge. Im Falle eines technisch nicht mehr zu beherrschenden Lösungszutritts (auslegungsüberschreitenden Lösungszutritts, AÜL) kann Lösung mit Hilfe der Bohrung gelenkt werden, da sie weiterhin durchflossen werden kann. Diese und weitere Bohrungen sind also das Gegenstück zu den Barrierebauwerken, welche die Einlagerungsbereiche gegen eindringende Lösungen abschirmen sollen.
     
  • In rund 810 Metern Tiefe arbeiten Bergleute weiter am Verschlussbauwerk für die dritte Kavernenstrecke. Sie befüllen die letzten beiden von drei Widerlagern mit einem speziellen Salzbeton (Sorelbeton). Diesen Monat werden dort insgesamt rund 698 Kubikmeter Salzbeton verbaut.
     
  • In rund 825 Metern Tiefe beginnen Bergleute, die vierte Kavernenstecke aufzufahren. Für diese Arbeit nutzen sie eine Teilschnittmaschine.
     

Erkundung von Einlagerungskammern

Alle Einlagerungskammern auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wurde abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.
 

  • Die Vorbereitungen für das Anbohren der Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene laufen weiter. In diesem Monat installieren Mitarbeiter elektrische Anlagen. Außerdem platzieren sie die gesamte Bohrausrüstung.
     

Rückholungsplanung

Die Bergung der Abfälle erfolgt je nach Einlagerungskammer mit unterschiedlichen Techniken.

  • Die BGE vergibt die Entwicklungsarbeiten für die Bergetechnik zur Rückholung der radioaktiven Abfälle von der 750-Meter-Ebene. Somit sind nun alle Entwicklungsarbeiten für die Bergetechnik auf den drei Einlagerungsebenen vergeben. Die Entwicklungsarbeiten laufen parallel zu den jeweiligen Entwurfsplanungen, die ebenfalls beauftragt sind. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 18. Februar 2022.
     

Rückholungsbergwerk und Schacht Asse 5

Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.
 

  • Für die letzte geplante Erkundungsbohrung (Remlingen 18) im Bereich des geplanten neuen Schachts Asse 5 beginnen die Planungsarbeiten für den übertägigen Bohrplatz. Der Bohrplatz liegt in einem FFH-Gebiet, sodass der Eingriff in die Natur mit besonderer Sorgfalt zu planen ist. Ein FFH-Gebiet ist ein europäisches Schutzgebiet, das nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen wird.
     

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 12,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Anfang Februar werden rund 253 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2022/02 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 8,8 Becquerel pro Liter. Die Nachweisgrenze für Cäsium liegt bei 0,63 Becquerel pro Liter. Die Nachweisgrenze bezeichnet denjenigen Wert eines Messverfahrens, bis zu dem die Messgröße (etwa die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden können, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein kann.
     
  • Vom 21. bis 23. Februar 2022 werden rund 276 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2022/03 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 8,8 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,70 Becquerel pro Liter.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Anfang Februar beenden Bergleute ihre Arbeiten an der Fahrbahn im Bereich des Zugangs zum Schacht Asse 2 (Füllort) in 490 Metern Tiefe. Durch gebirgsmechanische Beanspruchung war hier der Boden (Sohle) stark aufgewölbt und musste nachgearbeitet werden.
     
  • Bergleute arbeiten in einer Schlosserwerkstatt in 574 Metern Tiefe an einem Sozialraum. Sie bauen Fenster und eine Tür ein und verlegen einen für den Bergbau zugelassenen Boden.
     
  • In rund 620 Metern unter der Tagesoberfläche arbeiten Bergleute weiter an einem Stützbauwerk entlang der Hauptverbindungsstrecke im Bergwerk (Wendelstrecke). Hier haben sie die Strecke gefräst, um brüchiges Salz zu entfernen. Damit die tragenden Seiten der Strecke jedoch nicht mit jedem Nachschnitt kleiner werden, errichten die Bergleute Stützmauern aus einem speziellen Salzbeton, um die Mächtigkeit der tragenden Elemente wiederherzustellen.
     

Infrastruktur

Über Tage muss die Infrastruktur dauerhaft instandgehalten und modernisiert werden.
 

  • Anfang Februar warten Mitarbeiter die Weichen der übertägigen Grubenanschlussbahn auf dem Schachtgelände.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.
 

  • Auf der 490-Meter-Ebene wird weiter an der Containeranlage für die Gruppe Wettertechnik gearbeitet. Bergleute arbeiten an der Fahrbahn neben dem Container.
     
  • Am 19. und 20. Februar 2022 führen Mitarbeiter der Gruppe Wettertechnik Wartungsarbeiten am Hauptgrubenlüfter durch. Diese Arbeiten werden am Wochenende betrieben, weil sie unter der Woche den normalen Grubenbetrieb zu sehr einschränken.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle ist zurzeit von Mittwoch bis Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Es gilt die 2G-Plus-Regel, auch für geboosterte Personen. Besucher*innen müssen FFP2 Masken tragen.
     
  • Die Infostelle organisiert am 24. Februar 2022 eine Betrifft – Asse. Rund 120 Teilnehmer*innen informieren sich in der Online-Veranstaltung, was im Jahr 2021 passiert ist und welche Aufgaben 2022 auf die BGE in der Asse zukommen. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung steht auf dem YouTube-Kanal der BGE (externer Link) zur Verfügung. Den Nachbericht zur Veranstaltung finden Sie auf unserer Internetseite.
     

Einblick

 

Diese Schalungswand des Widerlagers verschließt eine von insgesamt vier Kavernenstrecken. Die Kavernenstrecken dienen als zusätzliche Speicherkapazität für Lösung. In Zukunft können sie Lösung aufnehmen, die nicht planmäßig nach über Tage abgegeben werden kann. Die hier gezeigte Kavernenstrecke kann rund 1.440 Kubikmeter Lösung aufnehmen.


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