Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Januar 2022
 

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • In 700 Metern Tiefe verfüllen Bergleute eine alte Verbindung zur ersten Gewinnungsebene in 750 Metern mit Beton (Sorelbeton).
     
  • Auf der Haupteinlagerungsebene in 750 Metern Tiefe werden Barrieren um die Einlagerungskammern errichtet.
     
  • In rund 810 Metern Tiefe wird weiter am Verschlussbauwerk für die dritte Kavernenstrecke gearbeitet.
     
  • In rund 825 Metern bereiten Arbeiter*innen die Herstellung der vierten Kavernenstrecke vor. Dazu transportieren sie die Teilschnittmaschine und die nötige Infrastruktur dorthin und bauen diese auf.
     
  • Im Grubentiefsten werden 106 Kubikmeter Beton unter Verwendung nicht abgabefähiger Salzlösung in einen alten Streckenabschnitt eingebracht. Die Lösung ist radiologisch unbedenklich. Aufgrund einer Selbstverpflichtung gibt die BGE die Lösung aber nicht nach über Tage ab.
     

Erkundung von Einlagerungskammern

Alle Einlagerungskammern auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wurde abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.
 

  • Die Vorbereitungen für das Anbohren der Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene laufen weiter. In diesem Monat werden elektrische Anlagen zur Arbeitsplatzüberwachung und die Messtechnik aufgebaut und in Betrieb genommen.
     

Rückholungsplanung

Die Bergung der Abfälle erfolgt je nach Einlagerungskammer mit unterschiedlichen Techniken.

  • Der Auftragnehmer für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung der Einrichtungen zur Abfallbehandlung und des Zwischenlagers beginnt mit den Planungsarbeiten. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 10. Januar 2022.
     

Rückholungsbergwerk und Schacht Asse 5

Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.

  • Als ergänzende Messung zum bisherigen Erkundungsprogramm des Salzgesteins östlich der Schachtanlage Asse II soll eine sogenannte Bohrlochtomographie zwischen den Erkundungsbohrungen der 574-Meter-Ebene und der 700-Meter-Ebene stattfinden. Hiermit kann die Salzstruktur zwischen beiden Bohrungen besser erfasst und abgebildet werden. Die im Vorfeld der Messungen notwendigen Tests auf der 775-Meter-Ebene sind abgeschlossen.
     

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 12,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Rund 253 Kubikmeter Salzlösung werden in der Charge mit der Bezeichnung 2022/01 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium liegt bei 16,5 Becquerel pro Liter. Über den Jahreswechsel 2021/2022 fanden Arbeiten im Schacht Asse 2 statt. Dafür wurde auch die Frischluftversorgung des Bergwerks minimiert. Auch die Hauptauffangstelle war von einer verringerten Frischluftversorgung betroffen, so dass sich mehr Tritium als üblich in der Lösung anreichern konnte. Der Wert liegt jedoch weiterhin deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert für Tritium aus der Trinkwasserverordnung. Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium liegt bei 0,37 Becquerel pro Liter. Die Nachweisgrenze bezeichnet denjenigen Wert eines Messverfahrens, bis zu dem die Messgröße (etwa die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.
     
  • Am 31. Januar 2022 beginnt die Abfuhr der Charge 2022/02. Die Abfuhr nimmt mehrere Tage in Anspruch. Über die Werte informieren wir im Monatsbericht Februar 2022.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • In 490 Metern unter Tage arbeiten Bergleute weiter an der Fahrbahn im Bereich des Zugangs zum Schacht Asse 2 (Füllort). Durch gebirgsmechanische Beanspruchung ist hier der Boden stark aufgewölbt und muss nachgearbeitet werden.
     
  • In einer Werkstatt in 574 Metern unter der Tagesoberfläche wird an einem Sozialraum gearbeitet. Die Mauerarbeiten sind beinahe abgeschlossen. Jetzt wird die Decke eingebaut.
     
  • In rund 620 Metern unter der Tagesoberfläche arbeiten Bergleute weiter an einem Stützbauwerk entlang der Hauptverbindungsstrecke im Bergwerk (Wendelstrecke). Hier haben sie die Strecke gefräst, um brüchiges Salz zu entfernen. Damit die tragenden Seiten der Strecke jedoch nicht mit jedem Nachschnitt kleiner werden, errichten die Bergleute Stützmauern aus einem speziellen Salzbeton, um die Mächtigkeit der tragenden Elemente wiederherzustellen.
     
  • Im Schacht 2 werden im obersten Bereich des Schachtes die Führungseinrichtungen des Förderkorbes und des zugehörigen Gegengewichts ausgetauscht. Weitere Informationen finden Sie in der Meldung vom 6. Januar 2022.
     

Infrastruktur

Über Tage muss die Infrastruktur dauerhaft instandgehalten und modernisiert werden.

  • An der Bahnstrecke zur Asse finden Baumschnitt- und Grabenreinigungstätigkeiten statt.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Die Gruppe Wettertechnik hat in der Mitte des Jahres 2021 mit dem Bauprojekt „Büro- und Sozialcontainer“ unter Tage begonnen. Im Dezember konnten die Bauteile, verpackt auf Paletten, ins Bergwerk gebracht werden. Im Januar 2022 errichten Monteure des Herstellers die Containeranlage und statten diese mit Klimaanlagen aus.

Einblick

 

Dieses Bohrloch trägt den Namen Brg. 700-8.1. Es ist ein kleiner Baustein im großen Konzept der Notfallplanung. Der Lösungszutritt kann sich jederzeit ändern und ist im schlimmsten Fall technisch nicht mehr beherrschbar. Wenn das passiert, das Bergwerk also „unter Wasser“ steht, soll die Radioaktivität in den Einlagerungskammern möglichst lange im Bergwerk bleiben und nicht in Richtung Tagesoberfläche gelangen.

Neben Barrierebauwerken errichten Bergleute im Hinblick auf die Notfallplanung zusätzlich Bohrungen für eine gelenkte Lösungsführung. Diese verfüllen sie mit Kies. Das Gestein soll einerseits die Bohrung möglichst lange gegen Gebirgsbewegungen offenhalten, andererseits sollen Lösungen diese Bohrungen gut durchströmen können.


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