Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im August 2025

Erkundungsbohrung ermöglicht Blick auf Fässer mit radioaktiven Abfällen

Anfang August bohren Bergleute die Einlagerungskammer 12 in 750 Metern Tiefe erfolgreich an. Anschließend sichern sie die Bohrung und führen eine Kamerabefahrung durch. Dabei erhalten sie nach rund 50 Jahren wieder einen Blick auf einige der hier eingelagerten Fässer. Die Fässer im Bild sind liegend gestapelt und scheinen weitestgehend intakt. 

Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, unter anderem über die Atmosphäre und die Aktivitätswerte innerhalb der Kammer, werden zusätzliche Messungen durchgeführt. Um die Messungen zu ermöglichen, wird die Bohrung zuvor erweitert. Mit der Erkundungsbohrung macht die BGE einen weiteren Schritt in der Vorbereitung der Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II. Die BGE informierte dazu auch in einer Pressemitteilung. 

 

 

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Die Grube wird fortlaufend stabilisiert. Dabei errichten Bergleute in den durch Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke. Zusätzlich verfüllen die Bergleute nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle.
     
  • 725-Meter-Ebene, Gleitbogenausbaustrecke: Im August stabilisieren Bergleute weiterhin einen stark beanspruchten Streckenbereich. Dazu erstellen sie Stützbauwerke aus Spezialbeton (Sorelbeton) und sichern die Decke. Bereits im Vorfeld installieren sie 60 halbrunde, unter Druck ineinandergleitende Metallträger, sogenannte Gleitbögen.

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • 750-Meter-Ebene, Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12: Ende August erweitern Bergleute die Bohrung zur Einlagerungskammer 12 und führen erste Gasmessungen durch. Die Messungen zeigen, dass in der Einlagerungskammer keine explosionsfähige Atmosphäre herrscht. Darüber hinaus bereiten sie weitere Kamerabefahrungen vor. Weitere Informationen über die Erkundung der Einlagerungskammern finden Sie auch im Einblicke Magazin #20 (externer Link)

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • 658-Meter-Ebene, Unterfahrung Abbau 3: Bei Erkundungsarbeiten unterhalb der ehemaligen Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene finden Bergleute in einer Bohrung einen Wasserstrom. Proben zeigen, dass das Salzwasser die gleiche chemische Zusammensetzung hat wie das zuvor oberhalb der Folie im Abbau 3 aufgefangene Wasser. Das gefasste Salzwasser wird in das Speicherbecken in der ehemaligen Hauptauffangstelle gepumpt. Im August werden durchschnittlich fast sechs Kubikmeter pro Tag gefasst. Zwischenzeitlich muss das Abpumpen aufgrund eines verdrehten Ansaugstutzens unterbrochen werden. Nachdem Bergleute den Stutzen neu ausgerichtet haben, konnte das Salzwasser bereits einen Tag später wieder abgepumpt werden.

    Sofern möglich, soll zukünftig der Großteil des eintretenden Salzwassers wieder auf der 658-Meter-Ebene, rund 100 Meter oberhalb der Einlagerungskammern, aufgefangen werden. Die BGE plant im Abbau 3 bis zu der Stelle vorzudringen, an der sie den Fließweg vermutet. Dazu müssen Bergleute zunächst Teile des zur Stabilisierung in den Abbau 3 eingebrachten Schotters entfernen. Anschließend soll in diesem Bereich eine Fassungsstelle errichtet und das Salzwasser in das Sammelbecken in der ehemaligen Hauptauffangstelle abgepumpt werden.
     
  • 725-Meter-Ebene, 700-Meter-Ebene und 658-Meter-Ebene: Vom 6. bis zum 7. August 2025 werden rund 84 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 15/2025 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 13 Becquerel pro Liter. Zum Vergleich: In der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Tritium bei 100 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,41 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene, 700-Meter-Ebene und 658-Meter-Ebene: Vom 20. bis zum 22. August 2025 werden rund 186 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 16/2025 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Die Radionuklide Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 14,9 Becquerel pro Liter, die für Cäsium-137 bei 0,38 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene, 700-Meter-Ebene und 658-Meter-Ebene: Am 27. August 2025 werden rund 84 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 17/2025 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Die Radionuklide Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 14,9 Becquerel pro Liter, die für Cäsium-137 bei 0,39 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene, Gleitbogenausbaustrecke: Das Salzwasser tritt in diesem Bereich überwiegend aus den Wänden aus. Von hier aus läuft es über einen Ablaufkanal (Schram) in ein Sammelbecken und wird anschließend abgepumpt. In dem Kanal verdunstet bei Temperaturen von 40 Grad Celsius fortlaufend Wasser aus der Salzlösung. Das zurückbleibende Salz bildet Kristalle, die das Ablaufen des Salzwassers behindern. Daher wird der Ablaufkanal regelmäßig von Bergleuten gereinigt und die sich bildenden Salzkristalle entfernt.
     
  • Die BGE eruiert fortlaufend zusätzliche Entsorgungsmöglichkeiten für die radiologisch unbedenkliche Zutrittslösung. Auch mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) führte die BGE einen Austausch über die mögliche Einleitung über den Jadebusen in die Nordsee. Die Vorgespräche zeigten, dass diese Option derzeit nicht realisiert werden kann. Die BGE hat die Planungen daher zurückgestellt.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • 511-Meter-Ebene, Abbaubegleitstrecke: Im August beginnen Bergleute mit der Verfüllung einer Strecke auf der 700-Meter-Ebene. Dazu pumpen Sie Spezialbeton über Bohrungen in die tieferliegende Strecke. Diese wurde ursprünglich neu aufgefahren, um Instandsetzungsarbeiten am Schacht durchzuführen.
     
  • 700-Meter-Ebene, Firstniveau, Aufwältigung Richtstrecke nach Westen: Bergleute setzen hier Stabilisierungsarbeiten fort. Dazu errichten sie im August ein weiteres Stützbauwerk aus Spezialbeton. Vor wenigen Monaten wurde die zuvor bereits verfüllte Strecke zur Erkundung der veränderten Salzwassersituation wieder geöffnet. Von hier aus sollten Teile des in tiefere Bereiche vordringenden Salzwassers gefasst werden. Anfänglich konnten hier mehrere Kubikmeter Salzwasser pro Tag gefasst werden. Aktuell wird hier täglich weniger als ein halber Kubikmeter gefasst.
     
  • 700-Meter-Ebene, Richtstrecke nach Osten: Im August setzen Bergleute die Sanierungsarbeiten in diesem Streckenbereich fort. Dazu entfernen sie schadhafte Bereiche mit einer Fräse. Im Anschluss werden Stützbauwerke aus Spezialbeton errichtet.
     
  • 700-Meter-Ebene, Hauptverbindungsstrecke: Die Hauptverbindungsstrecke soll hier zukünftig einen anderen Verlauf nehmen. Hierfür führen Bergleute vorbereitende Arbeiten durch. Dazu verbreitern sie die Strecke, um Rohrleitungen umzulegen und Platz für eine Ventilstation zu schaffen. Über diese wird der Materialtransport in den im Bergwerk verbauten Rohrleitungen geregelt. Gleichzeitig bereiten sie den Einbau eines neuen Wettertors vor. Mit Wettertoren werden im Bergwerk die Frisch- und Abluft im Bergwerk gelenkt.

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • 490-Meter-Ebene, Beschickungskammer: Im August erhalten Kolleg*innen des Strahlenschutzes eine Unterweisung in die Bedienung der neuen Abluftfilteranlage. Diese wird zur Bewetterung der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene eingesetzt. Zusätzlich werden weitere Vorbereitungen für die geplante Kamerabefahrung der Einlagerungskammer 8a getroffen.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Website zur Infostelle Asse.

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