Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Oktober 2025

Bergleute bereiten Verfüllarbeiten vor

Im Oktober beginnen Bergleute damit, einen Bereich auf der 750-Meter-Ebene für die Verfüllung vorzubereiten. Dafür fräsen sie im Zugangsbereich zum ehemaligen Sprengstofflager Teile der Wände (Stoß) und der Decke (Firste) nach. Im Anschluss wird der Zugang mit einem Abdichtbauwerk verschlossen und der dahinterliegende Hohlraum abschnittsweise mit Spezialbeton verfüllt.

Neben diesem Bereich sollen mittelfristig auch weitere ungenutzte Bereiche im Grubentiefsten abgeworfen, also verfüllt werden. So wird der Hohlraum verringert und das Bergwerk weiter stabilisiert.

Während der Arbeiten legen Bergleute am 23. Oktober 2025 Sprengmittel in einer Bohrung frei. Die Arbeiten werden daraufhin umgehend eingestellt und der Bereich gesichert. Im Anschluss werden sechs Sprengpatronen geborgen. Die Sprengmittel werden durch einen Spezialdienstleister entsorgt. Aufgrund des Alters der Patronen und fehlender Zündmittel lag keine unmittelbare Gefährdung vor. In der Schachtanlage Asse II werden seit 2009 keine Sprengmittel mehr gelagert.

Gemäß §38 Abs. 1 Allgemeine Bergverordnung (ABVO) werden die zuständigen Aufsichtspersonen sowie die Betriebsführung unverzüglich informiert. Zudem erfolgt eine Meldung an das Landesbergamt (LBEG) und an das Bundesamt für die Sicherheit in der nuklearen Entsorgung (BASE).

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Die Grube wird fortlaufend stabilisiert. Dabei errichten Bergleute in den durch Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke. Zusätzlich verfüllen sie nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle
  • 700-Meter-Ebene, Hauptverbindungsstrecke: Bergleute stellen hier im Oktober ein großes Stützbauwerk fertig. Dazu entfernen sie zunächst die schadhaften Bereiche mit einer Fräse. Im Anschluss errichten sie Verschalungen und füllen den dahinter liegenden Bereich mit Spezialbeton.

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • 750-Meter-Ebene, Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12: Die Arbeiten zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene werden im Oktober fortgeführt. Über die Bohrung führen Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes radiologische Messungen knapp unterhalb der Kammerdecke durch. Gasmessungen der Kammeratmosphäre ergeben, dass die Messwerte für explosionsfähige Gase wie Wasserstoff und Methan unterhalb der Explosionsgrenze liegen. Zusätzlich liefern weitere Kamerabefahrungen neue Erkenntnisse zur Lage und zum Zustand der Fässer in der Einlagerungskammer. Weitere Informationen hierzu finden sie in einer Meldung auf der BGE-Website.

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • 725-Meter-Ebene, 700-Meter-Ebene und 658-Meter-Ebene: Vom 7. bis zum 8. Oktober 2025 werden rund 176 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 20/2025 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 12 Becquerel pro Liter. Zum Vergleich: In der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Tritium bei 100 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,41 Becquerel pro Liter.

  • 725-Meter-Ebene, 700-Meter-Ebene und 658-Meter-Ebene: Vom 20. bis zum 21. Oktober 2025 werden rund 151 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 21/2025 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Die Radionuklide Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 15 Becquerel pro Liter, die für Cäsium-137 bei 0,51 Becquerel pro Liter.
  • 658-Meter-Ebene, ehemalige Hauptauffangstelle: Die Fassungsmenge des Salzwassers aus der Bohrung 9.19 ist ab Mitte Oktober leicht rückläufig. Bergleute reinigen den Schlauch und weitere Komponenten innerhalb der Bohrung und richten diese neu aus. Die Fassungsmenge steigt daraufhin wieder an.

  • 725-Meter-Ebene, Gleitbogenausbaustrecke: Aufgrund der Entwicklungen an der Lösungsfassung auf der 658-Meter-Ebene ist in der Gleitbogenausbaustrecke zwischenzeitlich ein leichter Anstieg der Fassungsrate zu verzeichnen. Das Salzwasser tritt überwiegend aus den Wänden aus. Von hier aus läuft es über einen Ablaufkanal (Schram) in ein Sammelbecken und wird anschließend abgepumpt.

Hier finden Sie den Überblick über die aktuellen Fassungsraten im Oktober 2025 zusammengefasst in einem Dokument (PDF, 2,74 MB, nicht barrierefrei) (PDF, 2,74MB).


Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • 595-Meter-Ebene, Hauptverbindungsstrecke: In einer Nische im Kurvenbereich der Wendelstrecke stoßen Bergleute im Oktober die letzte von insgesamt drei Erkundungsbohrungen in den Stoß (Wand). Mit den Bohrungen wollen sie bestimmen, ob die Nische weiter aufgefahren werden und hier ein größeres Bohrort eingerichtet werden kann.

  • 658-Meter-Ebene, Abbau 3, ehemalige Hauptauffangstelle: Im Oktober arbeiten sich Bergleute weiter in den Abbau vor der ehemaligen Hauptauffangstelle vor. Dazu entfernen sie Schotter, der in den 1990er-Jahren als Stützmaterial eingebracht wurde. Um den Abbau zu stabilisieren, errichten sie Stützbauwerke aus Betonpfeilern und Stahlträgern. So wollen sie sich sicher in Richtung Süden bis zum Ende des Abbaus vorarbeiten. Bei Arbeiten in den vergangenen Monaten haben Bergleute herausgefunden, dass dort das Salzwasser an der im Abbau verlegten Folie vorbeifließt. Langfristig wollen sie prüfen, ob die ehemalige Hauptauffangstelle saniert und wieder größere Mengen Salzwasser aufgefangen werden können.

  • 700-Meter-Ebene, Vahlberger Strecke: Bergleute erkunden, ob der Bereich als Injektionsstandort zur Nachvergütung einer Strömungsbarriere geeignet ist. Dazu stoßen sie im Oktober mehrere Bohrungen. Strömungsbarrieren sind hochdichte Bauwerke. Sie übernehmen im Notfall eine wichtige Aufgabe: Für den Fall, dass so viel Wasser in die Asse läuft, dass der Zutritt nicht mehr zu beherrschen ist, verzögern sie die Ausbreitung radioaktiver Stoffe im Bergwerk.

  • 700-Meter-Ebene, Baustoffanlage 20: Nahe der größten Baustoffanlage in der Schachtanlage Asse II bereiten Bergleute einen Arbeitsbereich vor, an dem zukünftig eine Brecheranlage von der 800-Meter-Ebene aufgestellt werden soll. Ein Brecher ist eine Anlage, mit der größere Salzbrocken für die weitere Nutzung zerkleinert werden. Am bisherigen Standort fällt kein Salz zur Verarbeitung mehr an. Durch das Umlagern der Anlage können Transportwege verkürzt und Emissionen und Kosten verringert werden.


Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • 490-Meter-Ebene, Beschickungskammer: Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes bereiten hier die geplante Kamerabefahrung der Einlagerungskammer 8a vor.

  • 700-Meter-Ebene, Hauptverbindungsstrecke: Die Hauptverbindungsstrecke soll zukünftig einen anderen Verlauf nehmen. Um die Bewetterung, also die Frisch- und Abluft im Bergwerk lenken zu können, muss im bisherigen Streckenverlauf eine Wetterschleuse errichtet werden. Dazu errichten Bergleute im Oktober das erste von zwei Wettertoren.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Am 7. Oktober findet eine öffentliche Informations- und Dialogveranstaltung in der Reihe „Betrifft: Asse“ statt. Die Veranstaltung wird als Livestream übertragen. Die Aufzeichnung, Details zur Veranstaltung und die Präsentation finden Sie in unserem Nachbericht.
     
  • Am 29. Oktober empfängt die BGE-Geschäftsführung Mitglieder und Vertreter*innen regionaler Kommunen, von Verbänden und Initiativen. Während des Empfangs im Waldhaus zur Asse in Wittmar kommen rund 70 Gäste miteinander ins Gespräch.
     
  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Website zur Infostelle Asse.