Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im September 2025

Bergleute beginnen, sich in Richtung Fließweg vorzuarbeiten

Im September beginnen Bergleute damit, sich oberhalb der Folie der ehemaligen Hauptauffangstelle in Richtung Süden bis zum Ende des Abbaus vorzuarbeiten. Bei Arbeiten in den vergangenen Monaten haben Bergleute herausgefunden, dass dort das Salzwasser an der Folie vorbeifließt. Langfristig wollen sie prüfen, ob die ehemalige Hauptauffangstelle saniert und wieder größere Mengen Salzwasser oberhalb der eingebrachten Folie aufgefangen werden können.

Um sich im Abbau vorzuarbeiten, entfernen die Bergleute Schotter, der in den 1990er-Jahren als Stützmaterial eingebracht wurde. Der Schotter sollte verhindern, dass größere Gesteinsbrocken von der Decke (Firste) fallen. Um die Kammerdecke weiter zu stützen, errichten die Bergleute ein Stützbauwerk aus Betonpfeilern mit darüber liegenden Stahlträgern.
 

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Die Grube wird fortlaufend stabilisiert. Dabei errichten Bergleute in den durch Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke. Zusätzlich verfüllen sie nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle.
  • 725-Meter-Ebene, Gleitbogenausbaustrecke: Im September stabilisieren Bergleute einen stark beanspruchten Streckenbereich. Dazu erstellen sie Stützbauwerke aus Spezialbeton (Sorelbeton) an den Wänden (Stöße) und sichern die Decke mit Stahlträgern.

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • 750-Meter-Ebene, Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12: Die Arbeiten zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene werden im September fortgeführt. Über die Bohrung führen Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes radiologische Messungen knapp unterhalb der Kammerdecke durch. Gasmessungen der Kammeratmosphäre ergeben, dass die Wasserstoff- und Methankonzentrationen unterhalb der Explosionsgrenze liegen. Zusätzlich liefern weitere Kamerainspektionen neue Erkenntnisse zur Lage und dem Zustand der Fässer in der Einlagerungskammer. Weitere Informationen hierzu finden sie in einer separaten Meldung.

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • 725-Meter-Ebene, 700-Meter-Ebene und 658-Meter-Ebene: Vom 8. bis zum 10. September 2025 werden rund 264 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 18/2025 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 18 Becquerel pro Liter. Zum Vergleich: In der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Tritium bei 100 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,42 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene, 700-Meter-Ebene und 658-Meter-Ebene: Vom 22. bis zum 24. September 2025 werden rund 196 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 19/2025 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Die Radionuklide Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 10,7 Becquerel pro Liter, die für Cäsium-137 bei 0,43 Becquerel pro Liter.
  • 658-Meter-Ebene, ehemalige Hauptauffangstelle: Die BGE gewinnt neue Erkenntnisse bei der Auswertung der Georadarmessungen zur Erkundung der Lage der Folie im Abbau 3 auf der 658-Meter-Ebene. Unter anderem wird festgestellt, dass in der südwestlichen Ecke des Abbaus keine Folie eingebracht wurde. Dies prüfen Spezialisten der BGE mit der Fotodokumentation aus der Einbauzeit. Bergleute verzichteten wahrscheinlich auf den Einbau, da die notwendige Arbeitshöhe in diesem Bereich des Abbaus nicht ausreichte. Die folgende Abbildung zeigt die ermittelte Lage der Folie.
  • 725-Meter-Ebene, Gleitbogenausbaustrecke: Das Salzwasser tritt in diesem Bereich überwiegend aus den Wänden aus. Von hier aus läuft es über einen Ablaufkanal (Schram) in ein Sammelbecken und wird anschließend abgepumpt. In dem Kanal verdunstet bei Temperaturen von 34 Grad Celsius fortlaufend Wasser aus der Salzlösung. Das zurückbleibende Salz bildet Kristalle, die das Ablaufen des Salzwassers behindern. Daher wird der Ablaufkanal regelmäßig von Bergleuten gereinigt und die sich bildenden Salzkristalle entfernt.

    Hier finden Sie den Überblick über die aktuellen Fassungsraten im September 2025 zusammengefasst in einem Dokument (PDF, 784 KB, nicht barrierefrei).

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • 700-Meter-Ebene, Hauptverbindungsstrecke: Die Hauptverbindungsstrecke soll hier zukünftig einen anderen Verlauf nehmen. Dafür müssen Bergleute unter anderem Rohrleitungen umlegen und Platz für eine Ventilstation schaffen. Über diese wird der Materialtransport in den im Bergwerk verbauten Rohrleitungen geregelt. Dazu errichten Bergleute im September einen Sockel aus Spezialbeton. Gleichzeitig erstellen sie ein neues Fundament für den Einbau eines Wettertors. Wettertore lenken die Frisch- und Abluft im Bergwerk.
     
  • 700-Meter-Ebene, Hauptverbindungsstrecke: Im September setzen Bergleute die Sanierungsarbeiten im Bereich der Hauptverbindungsstrecke fort. Dazu entfernen sie schadhafte Bereiche mit einer Fräse. Im Anschluss errichten sie Stützbauwerke aus Spezialbeton.
     
  • 700-Meter-Ebene, Richtstrecke nach Osten: Im Anschlussbereich zur Hauptverbindungsstrecke stellen Bergleute den letzten Teil eines Stützbauwerks in der Richtstrecke fertig.
     
  • 700-Meter-Ebene, Baustoffanlage 20: Nahe der größten Baustoffanlage in der Schachtanlage Asse entfernen Bergleute schadhafte Bereiche in einer Verbindungsstrecke zu Schacht 2 mit einer Fräse. Anschließend verschalen sie den so geschaffenen Hohlraum und errichten ein Stützbauwerk aus Spezialbeton.

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • 490-Meter-Ebene, Beschickungskammer: Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes bereiten hier die geplante Kamerainspektion der Einlagerungskammer 8a vor. Diese soll noch in diesem Jahr durchgeführt werden.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Website zur Infostelle Asse.