Aktuelle Arbeiten – Endlager Konrad

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im März 2023

Ausbau des unteren Schachtkragens

Über den Schacht Konrad 2 werden zukünftig die einzulagernden schwach- und mittelradioaktiven Abfälle nach unter Tage transportiert. An der Umladestation in rund 850 Metern Tiefe (Füllort 2. Ebene) macht der Förderkorb halt und ein Portalkran hebt den Abfall auf ein Transportfahrzeug. Das Fahrzeug bringt die radioaktiven Abfälle dann in die Einlagerungskammern. Bis es soweit ist, muss der Bereich rund um die Umladestation ausgebaut werden.

Um einen stabilen Ausbau zu gewährleisten, muss nicht nur die Umladestation ausgebaut werden, sondern auch der Schacht ober- und unterhalb der 2. Ebene (oberer und unterer Schachtkragen) qualifiziert werden. In diesem Bereich wurde er von sieben Metern Durchmesser auf rund zehn Meter Durchmesser erweitert, um einen Betonausbau einbringen zu können.

Die Bauarbeiten haben mit dem Ausbau des unteren Schachtkragens begonnen. Er beginnt rund 3,50 Meter unter der Sohle des Füllortes und reicht rund 18 Meter tief in den Schacht hinein. Vom tiefsten Punkt wird er in 13 Abschnitten aufgebaut. Am tiefsten Punkt haben die Bauleute Spezialanker eingebaut, die mit dem umliegenden Gestein verbunden sind. Sie leiten das Gewicht der Betonschale in das Gebirge ab.

Die einzelnen Betonabschnitte des unteren Schachtkragens haben jeweils eine Höhe von rund 1 bis 1,5 Meter und sind inklusive Ausgleichsschicht rund 1 Meter mächtig. Nach einer Aushärtezeit von 28 Tagen wurde der erste Block ausgeschalt und die Schalung auf den nächsten Betonageblock umgesetzt. Dazu musste zunächst eine neue Arbeitsplatzebene auf Lavakies eingebracht werden. Der Vorgang aus Bewehrungseinbau, Schalung, Betonage, Ausschalung und Schaffung einer neuen Arbeitsebene wird insgesamt 13 Mal wiederholt, bis die Unterkante des Füllortes erreicht ist. Die Aushärtezeit für die weiteren Betonringe beträgt abweichend zum ersten Block nur noch drei Tage.

Wenn der untere Schachtkragen fertiggestellt sein wird, erfolgt der Einbau der Innenschale der Umladestation. Abschließend wird der obere Schachtkragen ausgebaut.

Blick in den unteren Schachtkragen von der zweiten Ebene aus.

Wesentliche Arbeiten

Schachtbau Konrad 1

Neben dem Neubau der beiden Seilfahrtanlagen muss auch die Schachtröhre von Schacht Konrad 1 qualifiziert werden.
 

  • Ein Sachverständiger nimmt Stahlbauarbeiten am Schachtstuhl auf der 3. Ebene ab. Die Errichtung wird von den Schachtbauern fortgesetzt.
     

Schachtgelände Konrad 1

Zum Schachtgelände Konrad 1 gehören alle Bauwerke sowie das eingezäunte Werksgelände um den Schacht Konrad 1.

  • Bauarbeiter setzen den Aufbau des Arbeitsgerüstes, das für den Führungsgerüstwechsel im zweiten Halbjahr 2023 benötigt wird, über dem Schachthallendach fort. In Vorbereitung für den Rückbau des alten Führungsgerüstes beginnen sie an ausgewählten Stellen mit dem Entfernen der Korrosionsbeschichtung und befestigen ein Sicherungsnetz. Dieses soll verhindern, dass herabfallende Kleinteile (Schrauben oder ähnliches) in den Schacht fallen.
     
  • Ein Dienstleister beginnt in der neuen Werkstatt Maschinen und Möbel aufzubauen. Außen starten die Tiefbauarbeiten für die Tankstelle.
     
  • Die Bauarbeiten am Heizhaus werden abgeschlossen. Nun stehen noch letzte Infrastrukturmaßnahmen im Außenbereich an, etwa die Verlegung der Regenwasserleitung.
     
  • Am Staukanal erstellen Bauarbeiter einen sogenannten Drosselschacht. Er dient dazu, die Einleitmenge bei Bedarf in die angeschlossene Abwasserleitung zu reduzieren und zu regulieren. Die letzten Träger des Verbaus werden rückgebaut und die Kanalüberdeckung hergestellt.
     

Schachtbau Konrad 2

Die Schachtröhre von Schacht Konrad 2 muss vor dem Neubau der Seilfahrtanlage qualifiziert und an einigen Stellen erweitert werden.
 

  • Bergleute setzen den Einbau der Innenschale in der Umladestation der 2. Ebene fort. Sie betonieren den zweiten bis vierten Abschnitt des unteren Schachtkragens (siehe Einblick).
     

Schachtgelände Konrad 2

Zur Schachtanlage Konrad 2 gehören alle Bauwerke sowie das eingezäunte Werksgelände um den Schacht Konrad 2.

  • Auf dem Gelände von Konrad 2 finden Infrastrukturmaßnahmen statt.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen durch ständige Kontrollen und Nachsorgearbeiten den sicheren Betrieb des Bergwerks Konrad gewährleisten.

  • Die Innenschale der Sohle der Einlagerungstransportstrecke auf der 2. Ebene wird betoniert.
     
  • Die Bohrmannschaft eines Dienstleistungsunternehmens schließt zwei weitere Bohrungen (RB328 und RB330) zur Erkundung des zweiten Einlagerungsfeldes ab. Sie setzt die Bohranlage auf einen neuen Bohrplatz um und beginnt mit einer der letzten beiden Erkundungsbohrungen (RB582). Die Bohrkerne helfen den Geolog*innen, die Geologie im Bereich des geplanten Einlagerungsfeldes besser bewerten zu können.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über das Endlager Konrad informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

Darüber hinaus tauschen wir uns mit Fachleuten und Vertretern aus Politik und Gesellschaft aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

  • Die Infostelle Konrad öffnet mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr und nach Vereinbarung.
     
  • Aufgrund von umfassenden Schachtbauarbeiten muss das Angebot untertägiger Besichtigungen des Endlagers Konrad für den allgemeinen Besuchsverkehr für mehrere Jahre ausgesetzt werden. Nur im Ausnahmefall besteht in dieser Zeit für Personen mit einem berechtigten fachlichen oder politischen Interesse weiterhin die Möglichkeit, das Endlager Konrad zu besichtigen. Hierzu kann die Infostelle angesprochen werden: info-konrad(at)bge.de.
     
  • Die Infostelle bietet ein VR-Angebot an, mit dem sich Interessierte einen Einblick in die Situation unter Tage verschaffen können. Die 360-Grad-Panoramen können auch von zuhause aus angeschaut werden: www.einblicke.de/konrad (externer Link).
     
  • Am 14. März findet eine „Betrifft: Konrad“ zum Thema Rückblick 2022 und Ausblick 2023 statt, in der Projektleiter Peter Duwe über Baufortschritte und die weiteren Planungen berichtet. Mehr als 80 Teilnehmer*innen nehmen online und vor Ort an der Veranstaltung teil.
     

Mit der Übersicht zu den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Konrad. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Info Konrad gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.

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