Aktuelle Arbeiten – Endlager Konrad

Im September werden Qualifizierungsarbeiten im und am Schacht 1 abgeschlossen. Konkret geht es dabei um die Fertigstellung der sogenannten Schachtstühle. Das sind die Anschlüsse des Schachtes an die Ebenen des Bergwerks, also der Übergang aus der vertikalen Schachtröhre in die horizontalen Strecken.

Im Schacht Konrad 1 sind nacheinander die Schachtstühle auf der 3., 4. und 5. Ebene in 1.000, 1.100 und 1.200 Meter Tiefe erneuert worden. Die Konstruktionen aus Stahl dienen dazu, die Förderkörbe zu be- und entladen. Da hier auch schwere Güter umgeschlagen werden, ist es mit einem Ausstieg wie bei einem Fahrstuhl nicht erledigt. Nach dem Ausbau der alten Einrichtungen erfolgte die grundlegende Neukonstruktion anhand des Bedarfs für den Umbau zum Endlager.

Der Neubau der Schachtstühle zählt zu den umfassenden Arbeiten der Qualifizierung des Schachtes Konrad 1. Dazu gehörte auch die Erneuerung der beiden Seilfahrtanlagen im Schacht. Für diese Aufgabe mussten sämtliche Führungslatten aus Holz, sogenannte Spurlatten, mit ihren Verankerungen aus dem Schacht entfernt werden. Hinzu kam die Anforderung, dass für den bergbaulichen Betrieb und den Ausbau des Endlagers unter Tage immer eine Förderanlage zur Verfügung stehen muss. Der Betrieb musste dazu einen detaillierten Arbeits- und Einsatzplan entwickeln, um sämtliche Arbeiten so zu koordinieren, dass es zu keinen Ausfällen kam.

Insgesamt haben die Arbeiten rund 14 Jahre in Anspruch genommen. Sie umfassten den Ausbau der südlichen Seilfahrtanlage sowie den Abriss des Maschinengebäudes Süd und den vollständigen Ausbau der Spurlatten im Schacht. Anschließend folgten der Bau des neuen Maschinengebäudes mit dem Einbau der neuen Fördermaschine, die Installation neuer Konsolen für die Spurlatten im Schacht sowie das Montieren der Spurlatten von der Tagesoberfläche bis in 1.200 Meter Tiefe. Während dieser Zeit wurden alle Seilfahrten nach unter Tage über die nördliche Seilfahrtanlage abgewickelt. Als der neue Förderkorb auf der Südseite wieder zur Verfügung stand, erfolgte in der nördlichen Schachthälfte der gleiche Prozess. Hier fehlen nun nur noch die Führungsseile für den Förderkorb, die nach dem Wechsel des Führungsgerüstes über Tage eingebaut werden. Danach können auch auf der Nordseite wieder Seilfahrten stattfinden.

Schacht Konrad 1 wurde in den Jahren 1957 bis 1963 mit sieben Meter Durchmesser bis in eine Tiefe von 1232,5 Meter gebaut. Der Wandausbau ist mit Betonformsteinen und Ziegelmauerwerk erfolgt. Im Schacht sind zwei Förderanlagen installiert, die unabhängig voneinander betrieben werden. Über den Schacht Konrad 1 wird das Bergwerk mit Personal, Material und Gerätschaften versorgt. Daneben fließt über den Schacht die frische Luft ins und durchs Bergwerk, die über Schacht Konrad 2 als verbrauchte Luft wieder ins Freie geleitet wird. Für den notwendigen Luftdurchsatz sorgen große Lüftermaschinen.

Der neue Schachtstuhl am Schacht Konrad 1 auf der 5. Ebene.

Schachtbau Konrad 1

Neben dem Neubau der beiden Seilfahrtanlagen muss auch die Schachtröhre von Schacht Konrad 1 qualifiziert werden.
 

• Bauarbeiter*innen verlegen Starkstromleitungen zur Stromversorgung im Schachtkeller.

Schachtgelände Konrad 1

Zum Schachtgelände Konrad 1 gehören alle Bauwerke sowie das eingezäunte Werksgelände um den Schacht Konrad 1.

• In der neuen Werkstatt wird die Installation der Ruf- und Signalanlage abgeschlossen.
   
• Bauarbeiter*innen verfüllen Baugruben und Gräben zwischen Werkstatt sowie Verwaltungs- und Sozialgebäude.

Schachtbau Konrad 2

Die Schachtröhre von Schacht Konrad 2 muss vor dem Neubau der Seilfahrtanlage qualifiziert und an einigen Stellen erweitert werden.
 

• Im Bereich des Schachtkellers wird der Baugrund mittels Bohrungen erkundet. So werden Informationen über die Beschaffenheit des Erdreichs gewonnen, die für die Planung der Bauausführung benötigt werden.

Schachtgelände Konrad 2

Zur Schachtanlage Konrad 2 gehören alle Bauwerke sowie das eingezäunte Werksgelände um den Schacht Konrad 2.

• Die Fahrbahn im Bereich des Betriebshofes wird gebaut. Sie wird in diesem Bereich aus Beton erstellt, da sie im Einlagerungsbetrieb höheren Belastungen als üblich ausgesetzt sein wird.
   
• In der Baugrube des Lüftergebäudes wird die Betonsohle mit einer Schutzlage abgedichtet.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen durch ständige Kontrollen und Nachsorgearbeiten den sicheren Betrieb des Bergwerks Konrad gewährleisten.
 

• Bergleute bauen Fahrbahnen in mehreren Bereichen der Werkstatt im zukünftigen Kontrollbereich ein. Dieser besteht aus Montageplatz, Werkstatt, Schmiermittellager, Ersatzteillager und Lager für flüssige Abfälle.
   
• Bergleute bereiten den Einbau einer Wetterschleuse auf der 4. Ebene des Bergwerks vor. Sie dient zur Luftversorgung.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über das Endlager Konrad informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

Darüber hinaus tauschen wir uns mit Fachleuten und Vertretern aus Politik und Gesellschaft aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

• Am 6. September fand um 18:00 Uhr die Informationsveranstaltung „Betrifft: Konrad“ statt. Thema war der Führungsgerüstwechsel. Hier finden Sie Nachbericht, Aufzeichnung sowie die Präsentation zur Veranstaltung.
   
• Am 2. September informierte die Info Konrad von 10:00 bis 14:00 Uhr mit einem mobilen Infostand in Wolfenbüttel über den Stand der Arbeiten am Endlager Konrad.
   
• Am 23. September informierte die Info Konrad von 10:00 bis 14:00 Uhr mit einem mobilen Infostand in Peine über den Stand der Arbeiten am Endlager Konrad.
   
• Das Angebot untertägiger Besichtigungen des Endlagers Konrad ist bis auf Weiteres aufgrund von Arbeiten im Schacht und an der Fördereinrichtung ausgesetzt.
   
• Die Infostelle Konrad öffnet mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie nach Vereinbarung.