Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im April
Am 3. April 2025 beteiligte sich die BGE erneut am Zukunftstag. Ziel des bundesweiten Aktionstages ist, interessierten Jugendlichen Einblicke in verschiedene Berufe und Arbeitsfelder zu ermöglichen. Dadurch soll eine bessere Orientierung für die eigene berufliche Zukunft ermöglicht werden. Auf dem Betriebsgelände des Endlagers Morsleben empfingen Mitarbeiter*innen der Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahr insgesamt 17 Schüler*innen aus verschiedenen Schulen der Region.
Nach einer Begrüßung durch Werkleiter Sebastian Voigt und einem Vortrag über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der BGE wurden die Schüler*innen in Gruppen aufgeteilt. Anschließend besichtigten sie das Betriebsgelände und das Bergwerk und lernten an mehreren Stationen die Tätigkeiten der Mitarbeitenden kennen. Dabei erhielten sie beispielsweise Einblicke in die Arbeit von Markscheidern, Kfz-Mechatronikern, Bergleuten und Strahlenschützern. Die Mitarbeitenden standen den Schüler*innen für Fragen zur Verfügung und berichteten von ihrem Arbeitsalltag, aber auch von eigenen Erfahrungen bei der Berufswahl. Besonders interessant fanden die Schüler*innen die Arbeit der Grubenwehr: Als Feuerwehr für unter Tage muss sie darauf vorbereitet sein, im Falle eines Grubenunglücks Menschen zu retten oder auch innerhalb eines Bergwerks Brände zu bekämpfen. Aber auch die Arbeit der Leit- und Nachrichtentechnik war von großem Interesse. Hier hatten die Mitarbeitenden einen Praxistest vorbereitet: Mit Hilfe einer Nebelmaschine simulierten sie einen Brandfall und demonstrierten die Funktion einer Brandmeldeanlage.
Nach einem gemeinsamen Mittagsessen erhielten die Schüler*innen ihre Teilnahmebescheinigung.
Wesentliche Arbeiten
Sichere Stilllegung des Endlagers
Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.
- 3. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben: Bergleute verfüllen eine Nische im Anhydrit mit Magnesiabaustoff. Die Nische wurde zuvor mit Messtechnik für einen Anbindungsversuch vorbereitet. Ein Anbindungsversuch bezeichnet den Versuch, eine Verbindung zwischen zwei Systemen herzustellen. In diesem Fall wird die Verbindung zwischen dem Magnesiabaustoff und dem umgebenden Anhydrit untersucht. Der kleine Maßstab ist vergleichsweise einfach zu handhaben und ermöglicht, das Verhalten von Materialien unter kontrollierten Bedingungen zu untersuchen.
- In der Umgebung des Endlagers gehen die faunistischen Kartierungsarbeiten weiter. Die Kartierungen sind Teil der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Durch eine systematische Bestandsaufnahme werden die Umweltauswirkungen der geplanten Stilllegung ermittelt, beschrieben und bewertet. Die Ergebnisse fließen in die Entscheidungsfindung ein.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
- Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erteilt für Reststoffe und Gegenstände aus dem Kontrollbereich die uneingeschränkte Freigabe gemäß § 33 StrlSchV (externer Link) in Verbindung mit § 35 StrlSchV (externer Link). Nach dem Nachweis der Kontaminationsfreiheit durch Strahlenschützer*innen des Endlagers Morsleben erfolgt die Entlassung aus der atomrechtlichen Überwachung unter anderem für die Charge 9/2005 „3 Kunststoffbehälter“.
- Kontrollbereich: Ein Dienstleistungsunternehmen führt Installationsarbeiten zu Linearmeldern durch. Linearmelder sind Brandmelder, die speziell für große, hohe oder schwer zugängliche Bereiche entwickelt wurden. Im Vergleich zu Punktrauchmeldern, die in Privathaushalten verwendet werden, können Linearmelder Strecken bis zu 100 Metern überwachen. Genau richtig für Strecken und Abbaukammern unter Tage. Das Gerät funktioniert wie eine Lichtschranke: Ein Sender sendet einen Infrarot-Lichtstrahl zu einem Empfänger auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Wenn Rauch in den Lichtstrahl dringt, wird dieser abgeschwächt oder gestreut. Der Empfänger erkennt die Veränderung und löst Alarm aus.
Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes
Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.
- 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben: Am neuen Kontrollbereichsübergang werden die Arbeiten am Wettertor abgeschlossen. Außerdem bereiten Mitarbeiter*innen die Installation eines neuen Drehkreuzes vor. Dafür gießen sie zunächst ein Betonfundament. Das gewährleistet die notwendige Stabilität und Tragfähigkeit, um das Gewicht und die mechanische Belastung des Drehkreuzes dauerhaft sicher aufzunehmen. Das Fundament verteilt die Last gleichmäßig; so werden Verformungen verhindert und die Anlage kann auch bei starker Beanspruchung nicht kippen.
- 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben: Im Abbau 4 führen Bergleute eine Schwebenkontrolle durch. Schweben sind feste Gesteinsschichten, die sich zwischen zwei übereinanderliegenden Abbaukammern befinden. Sie sind mehrere Meter dick. Bei der Kontrolle sehen sich Bergleute das Gestein genau an und beurteilen dessen Standfestigkeit. Regelmäßige Sichtkontrollen haben das Ziel, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf Sicherungsmaßnahmen einzuleiten.
- Schachtröhre Bartensleben: Bergleute beginnen mit dem Rückbau einer Druckluftleitung. Im täglichen Betrieb des Bergwerks werden immer weniger druckluftbetriebene Werkzeuge verwendet. Nicht benötigte Leitungen abzubauen ist daher sinnvoll. Druckluftleitungen sind Rohre oder Schläuche, die komprimierte Luft direkt zu den Geräten oder Maschinen transportieren, die sie benötigen.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
- Am 3. April 2025 begrüßen Mitarbeiterinnen der Infostelle Morsleben 17 Schüler*innen zum Zukunftstag auf dem Betriebsgelände des Endlagers Morsleben. Weitere Informationen finden Sie in unserem Einblick.
- Die Infostelle bleibt aufgrund von Renovierungsarbeiten bis auf Weiteres geschlossen. Die Mitarbeiter*innen der Öffentlichkeitsarbeit sind weiterhin für Sie da. Unsere Kontaktmöglichkeiten sowie weitere Informationen finden auf unserer Website zur Infostelle Morsleben.