Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Februar 2021
 

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Auf der 637-Meter-Ebene (Sohle) werden Resthohlräume in früheren Salzabbaukammern fertig verfüllt.
     
  • Von der 700-Meter-Ebene ausgehend wird eine sogenannte Migrations- oder Druckentlastungsbohrung in die tiefsten Bereiche des Bergwerks erstellt. Sollte das Bergwerk aufgrund eines technisch nicht mehr beherrschbaren Lösungszutritts aufgegeben werden müssen, können über die Bohrung wässrige Lösungen an den Einlagerungsbereichen vorbeigeführt werden.
     
  • Auf der 725-Meter-Ebene werden Resthohlräume im Abbau 6 mit einem speziellen Salzbeton (Sorelbeton) verfüllt. Insgesamt werden mehr als 2.700 Kubikmeter Beton eingebracht. Auch eine Strömungsbarriere und ein Widerlager werden gebaut. Diese besonders hochwertigen Abdichtungen werden hauptsächlich im direkten Umfeld der Einlagerungskammern errichtet. Hier befindet sich neben dem Abbau 6 die Einlagerungskammer 7/725.
     
  • Auf der 775-Meter-Ebene wird eine ganz neue Methode der Abdichtung von Hohlräumen erprobt. Hier wird versucht einen Porenraum in bereits eingebrachtem Material (Versatz) zu verschließen, in dem ein geeigneter Baustoff injiziert wird. Die Methode wird erprobt, um unterhalb der Hauptfassungsstelle für Zutrittslösungen auf der 658-Meter-Ebene eine Abdichtung in das dort lagernde Salzmaterial einzuziehen.
     
  • Unterhalb der 800-Meter-Ebene werden weiterhin Kavernenstrecken hergerichtet. In den Strecken können Lösungen gespeichert werden, die zum Beispiel nicht planmäßig nach über Tage abgegeben werden können. Eine Teilschnittmaschine fräst eine zweite Strecke. Die Kavernenstrecken haben einen viel größeren Querschnitt als normale Fahrstrecken. Mit einer Teilschnittmaschine wurde daher erst ein kleinerer Querschnitt aufgefahren, der nun nach unten vergrößert wird.
     

Faktenerhebung

Die Einlagerungskammern 7 und 12 auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wurde abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.

  • Die Mitarbeiter*innen der Arbeitsgruppe Faktenerhebung richten weiterhin das Bohrort für die Bohrarbeiten zur Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene ein. Die Bohranlage und der Arbeitsbereich werden weiter für den Beginn der Arbeiten hergerichtet. Hauptsächlich wird an der Einbindung in die IT-Netzwerke gearbeitet. Parallel wird an den Einrichtungen zur Lagerung und Verwendung von Gasen gearbeitet. Zum Beispiel wird Stickstoff als Kühlmittel für die Gammaspektrometrie benötigt. Darüber hinaus wird in den Geräten zur Messung von Radioaktivität zum Beispiel das Edelgas Argon eingesetzt.
     

Rückholungsplanung

Die Bergung der Abfälle erfolgt je nach Einlagerungskammer mit unterschiedlichen Techniken.

  • Für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die Bergung der radioaktiven Abfälle von der 511- und 725-Meter-Ebene werden die geeigneten Bieter aufgefordert Angebote abzugeben. Im Januar waren die Teilnahmeanträge interessierter Bieter eingegangen.
     
  • Auch für die Entwurf- und Genehmigungsplanung für die Abfallbehandlungsanlage und das Zwischenlager werden die geeigneten Bieter aufgefordert Angebote abzugeben. Im Januar waren ebenfalls die Teilnahmeanträge interessierter Bieter eingegangen.
     

Rückholungsbergwerk und Schacht Asse 5

Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.

  • Im äußersten Osten der 700-Meter-Ebene werden die Bohrarbeiten zur Erkundung des Salzgesteins östlich des Bestandsbergwerks fortgesetzt. Die Bohrung mit der Nummer 700-5 steht derzeit bei 112,8 Meter.
     
  • Östlich der Schachtanlage Asse II laufen die Bohrarbeiten für die abgelenkten Bohrungen. Zum Monatsende steht die erste Bohrung bei rund 265 Metern. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 22. Januar 2021.

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 12,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement gelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Rund 504 Kubikmeter Salzlösung werden nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 ff der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Die Abfuhr erfolgt in zwei Chargen zu 274 Kubikmeter und 230 Kubikmeter. Die abgegebenen Lösungen stammen von der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene. Tritium wird in der ersten Charge mit einem Messwert von 9,4 Becquerel pro Liter nachgewiesen. In der zweiten Charge kann kein Tritium nachgewiesen werden. Die Nachweisgrenze liegt bei 7,4 Becquerel pro Liter. In beiden Chargen kann kein Cäsium-137 nachgewiesen werden. Die Nachweisgrenze liegt für Cäsium-137 bei 0,47 Becquerel pro Liter in der ersten Charge und 0,66 Becquerel pro Liter in der zweiten Charge. Mit der Nachweisgrenze wird derjenige Wert eines Messverfahrens bezeichnet, bis zu dem die Messgröße (zum Beispiel die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn beispielsweise Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Auf der 490-Meter-Ebene wird der Zugang zum Abbau 8 erweitert. Hier entsteht eine Kippstelle für große Ladefahrzeuge, die von dort Salz in die Baustoffproduktion geben können.
     
  • Auf dem Fahrweg zur Faktenerhebung auf der 750-Meter-Ebene wird ein Stützbauwerk mit fast 100 Metern Länge fertiggestellt. Die Arbeiten an zwei weiteren Stützbauwerken werden begonnen.
     

Infrastruktur

Über Tage muss die Infrastruktur dauerhaft instandgehalten und modernisiert werden.

  • Die Leitungen zwischen der Schachthalle und der Anlage zur Förderung von Lösungen 2 (AFLII) werden weiter eingerichtet.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Am 18. Februar findet die erste „Betrifft: Asse“ im Jahr 2021 statt. Die BGE wirft einen Blick zurück auf das Jahr 2020 und die Aufgaben des Jahres 2021. Die Aufzeichnung der Veranstaltung  ist weiterhin auf dem YouTube-Kanal der BGE abrufbar: „Betrifft: Asse“ – Jahresbilanz 2020 und Ausblick 2021 (externer Link)
     
  • Im Rahmen des Antragskomplexes I startet die BGE eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung. Die BGE wirbt auf verschiedenen Wegen für eine breite Teilnahme an dem Format. Weitere Informationen finden Sie in dem extra hierfür eingerichteten Bereich auf unserer Internetseite: Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung.
     

Einblick

Aufgenommen im Januar 2021

Was entfernt an Musikinstrumente erinnert, sind Luftstaubsammler. Über die aufwärts gerichteten Rohre wird eine genau bestimmte Menge Luft angesaugt. Oben auf der trichterförmigen Öffnung liegt ein Filterpapier. Die Staubmenge auf dem Papier kann im Labor gemessen werden. Auch kann gemessen werden, ob sich radioaktive Bestandteile im dem Staub befinden. Diese Geräte sind mobil einsetzbar und warten hier auf der 490-Meter-Ebene auf ihren Einsatz.


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