Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im August 2022

Vielversprechende Versuche mit neuen Elementen zum Bau von Stützbauwerken

Im August entwickeln Bergleute ein neues Bauelement aus speziellem Salzbeton (Sorelbeton). Die Elemente ähneln Legosteinen und können den Bau von Stützbauwerken unter Tage vereinfachen.

Die ersten Versuche sind vielversprechend. Zum Bau der Elemente gießen Mitarbeiter*innen den flüssigen Beton in eine Form aus Metall. Nachdem das Bauelement getrocknet ist, werden zwei Schrauben mit Ringkopf in ihm befestigt. Diese dienen zum Transport. So können die Bauelemente angehoben und gesichert werden. Damit die Schrauben nicht stören, wenn Bergleute die Mauer bauen, können sie wieder entfernt werden.

Neu entwickelte Bauelemente, die Legosteinen ähneln, sollen den Bau von Stützbauwerken unter Tage vereinfachen.

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Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Bergleute fahren die vierte und letzte Kavernenstrecke in rund 825 Metern Tiefe fertig auf. Im Anschluss bereiten Mitarbeiter*innen die beginnenden Arbeiten am Verschlussbauwerk vor.

     


Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Im August schließen Mitarbeiter*innen die Baugrunduntersuchungen für den Bohrplatz der geplanten Erkundungsbohrung Remlingen 18 ab. Die Erkundungsbohrung soll im Bereich Schacht Asse 5 östlich der Schachtanlage Asse II erstellt werden.
     
  • Für die Ausschreibung der Planung zur Errichtung des neuen Schachts Asse 5 sowie zur Planung der Tagesanlagen auf dem erweiterten Betriebsgelände sind die Bieter aufgefordert Angebote zu erstellen.
     
  • Am 23. August 2022 veröffentlicht die BGE ihre Stellungnahme zum Beleuchtungsbericht. Sie spricht sich weiterhin für den Zwischenlagerstandort „Kuhlager“ nördlich der Schachtanlage Asse II aus.
     

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 12,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Vom 8. bis 10. August 2022 werden rund 247 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2022/11 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium liegt bei 14,1 Becquerel pro Liter. Anfang August wurde am Zugang zur Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene gearbeitet. Hierfür mussten Mitarbeiter*innen mehrfach komplett das Wettertor öffnen. Das Wettertor trennt die Hauptauffangstelle, die normalerweise direkt mit Frischluft versorgt wird, vom Rest des Bergwerks. Durch das geöffnete Wettertor hatte die aufgefangene Lösung Kontakt mit der tritiumhaltigen Grubenluft. So konnte sich mehr Tritium als üblich in der Lösung anreichern. Der Wert liegt jedoch weiterhin deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert für Tritium aus der Trinkwasserverordnung. Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium liegt bei 0,35 Becquerel pro Liter.
     
  • Vom 29. bis 31. August 2022 werden rund 253 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2022/12 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 9,2 Becquerel pro Liter. Der Wert liegt weiterhin deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert für Tritium aus der Trinkwasserverordnung. Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium liegt bei 0,81 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Im Juli 2022 erteilt das Niedersächsische Umweltministerium der BGE die Genehmigung für eine Untersuchung der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene (Sohle). In der Kammer lagern mittelradioaktive Abfälle. Für dieses Vorhaben bauen Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes im August ein Schutzzelt über einer Bohrung in der über der Einlagerungskammer liegenden sogenannten Beschickungskammer auf der 490-Meter-Ebene auf. Der zukünftige Arbeitsort wird so vom übrigen Gebäude abgegrenzt. Das Zelt verfügt über eine eigene Belüftung.
     
  • Seit Ende August nutzen Mitarbeiter*innen neue nichtamtliche betriebliche Dosimeter. Diese tragen alle Mitarbeiter*innen unter Tage am Körper. Auf den nichtamtlichen betrieblichen Dosimentern kann jederzeit eine Strahlendosis abgelesen werden. Das Strahlenschutzrecht schreibt vor, dass allen Mitarbeitern solche Dosimeter zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich müssen alle Personen unter Tage ein amtliches Dosimeter tragen. Diese funktionieren nach einem anderen technischen Prinzip und können nur in einem Labor ausgewertet werden.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle Asse ist im August von Montag bis Freitag von 9:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Ein Test- oder Impfnachweis ist nicht notwendig. Es wird weiterhin empfohlen eine Maske zu tragen.
     
  • Im August informiert die BGE mit einem mobilen Infostand in Schöppenstedt, Börßum, Groß Denkte, Wittmar, Remlingen und Groß Vahlberg interessierte Bürger*innen über die Schachtanlage Asse II und die Planungen zur Rückholung.
     

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