Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im September 2024
Fundament für Stützbauwerk
In direkter Umgebung des Bohrorts zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 in 750 Metern Tiefe soll ein großes Stützbauwerk entstehen. Dieser wichtige Infrastrukturbereich ist einem hohen Gebirgsdruck ausgesetzt und muss stabilisiert werden.
Im September erstellen Bergleute hier den ersten Teil eines Fundaments aus Spezialbeton. Zuvor haben sie geschädigte Bereiche im Boden (Sohle) und an den Wänden (Stoß) entfernt. Sind die Arbeiten abgeschlossen, kann auf dem Fundament das Stützbauwerk errichtet und der Bereich so stabilisiert werden.
Wesentliche Arbeiten
Stabilisierung und Notfallplanung
Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.
- Neben den Arbeiten für das Stützbauwerk in 750 Metern Tiefe werden auch an weiteren Orten in der Grube permanent Stabilisierungsarbeiten durchgeführt. Dabei errichten Bergleute in durch den Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke und verfüllen nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II.
Rückholungsplanung
Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.
- Im September reicht die BGE die Verfahrensunterlagen für die Durchführung der Raumverträglichkeitsprüfung zur „Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II“ vollständig bei der zuständigen Behörde, dem Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig (ArL) ein. Mehr dazu erfahren Sie in der Meldung vom 12. September 2024.
Lösungsmanagement
In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
- Die Situation des Salzwasserzutritts ist weiterhin erheblich verändert. Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie auf unserer Website „Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?“.
Bergbauliche Arbeiten
Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.
- 658-Meter-Ebene, Unterfahrung: Aus einer zuvor unterhalb des Abbaus 3 errichteten Strecke stoßen Bergleute im September weitere Erkundungsbohrungen. In den fächerförmig angeordneten Bohrlöchern werden im Anschluss Messungen durchgeführt. Diese liefern Erkenntnisse über die Lage der im Abbau 3 verlegten Abdichtfolie. Gleichzeitig geben die Bohrungen Aufschluss darüber, wie stark der Bereich durchfeuchtet ist.
- 700-Meter-Ebene: Im September beginnen Bergleute damit, eine bereits verfüllte Strecke wieder zu öffnen. Hier sollen Bohrlöcher entstehen, um Salzwasser zu fassen. Bevor sie das eingebrachte Material aus der Strecke holen, entnehmen die Bergleute Proben. Um den Bereich zu stabilisieren, erstellen sie Stützbauwerke im Übergang zur Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke).
- 700-Meter-Ebene: In einer ehemaligen Strecke zum Schacht Asse 2 sichern Bergleute den Zugang zum Schacht. Dazu gleichen sie die Streckenkontur mit einer Fräsmaschine an und errichten Schalungsmauern für ein sogenanntes Widerlager. Ein Widerlager ist eine Barriere aus Spezialbeton. Ist das Widerlager errichtet und der Zugang zum Schacht gesichert, kann die Strecke verfüllt werden.
- 725-Meter-Ebene: Bergleute bessern einen in den Boden eingelassenen Ablaufkanal (Schram) mit einem Minibagger aus. So ermöglichen sie dem hier aus den Wänden und der Decke austretenden Salzwasser einen besseren Ablauf. In diesem Bereich wird seit einigen Monaten der größte Teil des in das Bergwerk eintretenden Salzwassers gefasst.
- 800-Meter-Ebene: Im September errichten Bergleute eine Nische in der Hauptverbindungsstrecke. Dabei legen sie den Zugang zu einer Bohrung in einer ehemaligen Strecke frei. Über diese sollen weitere Bereiche verfüllt werden. Zusätzlich soll hier der Einsatz sogenannter Bullflex-Pfeiler erprobt werden.
Dies sind mit Spezialbeton befüllte, stahlverstärkte Gewebeschläuche. Sie werden als Stützbauwerke in Hohlräumen mit instabilen Decken verwendet. Der Bereich wird anschließend wieder verfüllt.
- 825-Meter-Ebene: Über eine Bohrung in der Decke verfüllen Bergleute den tiefsten Teil der Hauptverbindungsstrecke fast vollständig mit Spezialbeton.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.
- Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf der Website der Infostelle Asse.