Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im April 2025

Im Monatsbericht März berichtete die BGE von einer Strecke auf der 725-Meter-Ebene. Die Strecke ist durch den Gebirgsdruck stark beansprucht und wird daher saniert. Der Leiter des Untertagebetriebes, Ronny Sernau, und sein Kollege Alexander Scheller kontrollieren die Arbeiten und besprechen das weitere Vorgehen. 

Im vorderen Bereich des Bildes ist zu sehen, dass Bergleute eine Mauer aus Spezialbeton errichtet haben, um hier für Stabilität zu sorgen. Die Wand (Stoß) dahinter wies tiefe Risse auf, so dass der Bereich saniert werden musste.

Im hinteren Teil der Strecke ist ein Ausbau mit sogenannten Gleitbögen zu sehen. Die Gleitbögen bestehen aus gebogenen Metallträgern. Diese sind so verbaut, dass sie einen Teil der Gebirgsbewegung mitmachen können, sie gleiten ineinander. Das Salz drückt jedoch nicht nur von oben, sondern auch von den Seiten. Daher verdrehen sich die Bögen mit der Zeit und drohen einzureißen. Um diesen Bereich weiter sicher nutzen zu können, bauen Bergleute schmalere Gleitbögen in den vorhandenen Ausbau.

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Die Grube wird fortlaufend stabilisiert. Dabei errichten Bergleute in den durch Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke. Zusätzlich verfüllen die Bergleute nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle.
     
  • 750-Meter-Ebene: Nahe des Bohrortes zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 errichten Bergleute weitere Teile eines großen Stützbauwerks. Dazu schalen sie etappenweise Bereiche ein und verfüllen diese anschließend mit Spezialbeton.
     
  • 800-Meter-Ebene: Bergleute verfüllen einen großen Bereich im Westen der Ebene mit Spezialbeton. Der Beton wird von der 725-Meter-Ebene über Bohrungen eingebracht werden. Das Bauwerk wird am Ende mehrere tausend Kubikmeter Beton fassen.

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Östlich der Schachtanlage Asse II: Im April findet im Rahmen der aktuellen Baugrunduntersuchungen eine sogenannte Hammerschlagseismik statt. Bei dieser Technik werden in den Bohrungen seismische Wellen durch Hammerschläge erzeugt. Die Wellen werden mit Geophonen an der Oberfläche aufgezeichnet. Die ausgewerteten Daten liefern später ein Bild der geologischen Struktur um die Bohrungen herum. Anschließend können die Bohrungen wieder befüllt werden. Die Baugrunduntersuchungen sind unter anderem notwendig, um die Tagesanlagen im Bereich des Schachts Asse 5 belastbar zu planen. Weitere Informationen finden sie in der Meldung vom 3. November 2024.
     
  • Die BGE schreibt die Planungsarbeiten für die Genehmigungs- und Ausführungsplanung zur Rückholung der Abfälle aus der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene aus. Im März führte die BGE Verhandlungsgespräche mit geeigneten Unternehmen. Im April erstellt die BGE die Unterlagen zur finalen Angebotseinholung.
     
  • 750-Meter-Ebene: Im April gehen die Bohrarbeiten zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 weiter. Am Ende des Monats untersuchen Bergleute die Bohrung bis zu einer Tiefe von rund 114 Metern mit Radar- und Magnetikmessungen. Weitere Informationen über die Erkundung der Einlagerungskammern finden Sie in unserem Einblicke Magazin #20 (externer Link).

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • 725-Meter-Ebene und 700-Meter-Ebene: Vom 31. März bis zum 1. April 2025 werden rund 171 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 06/2025 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 17 Becquerel pro Liter. Zum Vergleich: In der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Tritium bei 100 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,44 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene und 700-Meter-Ebene: Vom 14. bis zum 15. April 2025 werden rund 161 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 07/2025 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 14 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,56 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene und 700-Meter-Ebene: Vom 28. bis zum 29. April 2025 werden rund 168 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 08/2025 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 11 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,45 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene: Augenscheinlich nimmt die Tropfmenge des Salzwassers in der Gleitbogenausbaustrecke von der Decke (Firste) ab. Im Bereich des Bodens (Sohle) tritt mehr Salzwasser aus. Bergleute reinigen hier regelmäßig den Ablaufkanal (Schram). Außerdem entfernen Bergleute die schnell wachsenden Stalaktite. So kann das aus den Wänden und der Decke austretende Salzwasser besser ablaufen. In dem Kanal kristallisiert fortlaufend Salz aus der Lösung, da diese aufgrund der Temperaturen von bis zu 40 Grad verdunstet. Das kristallisierende Salz behindert das Salzwasser beim Ablaufen.
     
  • Die Situation des Salzwasserzutritts ist weiterhin erheblich verändert. Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie auf unserer Website „Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?“.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • 553-Meter-Ebene: Die Bohrmannschaft beginnt einen Bohrfächer in Richtung Abbaureihe 3 zu stoßen. In Zukunft soll der Bereich geophysikalisch untersucht werden. So kann die BGE die Fließwege des Salzwassers in der Grube ergründen.
     
  • 700-Meter-Ebene: Die im März durchgeführten Risskontrollen und Georadaruntersuchungen in der Richtstrecke nach Westen zeigen, dass die Strecke zusätzlich gestützt werden muss. Bergleute bauen daher Stahlträger in die Strecke ein. Um sich weiter vorarbeiten zu können, soll außerdem ein Stützbauwerk aus Spezialbeton errichtet werden. Unter dem Schutz der Stützen können sich die Bergleute Stück für Stück vorarbeiten. In der Richtstrecke öffnen Bergleute seit einigen Wochen eine bereits verfüllte Strecke. So können sie den Bereich erkunden und dort Salzwasser fassen. Seit Februar weisen größere Risse und Radaruntersuchungen in der wieder geöffneten Strecke darauf hin, dass die Stabilität in dem Bereich beeinträchtigt ist.
     
  • 700-Meter-Ebene: Bergleute errichten einen Bohrplatz, um Erkundungsbohrungen zur 750-Meter-Ebene zu stoßen. Im April beginnen Bergleute mit der ersten Bohrung. Die Bohrungen führen in den Westen der ehemaligen Kaliabbaue. Die angetroffenen Bereiche werden untersucht, um eventuelle Resthohlräume zu verfüllen.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • 800-Meter-Ebene: Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes markieren einen Strahlenschutzbereich, um ihn schrittweise radiologisch freizumessen. In diesem Bereich wurde im Februar Spezialbeton mit kontaminiertem Salzwasser hergestellt. Nach dem Freimessen kann der Bereich als Strahlenschutzbereich aufgehoben werden. Weitere Informationen über die Arbeiten im Februar finden Sie im dazugehörigen Monatsbericht.
  • 800-Meter-Ebene: Bergleute errichten in der Zufahrt zum Schacht Asse 2 das zweite von zwei geplanten Wettertoren. Wettertore helfen die Luft in der Grube zu lenken und zu verteilen. In Zukunft soll der Schacht zwischen 800 und 750 Metern Tiefe verfüllt werden. Dafür muss die Luftführung (Bewetterung) angepasst werden. Derzeit strömt Frischluft durch den Schacht bis in 800 Meter Tiefe. Die tieferen Bereiche sollen später über Bohrungen von der 750-Meter-Ebene aus belüftet (bewettert) werden. Die Wettertechnik ist bei der Asse der Abteilung Strahlenschutz zugeordnet.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Am 24. April findet in der Infostelle Asse eine öffentliche Informationsveranstaltung in der Reihe „Betrifft: Asse“ statt. Rund 90 Teilnehmer*innen informieren sich vor Ort und online unter anderem über den Umgang mit kontaminiertem Salzwasser und die Ergebnisse der Erkundungsbohrung Remlingen 18. Den Nachbericht und die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie in den aktuellen Meldungen der BGE-Website.
     
  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Website zur Infostelle Asse.

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