Pressemitteilung Nr. 10/25 - Asse

BGE verzeichnet erste Erfolge bei der Suche nach dem Salzwasser in der Asse

29. Juli 2025: Bei Erkundungsarbeiten zu den geänderten Wasserfließwegen in der Schachtanlage Asse II konnte ein deutlicher Wasserstrom gefunden werden.

Bei Erkundungsbohrungen unterhalb der alten Auffangfolie auf der 658-Meter-Sohle ist die BGE auf einen nennenswerten Salzwasserstrom gestoßen. Die Auffangfolie hatte sich durch den Gebirgsdruck verschoben, so dass das zutretende Salzwasser nicht mehr auf der Folie gesammelt werden konnte. Aktuelle Ergebnisse von Radarmessungen zeigen, dass die Folie sich zum Südstoß (südliche Wand) abgesenkt hat, so dass das Salzwasser vermutlich nicht zur Hauptauffangstelle, sondern zum Südstoß und weiter herunterfließt.

Erkundungsbohrungen unterhalb der Folie hatten schon zu Beginn der Erkundung kleinere Mengen an Wasser erbracht. Aber erst jetzt, nachdem das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) die weitere Untersuchung bis in den Stoß freigegeben hat, konnte in einer Bohrung nach 36 Metern ein regelrechter Wasserstrom gefunden werden. Die BGE hat die Bohrung mit einer Kamera inspiziert. Bilder in der Bohrung zeigen, dass Salzwasser in einem Strahl in die Bohrung fließt.

Innerhalb von etwa einer Woche hat die BGE rund 55 Kubikmeter Salzwasser aus der Bohrung abpumpen können. Das entspricht einer Fassungsrate von fast 8 Kubikmetern am Tag. „Wir sind erleichtert, dass wir an dieser Stelle auf so eine relevante Menge an Salzwasser gestoßen sind. Wir sind vorsichtig optimistisch. Durchatmen können wir aber erst, wenn die Zuflussmengen in der Gleitbogenausbaustrecke auf der 725 m-Sohle zurückgehen. Das wird noch etwas dauern, weil der Salzversatz über der Gleitbogenausbaustrecke durchfeuchtet ist und noch eine Zeit lang Wasser abgeben wird“, sagt Iris Graffunder, Vorsitzende der Geschäftsführung der BGE.

Fließweg gefunden

Erste Proben des Salzwassers zeigen, dass es die gleiche chemische Zusammensetzung hat wie das zuvor oberhalb der Folie aufgefangene Wasser. „Wir müssen jetzt abwarten, ob der Salzwasserzufluss in der Gleitbogenausbaustrecke zurückgeht, um sicher zu sein, dass der Zufluss oben auch die Ursache für die Salzwassermengen weiter unten in der Grube ist. Und wir wollen prüfen, ob es weitere Wasserströme unterhalb der alten Auffangfolie entlang des Südstoßes gibt. Wenn alle Fakten klar sind, planen wir eine neue technische Fassungsmöglichkeit, um das Salzwasser wieder deutlich oberhalb der radioaktiven Abfälle zu fassen,“ sagt Jens Köhler, Projektleiter Asse.

Momentan wird das in der Bohrung abgepumpte Wasser mit einem Schlauch in das Speicherbecken der ehemaligen Hauptauffangstelle geleitet. Nachdem es vom Strahlenschutz radiologisch untersucht wurde, kann das Salzwasser nach über Tage gepumpt und an die Chemieindustrie abgegeben werden.

Hintergründe

Seit Oktober 2024 hat die BGE an der ehemaligen Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Sohle kein Salzwasser mehr aufgefangen. Stattdessen werden größere Salzwassermengen in tieferen Bereichen des Bergwerks aufgefangen. Diese Bereiche liegen direkt oberhalb der Einlagerungskammern auf der 750-Meter-Sohle.

Die Gleitbogenausbaustrecke müsste eigentlich im Rahmen der Vorsorgemaßnahmen aus der Notfallplanung zubetoniert werden, um im Falle eines nicht beherrschbaren Lösungszutritts die Ausbreitung von Radioaktivität zu minimieren. Dies ist im Moment nicht möglich, weil dort fast das gesamte Salzwasser gefasst wird. Wenn das Salzwasser wieder stabil auf höheren Sohlen gefasst werden kann, können die Vorsorgemaßnahmen auf der 725-m-Sohle umgesetzt werden.

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