Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im März (Kalenderwochen 9 bis 13/2022)

 

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Bergleute führen Vorversuche mit dem Baustoff für das geplante Demonstrationsbauwerk im Anhydrit durch. Dazu wurden etwa zehn Kubikmeter des trockenen Baustoffs im Baustofflager auf der 2. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben angeliefert. In den Vorversuchen wird getestet, wie sich der Baustoff im Handling unter Tage verhält und wie sich dabei die Staubentwicklung auf die Frischluftversorgung (Bewetterung) unter Tage auswirkt.
     
  • Bergleute begleiten den sicheren Aufbau der semimobilen Baustoffanlage auf der 2. Sohle von Schacht Bartensleben. Die Baustoffanlage wurde im Dezember 2021 mit insgesamt vier LKWs auf dem Betriebsgelände angeliefert. Nach dem aufwendigen Transport der Einzelteile nach unter Tage ist nun auch der Aufbau der Anlage annähernd abgeschlossen.
     

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
 

  • Bergleute führen eine Beraubesprengung im Abbau 11 auf der 2. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben durch. Die Beraubesprengung ist Teil umfassender Firstsicherungsarbeiten. Als Firste wird im Bergbau die Decke eines Grubenbaus bezeichnet. Nach Bergrecht muss regelmäßig überprüft werden, ob die Firste allen Sicherheitsanforderungen standhält und damit die Kopfsicherheit der Personen unter Tage gewährleistet ist.
     
  • Mitarbeiter*innen führen die jährliche Übung mit der mobilen Ersatzstromanlage (MESA) und der Hilfsfahrtanlage von Schacht Bartensleben durch. Die Übung dient der Sicherheit der Mitarbeiter*innen unter Tage. Sollte es durch einen Spannungsausfall dazu kommen, dass Fördermaschine, Hauptgrubenlüfter und weitere Wettertechnik ausfallen, kann die Hilfsfahrtanlage mit der MESA betrieben werden, um Mitarbeiter*innen aus dem Bergwerk nach über Tage zu transportieren.
     

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Mitarbeiter*innen des Tagesbetriebs begleiten den Aufbau einer neuen Containeranlage auf dem übertägigen Betriebsgelände. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Einblick.
     
  • Dienstleister führen umfangreiche Erdarbeiten auf dem Bauplatz der geplanten neuen Verwaltung durch. Nachdem der Bauplatz zunächst auf Straßenniveau abgesenkt wurde, wird der Bereich nun an die bestehende Infrastruktur des Betriebsgeländes angeschlossen.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
 

  • Am Donnerstag, den 3. März 2022, organisieren die Mitarbeiter*innen der Infostelle die erste „Betrifft: Morsleben“ des Jahres. Vor rund 80 Zuschauer*innen berichten die Referenten der BGE im Livestream über die Arbeiten im Jahr 2021 und die anstehenden Aufgaben 2022 am Projekt Morsleben. Im Anschluss an den Vortrag werden die Fragen der Zuschauer*innen beantwortet und diskutiert. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung steht auf dem YouTube-Kanal der BGE (externer Link) zur Verfügung. Einen ausführlichen Nachbericht zur Veranstaltung sowie alle Fragen und Antworten finden Sie auf unserer Internetseite.

Meldepflichtiges Ereignis

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 15. März 2022 wird während der Erstellung der Jahresberichte zur Umgebungsüberwachung ein Fehler festgestellt: Die seit Januar 2021 verwendete Berechnungsvorschrift zur Ermittlung von Gesamt-Beta-Aktivitätskonzentrationen in Aerosolen führt zu Messwerten, die circa ein Viertel der tatsächlichen Werte betragen. Der Fehler in der Berechnungsvorschrift entsteht bei einer Überarbeitung der Arbeitsvorschrift zur Überwachung der Radioaktivität in Aerosolen. Die überarbeitete Arbeitsvorschrift trat zum 1. Januar 2021 in Kraft. Als Maßnahme werden die Werte des gesamten letzten Jahres unter Verwendung der korrekten Berechnungsformel neu ermittelt sowie alle betroffenen Monats- und Quartalsberichte aus dem Jahr 2021 korrigiert. Im Ergebnis hatten die fehlerhaften Berechnungen keine radiologischen Auswirkungen.

    Die Ermittlung der Gesamt-Beta-Aktivitätskonzentration ist Teil der Umgebungsüberwachung im Strahlenschutz. Dazu werden an drei Standorten in der Umgebung des Endlagers Morsleben Filter mit Aerosolen eingesetzt und regelmäßig ausgemessen: An der Immissionsmessstelle Schacht Bartensleben, an einer Referenzmessstelle sowie an der nachweislich ungünstigsten Einwirkungsstelle für Inhalation und trockene Deposition am Schacht Marie.
     
  • Am 23. März 2022 führt ein technischer Defekt zum teilweisen Ausfall der Leit- und Nachrichtentechnik der Zentralen Warte. Der Defekt liegt in der Signalanbindung auf der 2. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben in der Verbindungsstrecke nach Schacht Marie. In der Folge werden folgende Signale nicht an die Zentrale Warte übertragen: Torsignalisierungen der Wettertore am Barriereübergang zum Schacht Marie und Meldungen der Gasspurenanalyse in der Verbindungsstrecke. Die Überwachung am Barriereübergang ist durch das Zutrittskontrollsystem ohne Einschränkungen weiterhin gewährleistet. Die Messwerte der Gasspurenanalyse werden arbeitstäglich vor Ort abgelesen.

    Als Maßnahme wird eine neue Baugruppe zur Signalübertragung installiert und über das neue LWL-Kabelnetzwerk angeschlossen.

    Keines der meldepflichtigen Ereignisse hatte Personenschaden zur Folge. Es erfolgten N-Meldungen an die zuständigen Aufsichtsbehörden im vorgeschriebenen Zeitraum.

Einblick

Mit Hilfe eines Baukrans wurden die 24 Bürocontainer auf dem Betriebsgelände angeliefert und aufgebaut.


Durch die immer weiter voranschreitenden Planungen und Arbeiten in der Stilllegungsplanung werden auf dem Betriebsgelände des Endlagers Morsleben dringend zusätzliche Räumlichkeiten für Schreibtischarbeitsplätze benötigt. Um die Zeit bis zur Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes zu überbrücken, wurden Anfang März 24 Bürocontainer geliefert. In diesen werden zukünftig die Organisationseinheiten der Markscheiderei, des Werkschutzes und ein Besprechungszimmer untergebracht.

Sobald die neuen Räumlichkeiten bezogen sind, ist das erste betriebliche Ziel für das Jahr 2022 erreicht: Die Inbetriebnahme der Containeranlage. Dieser Meilenstein wurde am 4. März 2022 mit einem Richtfest gefeiert.


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