Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juli 2022
 

Bergleute setzen Gebirgsanker zur Stabilisierung des Gesteins

Auf der 750-Meter-Ebene setzen Bergleute Gebirgsanker in die neu aufgefahrene Strecke im Westen. Wie im Monatbericht April berichtet, wird die Strecke als neuer Stellplatz für eine der mobilen Baustoffanlagen genutzt. In diesem Bereich des Bergwerks treffen verschiedene Gesteinsschichten aufeinander.

Anker stabilisieren das Gestein. Sie bestehen aus einer Stange oder einem Seil, einem Ankerfuß und einem Ankerkopf. Der Ankerfuß ist im Gestein angebracht. Beim Ankerkopf handelt es sich um eine Platte, die am herausstehenden Ende der Stange oder des Seils angebracht ist und das Gestein hält.

Gebirgsanker können bis zu mehrere Meter in das Gebirge eingebracht werden. So verbinden sie die aufeinandertreffenden Gesteinsschichten miteinander. In der Asse treffen Kalisalz, Tonliniensalz und Steinsalz aufeinander. Die Anker bringen diese Schichten zusammen, sodass sie sich wie eine zusammenhängende Gesteinsplatte verhalten. Das verhindert, dass sich einzelne Schichten lösen.

Auf der 750-Meter-Ebene setzen Bergleute Gebirgsanker in die neu aufgefahrene Strecke im Westen.

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Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Auf der 658-Meter-Ebene (Sohle) verrichten Mitarbeiter*innen Stabilisierungsarbeiten im Zugang zu Abbau 3. Dort werden täglich rund 12,5 Kubikmeter Lösung aufgefangen. Diese Arbeiten sind erforderlich, um bei den auftretenden Gebirgsbewegungen weiterhin einen sicheren Arbeitsplatz im Zugangsbereich zu gewährleisten.
     

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Anfang Juli starten die Baugrunduntersuchungen für den Schacht Asse 5 östlich der Schachtanlage Asse II. Mitarbeiter*innen stoßen fünf Kernbohrungen. Die Kerne liefern Informationen über die Beschaffenheit des Untergrunds. Im Anschluss erfolgen weitere Untersuchungen.
     
  • Mitte des Monats vergibt die BGE die Leistungen für die Infrastrukturplanung und die Baufeldvorbereitung für das neue erweiterte Betriebsgelände um den Schacht Asse 5 und zur Anbindung der Abfallbehandlung.
     
  • Am 11. Juli findet eine Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren zur Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II statt. Das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig lädt als obere Landesplanungsbehörde ein. 45 Vertreter*innen aus Kommunen, Landkreis Wolfenbüttel, Behörden und Verbänden bringen Fragen und Hinweise im Rahmen der Antragskonferenz ein. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung zum Auftakt des Raumordnungsverfahrens.
     
  • Am 22. Juli erteilt das Niedersächsische Umweltministerium der Schachtanlage Asse II eine strahlenschutzrechtliche Umgangsgenehmigung für eine Untersuchung der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene. Die Kammer, in der mittelradioaktive Abfälle lagern, soll mit einer Kamera befahren werden. Weitere Informationen finden Sie in der gemeinsamen Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums und der BGE
     

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 12,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Vom 18. bis 20. Juli 2022 werden rund 248 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2022/10 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 8,2 Becquerel pro Liter. Die Nachweisgrenze für Cäsium liegt bei 0,59 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • In 490 Metern Tiefe erweitern Bergleute eine Strecke im Westen. In diese Strecke sollen zwei Behälter eingebracht werden, die bereits vorhandene Behälter zur Speicherung von Flüssigkeiten erweitern. In Zukunft wird in diesen Behältern die Lösung zwischengespeichert, die auf der 658-Meter-Ebene aufgefangen, freigemessen und nach über Tage abgegeben wird.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Im Juli geht die Zustimmung des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) für den Einsatz neuer nichtamtlicher betrieblicher Dosimeter ein. Nichtamtliche Dosimeter sind Geräte, die alle Mitarbeiter*innen unter Tage am Körper tragen. Auf ihnen kann jederzeit eine Strahlendosis abgelesen werden. Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes bereiten die Inbetriebsetzungsprüfung der neuen Geräte vor. Zusammen mit einem Sachverständigen des BASE erfolgt die Prüfung in Kürze. Nach bestandener Prüfung werden die neuen nichtamtlichen Dosimeter die noch vorhandenen Dosimeter ablösen.
     
  • Mitte Juli beginnen Mitarbeiter*innen beim Bau des neuen Hauptgrubenlüfters mit ersten Montagearbeiten. Mit dem leistungsstärkeren zweiten Hauptgrubenlüfter soll die Frischluftversorgung im Bergwerk verbessert werden. Der ältere Hauptgrubenlüfter wird künftig als Reserve vorgehalten.
     
  • Diesen Monat beginnen Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes mit den Arbeiten zur Aufhebung eines Strahlenschutzbereiches auf der 725-Meter-Ebene. In dem Strahlenschutzbereich lagern radioaktive Reststoffe und betriebliche Abfälle. Mitarbeiter*innen lagern diese in einen anderen Strahlenschutzbereich um. Die anschließenden Arbeiten sind sehr aufwendig und werden einige Monate dauern.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle ist im Juli von Montag bis Freitag von 9:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Ein Test- oder Impfnachweis ist nicht notwendig. Es wird weiterhin empfohlen eine Maske zu tragen.

  • Mitte Juli informieren sich rund 50 Personen beim Gebirgsbeobachtungsgespräch darüber, wie das Bergwerk der Schachtanlage Asse II überwacht wird. Informationen über die Messungen und Stabilisierungsmaßnahmen finden Sie in der Meldung und den weiterführenden Links zur Veranstaltung und zu den wesentlichen Unterlagen.  

  • Am 22. Juli macht der „Walkshop“ der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen Halt in der Infostelle Asse. Rund 25 Personen informieren sich über die Rückholung der radioaktiven Abfälle. 

  • Rund 60 Personen finden am 28. Juli zu einem Informationsabend über die Schachtanlage Asse I zusammen. Mitarbeiter*innen der BGE sprechen über die Geschichte der Anlage und erklären die heutigen Aufgaben als Betreiber. 

  • Im Juli informiert die BGE mit einem mobilen Infostand in der Wolfenbütteler Innenstadt interessierte Bürger*innen über die Projekte Schachtanlage Asse und das Endlager Konrad.
     


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