Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Januar 2023

Trennung zweier Fassungsstellen unter Tage

Auf der 725-Meter-Ebene befinden sich mehrere Stellen, in denen Zutrittslösung gefasst wird. Hier laufen Lösungen mit unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen in die jeweiligen Fassungsstellen.

Bei Untersuchungen von Lösung aus zwei dieser Stellen finden Mitarbeiter*innen der Schachtanlage Asse II Zusammensetzungen, die sie darauf schließen lassen, dass eine Verbindung der beiden Fassungsstellen besteht. Ein Grund dafür kann die starke gebirgsmechanische Beanspruchung in dem Bereich in 725 Metern Tiefe sein. 

Diesen Monat richten Bergleute eine Baustelle ein, um die beiden Stellen voneinander zu trennen. Eine Fassungsstelle wird um sechs bis acht Meter verlegt. Zusätzlich wird eine Abdichtung in den Boden (Sohle) gebaut. Das Bild zeigt die Vorbereitung für das Abdichtbauwerk aus Spezialbeton. 

Blick auf die 725-Meter -Ebene in der Asse II

Newsletter der BGE

Bequem ins Postfach! Ob Endlagersuche, Asse, Endlager Konrad oder Morsleben - unsere vier Newsletter informieren Sie über Neuigkeiten und Termine aus dem Projekt, für das Sie sich interessieren.

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Auf der 658-Meter-Ebene (Sohle) verrichten Mitarbeiter*innen Restarbeiten zur Stabilisierung im Zugang zu Abbau 3. Dort werden an der sogenannten Hauptauffangstelle täglich rund 11,5 Kubikmeter Lösung aufgefangen. Diese Arbeiten sind erforderlich, um bei den auftretenden Gebirgsbewegungen weiterhin einen sicheren Arbeitsplatz im Zugangsbereich zu gewährleisten.

  • Auf der 595-Meter-Ebene verfüllen Bergleute sogenannte Firstspalte mit Spezialbeton (Sorelbeton). Zuvor bohrten sie ehemalige Abbaukammern an, die bereits zwischen 1995 und 2004 mit losem Salz verfüllt wurden. Das lose Salz setzt sich mit der Zeit. An der Decke der Kammern (Firste) bilden sich Hohlräume – die Firstspalte. Durch das Verfüllen mit Spezialbeton wird das Bergwerk stabilisiert.

  • Auf der 679-Meter-Ebene erstellen Bergleute Befüllbohrungen bis zur 700-Meter-Ebene. Durch diese Bohrungen bringen Bergleute später Spezialbeton in Bauwerke ein.
     


Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Die BGE veröffentlicht die Ausschreibung zur Vergabe der Bohrleistungen der Erkundungsbohrung Remlingen 18 und der Bohrplatzherstellung. Die Erkundungsbohrung soll östlich der Schachtanlage Asse II erstellt werden und Erkenntnisse zum Aufbau des Gebirges liefern. Auf deren Basis soll der Ansatzpunkt für den Schacht Asse 5 abschließend festgelegt werden.
     
  • Die BGE fragt Anbieter für die notwendigen Rodungsarbeiten im Bereich des Bohrplatzes Remlingen 18 an. Die BGE plant die Rodungsarbeiten für Februar 2023.

    Die BGE erteilt den Zuschlag für die ausgeschriebenen Planungsarbeiten zur Errichtung des neuen Schachts Asse 5.
     
  • Die BGE wertet die Angebote auf die Ausschreibung der Planung der Tagesanlagen im Bereich des neuen Schachts Asse 5 aus und bereitet die Vergabe der Planungsleistung vor.
     

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • Vom 9. bis 12. Januar 2023 werden rund 264 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2023/01 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,7 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,40 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse.
     
  • Vom 30. Januar bis 1. Februar 2023 erfolgt die Abfuhrcharge 2023/02. In der Charge werden rund 230 Kubikmeter Salzlösung nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,7 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,49 Becquerel pro Liter.
     
  • Im Grubentiefsten füllen Bergleute Spezialbeton, der mit kontaminierten Lösungen gemischt ist, in ein Bauwerk. Der Beton darf ausschließlich in den tiefsten Bereichen des Bergwerks verwendet werden und bestimmte Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden. Aufgrund der geringen Halbwertszeiten der enthaltenden radioaktiven Stoffe (Tritium rund 12 Jahre; Cäsium-137 rund 30 Jahre) ist diese Verwendung auch aus Sicht des Strahlenschutzes vertretbar.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • In 490 Metern Tiefe stellen Bergleute in einer Streckenerweiterung zwei weitere Speicherbecken auf. In Zukunft wird in diesen Behältern die Lösung zwischengespeichert, die auf der 658-Meter-Ebene aufgefangen, freigemessen und nach über Tage abgegeben wird.
     
  • Von rund 616 Metern Tiefe bis 595 Metern Tiefe arbeiten Bergleute weiter an einem Stützbauwerk entlang der Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke). Bevor die Stützmauer aus Spezialbeton gebaut werden kann, entfernen sie rund einen Meter Salz mit einer Fräse. Dadurch wird das Herabfallen größerer Gesteinsbrocken (Löser) vermieden und die Fahrbahn behält ihre Breite. Diesen Monat bauen Bergleute eine Schalung für die Stützmauer und befüllen den Bereich mit Spezialbeton.
     
  • Auf der 700-Meter-Ebene stoßen Bergleute Erkundungsbohrungen für die Einrichtung eines neuen Bohrplatzes. Von diesem Bohrplatz aus sollen zu einem späteren Zeitpunkt Erkundungen in weitere Einlagerungskammern auf der 750-Meter-Ebene stattfinden.
     
  • In 700 Metern Tiefe fahren Bergleute eine vorhandene Strecke Richtung Schacht Asse 2 auf. Wenn die Strecke fertig gestellt ist, können sie Stabilisierungsarbeiten im Schacht vornehmen. Im Nachhinein verfüllen Bergleute die Strecke mit Spezialbeton. und stellen einen sogenannten Brecher in der Strecke auf. Das ist eine Maschine, die Salzbrocken zerkleinert. Durch eine Bohrung direkt neben der Maschine gelangt das Salz zu einer großen, stationären Baustoffanlage. So können Bergleute das Salz für das Herstellen von Spezialbeton weiterverwenden.
     
  • Auf der 750-Meter-Ebene setzen Bergleute eine Baustoffanlage in eine vorbereitete Strecke im Westen um. Der Teil des Bergwerks, in dem sie steht, soll verfüllt werden. Mit den Baustoffanlagen wird Spezialbeton zum Verfüllen von Hohlräumen hergestellt.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Vor der Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene entfernen Bergleute bis zu drei Meter Salz an der Decke. Im Dezember 2022 bauen sie eine Sauberkeitsschicht. Dadurch verliert die Strecke an Höhe. Im Anschluss bauen Bergleute die Frischwetterversorgung an der neuen Decke an. Die Arbeiten dienen der Sanierung des gesamten Streckenbereichs. Dieser war durch Gebirgsbewegungen beschädigt.

  • Auf der 750-Meter-Ebene bauen Bergleute einen Wetterverschlag ab, der in der Strecke zwischen der Einlagerungskammer 12 und dem Ort zur Erkundung der Einlagerungskammern platziert war. Hier wurde der Wetterverschlag temporär genutzt, damit die Stäube der Arbeiten vor der Einlagerungskammer 12 nicht zu den Containern der Erkundung der Einlagerungskammer ziehen.
     


Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Befahrungen bietet die Infostelle von Montag bis Freitag und Vorträge von Montag bis Samstag an. Weitere Informationen zu den Angeboten der Info Asse finden sie auf der Website der Infostelle Asse.
     

Top