Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Mai 2023

Bundesumweltministerin Lemke auf der Asse

Am 4. Mai 2023 besucht Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Schachtanlage Asse II. Nach einem ersten Austausch mit interessierten Bürger*innen der Region vor dem Haupttor geht es für die Ministerin im Anschluss auf die Anlage. Begleitet von zahlreichen Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Presse, verschafft sich Steffi Lemke zunächst einen Eindruck von den Abläufen über Tage. Die BGE Geschäftsführung zeigt der Ministerin unter anderem den Ort des geplanten Zwischenlagers im sogenannten „Kuhlager“. Anschließend heißt es für die Gruppe „Einfahren nach unter Tage“.

In der Grube kann sich die Ministerin an verschiedenen Orten einen Eindruck über den aktuellen Lösungszutritt und den damit verbundenen Arbeiten verschaffen. Weiterhin sieht die Gruppe, welche Arbeiten zur Stabilisierung des Bergwerks nötig sind. Am Ende der Befahrung teilt Steffi Lemke ihre gesammelten Eindrücke mit der Presse und stellt sich ersten Fragen der Pressevertreter*innen.

Zurück über Tage steht als letzter Punkt des Besuchs ein öffentliches Podium im Dorfgemeinschaftshaus in Remlingen auf dem Programm. Neben der Bundesministerin stehen dort auch Teile der BGE Geschäftsführung sowie Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge den zahlreichen Besucher*innen vor Ort Rede und Antwort.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke unter Tage im Gespräch mit Dr. Thomas Lautsch, technischer Geschäftsführer der BGE.

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Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Auf der 700-Meter-Ebene bereiten Mitarbeiter*innen die Arbeiten an einer Strömungsbarriere vor. Strömungsbarrieren übernehmen im Notfall eine wichtige Aufgabe: Für den Fall, dass so viel Wasser in die Asse läuft, dass der Zutritt nicht mehr zu beherrschen ist, verzögern sie die Verbreitung radioaktiver Stoffe im Bergwerk.
     


Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Auf der 750-Meter-Ebene beginnt die BGE mit den Bohrarbeiten zur Erkundung der Einlagerungskammer 12. Das Erkundungsprogramm soll Erkenntnisse für die weitere Planung der Rückholung liefern. Dazu gehören unter anderem der Zustand des umliegenden Gebirges, die Zusammensetzung der Kammeratmosphäre und der Zustand der Abfallgebinde.

  • Anfang Mai beginnt die BGE mit den Arbeiten zur Einrichtung des Bohrplatzes für die Erkundungsbohrung Remlingen 18 (R 18). Dabei wird zunächst der Oberboden des ehemaligen Waldwegs abgetragen und der darin enthaltene Bauschutt entsorgt. Im Bereich des geplanten Bohrplatzes profilieren Mitarbeiter*innen das Gelände und stabilisieren den Untergrund mit Schotter. Zusätzlich werden hier Böschungsanlagen erstellt. Die Erkundungsbohrung soll östlich der Schachtanlage Asse II erstellt werden und Erkenntnisse zum Aufbau des Gebirges liefern. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll der Ansatzpunkt für den Schacht Asse 5 abschließend festgelegt werden.

  • Die BGE schreibt die „Geowissenschaftliche Begleitung der Erkundungsbohrung“ für die Erkundungsbohrung Remlingen 18 aus. Diese umfasst die geophysikalischen Untersuchungen, die begleitend zu den Bohrarbeiten durchgeführt werden.
     


Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • Vom 15. bis 17. Mai 2023 werden rund 274 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2023/08 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Seit Mitte 2022 konnte die BGE einen langsamen Rückgang der aufgefangenen Lösungsmenge an der Hauptauffangstelle beobachten. Für die Ursachenforschung und begleitende Maßnahmen kann es in nächster Zeit zu unterschiedlichen Mengen in der Abnahme der Abfuhrchargen kommen. Die BGE informiert darüber in mehreren Meldungen. Tritium und Cäsium-137 werden in Abfuhrcharge 2023/08 nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,6 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,42 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse.
     


Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Von rund 700 Metern Tiefe bis 679 Metern Tiefe errichten Bergleute ein Stützbauwerk entlang der Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke). Bevor die Stützmauer aus Spezialbeton gebaut werden kann, entfernen sie rund einen Meter Salz mit einer Fräse. Dadurch wird das Herabfallen größerer Gesteinsbrocken (Löser) vermieden und die Fahrbahn behält ihre Breite. Anschließend bauen Bergleute eine Schalung für die Stützmauer und befüllen den Bereich mit Spezialbeton.
     
  • Auf der 700-Meter-Ebene stoßen Bergleute Erkundungsbohrungen für die Einrichtung eines neuen Bohrplatzes. Von diesem Bohrplatz aus sollen zu einem späteren Zeitpunkt Erkundungen in weitere Einlagerungskammern auf der 750-Meter-Ebene stattfinden.
     
  • In 700 Metern Tiefe fahren Bergleute eine vorhandene Strecke Richtung Schacht Asse 2 auf. Wenn die Strecke fertig gestellt ist, können Bergleute Stabilisierungsarbeiten am Übergang zum Schacht vornehmen. Im Nachhinein verfüllen Bergleute die Strecke wieder mit Spezialbeton. Im Mai bearbeiten Bergleute die Wände (Stoß) und Decke (Firste) per Hand soweit, dass sie den Übergang zum Schacht zur weiteren Bearbeitung freilegen.
     
  • Auf der 725-Meter-Ebene verlegen Bergleute eine Stelle, in der Zutrittslösung gefasst wird. Die alte Fassungsstelle liegt in einem Bereich, der gebirgsmechanisch stark beansprucht ist. Dazu bearbeiten sie die Wand mit einer Fräse. Mit Spitzarbeiten schaffen Bergleute einen neuen Zufluss, mit dem die Lösung gezielt in den geplanten Bereich fließen kann.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Am 4. Mai besucht Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Schachtanlage Asse II. Gemeinsam mit Vertretern*innen aus Politik und Wissenschaft verschafft sich die Ministerin einen Überblick über den aktuellen Projektstatus. Im Anschluss spricht sie mit interessierten Bürger*innen und Mitgliedern von Bürgerinitiativen im Dorfgemeinschaftshaus Remlingen.
     
  • Die Infostelle organisiert am 23. Mai eine „Betrifft: Asse“. Rund 100 Teilnehmer*innen informieren sich in der Hybrid-Veranstaltung über die Ergebnisse der 3D-seismischen Messungen im Bereich der Schachtanlage Asse II. Die Aufzeichnung der Veranstaltung steht auf dem YouTube-Kanal der BGE zur Verfügung (externer Link). Den Nachbericht finden Sie auf der Website der BGE.
     
  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten der Info Asse finden sie auf der Website der Infostelle Asse.
     

Meldepflichtiges Ereignis

Betriebsstörungen oder Störfälle bis hin zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV).

  • Am 16. Mai 2023 tritt beim Ausbau der Bohrgestänge aus einer Erkundungsbohrung auf der 750-Meter-Ebene ein erhöhter Kohlenmonoxid-Messwert von rund 190 ppm auf. Im Westen der Ebene stoßen Bergleute momentan Bohrungen, um die ehemaligen Kalisalzabbaue zu erkunden. Der Arbeitsbereich wurde sofort abgesperrt. Eine weitere Messung rund eine Stunde später zeigte einen Messwert von rund 350 ppm am Arbeitsplatz. Mitarbeiter*innen verschließen die Bohrung mit einem sogenannten Packer. Ein Gasmessgerät kontrolliert kontinuierlich den Kohlenmonoxidgehalt. Am 17. Mai konnten keine Kohlenmonoxidwerte mehr festgestellt werden. Auch nachdem Mitarbeiter*innen den Packer entfernen, wurden keine weiteren Kohlenmonoxidwerte gemessen. Derzeit ist der Packer wieder gesetzt. Weitere Informationen zu den meldepflichtigen Ereignissen finden Sie im Bereich Wesentliche Unterlagen.
     
  • Am 30. Mai 2023 hat die BGE im sogenannten Rückstellprobenlager auf der 750-Meter-Ebene zwei Risse am Deckel eines Kunststoffbehälters mit flüssigen Rückständen aus der Probenaufbereitung festgestellt. Der Deckel wurde ausgetauscht. Vergleichbare Behälter zeigen keine ähnlichen Auffälligkeiten. Eine mechanische Einwirkung auf den Behälter als Ursache des Schadens wurde ausgeschlossen.  Als Ursache des Schades wurden Alterungserscheinungen identifiziert. Diese sind ein einer zu langen Nutzungsdauer der Behälter begründet. Das Ereignis hatte keine radiologischen Auswirkungen. Es bestand keine Gefährdung von Mensch und Umwelt. Weitere Informationen finden Sie in der Meldung  vom 27. Juni 2023.

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