Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Januar 2025

Arbeiten an der ehemaligen Hauptauffangstelle

Die BGE möchte an der ehemaligen Hauptauffangstelle wieder Salzwasser fassen. Dies ist derzeit nicht möglich, da sich durch den anhaltenden Gebirgsdruck das Bergwerk verformt hat und sich die Fließwege verändert haben. Dennoch vermuten die Bergleute der BGE, dass es weiterhin möglich ist, Salzwasser am südlichen Ende des Abbaus 3 auf der 658-Meter-Ebene zu fassen. Zukünftig wollen sie sich in einem speziell gesicherten Bereich Meter für Meter von der Nordseite des Abbaus Richtung Süden vorarbeiten.

Um die Arbeiten vorzubereiten, gießen sie im Zugangsbereich des ehemaligen Salzabbaus ein Fundament und errichten einen Pfeiler aus Spezialbeton (Sorelbeton). Darauf liegende Stahlträger stützen die Decke (Firste) für ein sicheres Arbeiten.

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Die Grube wird permanent stabilisiert. Dabei errichten Bergleute in durch den Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke. Zusätzlich verfüllen die Bergleute nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle.
     
  • 750-Meter-Ebene: Nahe des Bohrortes zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 errichten Bergleute weitere Teile eines großen Stützbauwerks. Dazu schalen sie etappenweise Bereiche ein und verfüllen diese anschließend mit Spezialbeton.

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Im Januar gehen die Baugrunduntersuchungen östlich der Schachtanlage Asse II weiter. Die Baugrunduntersuchungen sind unter anderem notwendig, um die Tagesanlagen im Bereich des Schachts Asse 5 belastbar zu planen. Weitere Informationen finden sie in unserer Meldung vom 3. November 2024.
     
  • Die BGE schreibt die Planungsarbeiten für die Genehmigungs- und Ausführungsplanung zur Rückholung der Abfälle aus der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene aus. Im Januar reichen Bieter die Angebote für die anstehenden Verhandlungsgespräche ein. Die BGE wertet die Angebote aus und bereitet Bietergespräche vor.
     
  • 750-Meter-Ebene, Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12: Im Januar reinigen Bergleute die mit Baustoff verunreinigte Bohrung. Bis zum Monatsende sind über 80 Meter der Bohrung wiederhergestellt. Weitere Informationen finden sie in unserer Meldung vom 26. August 2024.

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • 725-Meter-Ebene und 700-Meter-Ebene: Vom 7. bis zum 9. Januar 2025 werden rund 231 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 01/2025 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 7,9 Becquerel pro Liter. Zum Vergleich: In der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Tritium bei 100 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,56 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene und 700-Meter-Ebene: Vom 20. bis zum 22. Januar 2025 werden rund 153 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 02/2025 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 11 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium liegt bei 0,43 Becquerel pro Liter.
     
  • Die Situation des Salzwasserzutritts ist weiterhin erheblich verändert. Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie auf unserer Website „Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?“.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • 658-Meter-Ebene, Unterfahrung: Unterhalb der Folie im Abbau 3 erstellen Bergleute weitere Bohrungen. Mit Georadar-Messungen erkunden die Expert*innen den Bereich unterhalb der ehemaligen Hauptauffangstelle. Die Messungen liefern Erkenntnisse über die Lage der im Abbau 3 verlegten Abdichtfolie. Gleichzeitig geben die Bohrungen Aufschluss darüber, ob der Bereich nass ist und wie stark er verformt ist.
     
  • 700-Meter-Ebene, Richtstrecke nach Westen: Bergleute öffnen eine bereits verfüllte Strecke. Hier soll Salzwasser gefasst werden. Bei den Arbeiten richten sich die Bergleute nach der ursprünglichen Kontur der Decke. Diese ist stark geschädigt und weist tiefe Risse auf. Expert*innen aus den Abteilungen Geowissenschaften und Geoinformation untersuchen den Bereich der Decke mit Georadar-Messungen. Das Salz ist so stark gelockert, dass die Arbeiten unterbrochen werden. Für die weiteren Arbeiten müssen die Bergleute den Bereich zunächst sichern.

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • 800-Meter-Ebene: Bergleute errichten in der Zufahrt zum Schacht Asse 2 das erste von zwei geplanten Wettertoren. Wettertore helfen die Luft in der Grube zu lenken und zu verteilen. In Zukunft soll der Schacht zwischen 800 und 750 Metern Tiefe verfüllt werden. Dafür muss die Luftführung (Bewetterung) angepasst werden. Derzeit strömt Frischluft durch den Schacht bis in 800 Meter Tiefe. Die tieferen Bereiche sollen später über Bohrungen von der 750-Meter-Ebene aus belüftet (bewettert) werden. Die Wettertechnik ist bei der Asse der Abteilung Strahlenschutz zugeordnet.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Website der Infostelle Asse.

Meldepflichtiges Ereignis

Betriebsstörungen oder Störfälle bis hin zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV).

  • 750-Meter-Ebene, Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12: Die Erkundung der Einlagerungskammer 12 findet in einem sogenannten Strahlenschutzbereich statt. Dieser ist baulich vom übrigen Bergwerk getrennt. Auch bei einem Stromausfall muss es dem Personal möglich sein, den Bereich geordnet zu verlassen. Hierfür sind entsprechende technische Vorkehrungen getroffen. In der Nachtschicht vom 29. auf den 30. Januar 2025 tauschen Mitarbeiter*innen das Klimagerät einer Anlage mit unterbrechungsfreier Stromversorgung. Sie stellt unter anderem den Strom für Strahlenschutzinstrumente und die Alarmierungseinrichtung sicher. Nach dem Tausch lässt sich die Anlage nicht wieder starten. Die BGE hat die zuständig Fachfirma sofort kontaktiert und die Instandsetzung beauftragt. Zudem hat sie das Bundesamt für die Sicherheit in der nuklearen Entsorgung (BASE) unverzüglich informiert. Die Bohrarbeiten der Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12 können erst fortgeführt werden, wenn die Anlage wieder betriebsbereit ist.

Top