Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im August (Kalenderwochen 31 bis 35/2022)

Der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes schreitet voran

Das neue Verwaltungsgebäude auf dem Betriebsgelände des Endlagers Morsleben nimmt erkennbare Formen an. Nachdem Ende Juli die Bodenplatte betoniert wurde, haben anschließend die Rohbauarbeiten begonnen.

Ende August wird das Erdgeschoss mit Elementwänden aus Stahlbeton errichtet. Nachfolgend wird die Decke über dem Erdgeschoss betoniert.

Der Rohbau der neuen Verwaltung soll bis Ende Oktober fertiggestellt sein. Damit steht der Termin für den nächsten Meilenstein schon fest: Am 26. Oktober wird Richtfest gefeiert.

 

Der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes schreitet voran.

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Wesentliche Arbeiten

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Auf der 3. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben arbeiten Bergleute am Standort für das geplante Demonstrationsbauwerk im Anhydrit. Zu den Arbeiten gehören unter anderem Beraubearbeiten, Haufwerktransport sowie Transport und Errichtung von Entstaubungs- und wettertechnischen Anlagen für die Schneidarbeiten. Damit wird dieser Standort optimal vorbereitet.

  • Bergleute bereiten auch im Abbau 1 südlich auf der 3. Sohle von Schacht Bartensleben das Demonstrationsbauwerk vor. In diesem Abbau wird ein Becken errichtet, dass für einen Vorversuch mit dem Baustoff Sorelbeton gefüllt wird. Bei diesem Vorversuch wird der Baustoff durch Rohrleitungen von der Baustoffanlage auf der 2. Sohle über ein Rollloch zur 3. Sohle geleitet. Der Vorversuch ist wichtig, um den Baustoff, seine Eigenschaften und sein Verhalten im Abbindeprozess genau analysieren zu können. Auch die Funktionsweise der Baustoffanlage wird dabei ausführlich getestet. Im Ergebnis wird ein reibungsloserer Ablauf bei der Errichtung des eigentlichen Abdichtbauwerkes erreicht.

     


Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.

  • Bergleute arbeiten im Abbau 13s auf der 1. Sohle sowie in der 1. nördlichen Richtstrecke auf der 2. Sohle von Schacht Bartensleben: Sie lösen aufgelockertes Salzgestein aus dem Deckbereich (Firste). Diese Nachbearbeitung der Hohlraumkonturen wird regelmäßig im Grubengebäude durchgeführt, um Stabilität und Sicherheit unter Tage zu gewährleisten.
     
  • Mitarbeiter der Grubenwehr überprüfen die persönliche Schutzausrüstung (PSA) aller Grubenwehrmitglieder. Per Definition gehört zur PSA jeder Gegenstand, der eine Person während einer Gefahrensituation schützt. Jedes Grubenwehrmitglied besitzt eine eigene Ausrüstung, die optimal passt, das richtige Gewicht hat und sich schnell einsetzen lässt. Die Überprüfung dieser Schutzausrüstung erfolgt zweimal jährlich. Im Fokus steht, ob etwa Helm, Grubengeleucht und Sauerstoffgerät unversehrt und betriebsfähig sind.
     

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Dienstleister*innen beenden die Arbeiten an der Baugrube für die Errichtung des neuen Verwaltungsgebäudes. Der Neubau wird nach ökologischen und nachhaltigen Standards errichtet und bietet ab Ende 2023 circa 80 moderne Arbeitsplätze auf drei Etagen. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Einblick.
     
  • Dienstleister*innen erledigen Dachdeckerarbeiten auf dem westlichen Dach des Mehrzweckgebäudes. Das Mehrzweckgebäude wurde in den 1960er Jahren errichtet und ist sanierungsbedürftig. Im vergangenen Jahr wurden bereits die Räume der Grubenwehr saniert und modernisiert. Aktuell wird über diesen Räumen der komplette Dachaufbau erneuert und zusätzlich mit einer energieeffizienten Wärmedämmung versehen.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.


Meldepflichtiges Ereignis

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 8. August 2022 führen Strahlenschützer*innen die jährliche Dichtheitsprüfung an der speziellen Kanalisation durch. Bei einer Probebefüllung der Kanalisationsrohre stellen sie fest, dass die Gefällerohrleitung an einer Stelle außerhalb der Containerhalle undicht ist. Die Rohrleitung muss an dieser Stelle ausgetauscht werden.

    Als erste Maßnahme brechen die Strahlenschützer*innen den Befüllvorgang der Gefällerohrleitung sofort ab. Sie sammeln das austretende Wasser und füllen es gemeinsam mit dem bereits in die Rohrleitung eingefüllten Wasser in einen Spezialbehälter. Anschließend sperren sie den vom Wasseraustritt betroffenen Bereich fachgerecht ab und führen radiologische Messungen durch. Eine Verschmutzung durch radioaktive Nuklide (Kontamination) konnte nicht nachgewiesen werden. Die beschädigte Rohrleitung wird mit einer Rohrschelle provisorisch abgedichtet. Anschließend leiten die Strahlenschützer*innen umgehend die Planung zur fachgerechten Instandsetzung ein.
     
  • Am 22. August 2022 erhält der diensthabende Dispatcher der Zentralen Warte im Endlager Morsleben eine Fehlermeldung: Die Signalübertragung vom Brandschutztor im Ostquerschlag auf der 4. Sohle Schacht Bartensleben zur Zentralen Warte ist gestört. In der Folge ist es vorübergehend nicht möglich, das Brandschutztor ferngesteuert zu schließen. Der Dispatcher beauftragt umgehend Mitarbeiter*innen aus der Fachabteilung mit der Ursachenermittlung. Vor Ort stellen die Mitarbeiter*innen fest, dass ein Hardwareausfall für die Störung verantwortlich ist. Das defekte Modell muss ausgetauscht werden. Als unmittelbare Maßnahme öffnen die Mitarbeiter*innen das Brandschutztor, um die Frischluftversorgung (Bewetterung) auf der 4. Ebene (Sohle) zu gewährleisten. Bis zur Instandsetzung wird das Brandschutztor bei Bedarf manuell verschlossen und die Bewetterung durch den Dispatcher abgeschaltet. Zusätzlich hält die Grubenwehr für den Gefahrenfall mobile Branddämme bereit.

    Für die Instandsetzung wird die defekte Hardware durch ein funktionsidentisches Modell ersetzt und über das neue LWL-Kabelnetzwerk zur Übertragung an die Zentrale Warte angeschlossen.
  • Keines der meldepflichtigen Ereignisse hatte Personenschaden zur Folge. Es erfolgten N-Meldungen an die zuständigen Aufsichtsbehörden im vorgeschriebenen Zeitraum.
     

     


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