Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juni 2022 (Kalenderwochen 22 bis 26/2022)

Am 11. Juni 2022 findet in Magdeburg die Lange Nacht der Wissenschaft statt. Unter dem Motto „Wissen von hier“ präsentieren sich zahlreiche Institutionen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Labore. Die Austeller*innen laden die Besucher*innen zu einem Blick hinter die Kulissen von Wissenschaft und Forschung ein.

Auch die BGE beteiligt sich an der Langen Nacht der Wissenschaft und informiert über die Planung und den Stand der Stilllegung des Endlagers Morsleben sowie über die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle. Bei sommerlichen Temperaturen ist der Andrang an Besucher*innen am Wissenschaftshafen als zentraler Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung vom Anfang der Veranstaltung bis zum Ende groß.  

Am Stand der BGE ist insbesondere der mit virtuellen Brillen erlebbare digitale 360-Grad-Rundgang des Endlagers Morsleben ein Besuchermagnet. Aber auch die interaktive Karte zu den ausgewiesenen Teilgebieten bei der Endlagersuche wird gut frequentiert und bietet den Mitarbeiter*innen die Möglichkeit für einen intensiven Austausch mit der regionalen Bevölkerung.

Großer Andrang am Stand der BGE bei der Langen Nacht der Wissenschaft in Magdeburg.

Wesentliche Arbeiten

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Bergleute bereiten den Standort für das Demonstrationsbauwerk im Anhydrit vor. Dieser befindet sich auf der 3. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben. Der Eingangsbereich des Standorts wird dabei mittels Bohr- und Sprengarbeiten für die geplante Nacherkundung erweitert. Im angrenzenden Bereich wird ebenfalls für die Nacherkundung eine Bohrnische aufgefahren.

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.

  • Bergleute führen Beraubearbeiten in der nördlichen Richtstrecke auf der 2. Sohle von Schacht Bartensleben durch: Sie entfernen lockeres Salzgestein (Löser) von der Decke (Firste) des Grubenbaus. Das Berauben ist eine Routinearbeit im Bergbau. Bei dieser werden die Hohlraumkonturen in den Grubenbauen nachgearbeitet, wodurch die Stabilität und Sicherheit unter Tage gewährleistet werden kann.
  • Bergleute prüfen die Löschwasserversorgung zum Hauptgesenk auf der 1. Sohle von Schacht Bartensleben. Die Prüfung wird als Routineaufgabe alle drei Monate durchgeführt. Das Hauptgesenk ist ein sogenannter Blindschacht, hat also keine Verbindung zur Tagesoberfläche. Über das Hauptgesenk wurden früher Personen und Material zwischen den Sohlen transportiert, um den nahegelegenen Förderschacht zu entlasten. Seit Mitte der 1970er Jahre ist das Hauptgesenk stillgelegt. Aus Brandschutzgründen wurde 1997 eine Branderkennungs- und Bekämpfungsanlage installiert.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Die BGE muss die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Dienstleister installieren nachrichtentechnische Ausrüstung in der Containeranlage 2. Dazu gehören beispielsweise Strom- und Telefonkabel. Die Containeranlage wurde im März neu errichtet und wird voraussichtlich im Juli in Betrieb genommen.
  • Die Arbeiten für das neu geplante Verwaltungsgebäude gehen weiter voran: Dienstleister erstellen Baustraßen, Kabelschächte und die Baugrube. Bislang wurde bereits das Baufeld auf Straßenniveau abgesenkt und durch Abrissarbeiten alter Gebäude erweitert.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

  • Die BGE informiert am 11. Juni 2022 auf der Langen Nacht der Wissenschaft in Magdeburg über Planung und Stand der Stilllegung des Endlagers Morsleben sowie über Ihre Aufgaben bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Einblick.    

Meldepflichtiges Ereignis

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 7. Juni 2022 begutachten Fachleute den baulichen Zustand der Containerhalle auf dem Betriebsgelände der Schachtanlage Bartensleben. Die Containerhalle wurde in den 1970er Jahren errichtet, die Begutachtung des baulichen Zustands ist eine routinemäßige Sicherheitsüberprüfung. Die jährliche Begutachtung erfolgt in diesem Jahr während eines Fachgesprächs zum Rückbau des Kontrollbereichs. Am Gebäude werden Abnutzungserscheinungen wie Risse und kleinere Abplatzungen festgestellt. Im Ergebnis werden Maßnahmen wie eine engmaschige Überwachung eingeleitet.

    Da sich die Containerhalle im übertägigen Kontrollbereich befindet, unterliegt das Gebäude der atomrechtlichen Überwachung. Anlässlich der beschlossenen Maßnahmen erfolgt daher eine N-Meldung im vorgeschriebenen Zeitraum.

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