Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Im Zugangsbereich des Abbaus 1a auf der 1. Sohle von Schacht Bartensleben finden derzeit bergbauliche Sicherungsarbeiten statt. Mitarbeiter*innen der Abteilung „Vorbereitung Stilllegung“ planen die Maßnahmen. Bergleute setzen sie im Grubenbetrieb um.

Aktuell stehen Firstsicherungsarbeiten in der Nordstrecke auf der 1. Sohle im Zugangsbereich des Abbaus 1a im Vordergrund. Dazu wird das Gebirge mit einer Teilschnittmaschine nachgeschnitten – an manchen Stellen um bis zu drei Meter. Mit diesem Nachschnitt werden aufgelockerte Gebirgsbereiche abgetragen und die Grubensicherheit in diesem Bereich aufrechterhalten.

Die Firstsicherung ermöglicht im Weiteren auch die Sicherung des Abbaus 1a selbst. Dieser hat einen sehr steilen Zustieg und lässt sich daher mit konventioneller Bergbautechnik nicht erreichen. Die Möglichkeiten für weitere unkonventionelle Maßnahmen werden aktuell miteinander verglichen, sodass nach Abschluss der Sicherungsarbeiten die Arbeitssicherheit für Mitarbeiter*innen der BGE auch weiterhin gewährleistet ist.

Im Zuge von Firstsicherungsarbeiten wird das Gebirge mit einer Teilschnittmaschine nachgeschnitten

Warum sind die Arbeiten notwendig?

Im Abbau 1a befindet sich eine von fünf Lösungszutrittsstellen des Bergwerks Morsleben. Bergleute sind bereits in den 1960er Jahren bei einer Erkundungsbohrung darauf gestoßen. Damals wurde in diesem Abbau Steinsalz abgebaut. Mit dem Antreffen der Zutrittsstelle wurde der Abbau an dieser Stelle beendet und am Zutrittspfad ein sogenannter Packer zur Überwachung angebracht.

Die Zutrittsstelle wird nach bergrechtlichen Vorgaben kontinuierlich hydrologisch überwacht und muss dazu für Fachpersonal stets begehbar sein: Eine Tropfenzählanlage misst die Menge der aufgefangenen Lösung. Zusätzlich werden monatlich Proben genommen und untersucht. Der hohe Sättigungsgrad der Lösung lässt darauf schließen, dass es sich um ein Laugenreservoir innerhalb des Gebirges handelt und daher auch keine weitere Lösung von Salz möglich ist. Derartige Tropfstellen sind für Salzbergwerke normal. Diese hat sich bereits während der Entstehung des Salzvorkommens vor 260 Millionen Jahren gebildet.

Die Zutrittsstelle wird in der Langzeitsicherheitsbetrachtung zur Stilllegung des Endlagers Morsleben berücksichtigt.

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

• Dienstleister nehmen eine spezielle Bohranlage in Betrieb. Sie eignet sich für den Einsatz in Bereichen mit möglichen Gasaustritten. Die Bohranlage wird zum Stoßen von Verfüllbohrungen benötigt, über die später Verfüllmaterial in das Demonstrationsbauwerk zur Streckenabdichtung im Anhydrit eingebracht wird. Dabei werden verschiedene Gesteinsschichten durchstoßen: Relativ weiches Steinsalz und harter Anhydrit. Beide Gesteinsarten befinden sich in dem Bereich zwischen der zweiten und dritten Sohle von Schacht Bartensleben.
   
• Bergleute erstellen ein Fundament für die Baustoffpumpe der semimobilen Baustoffanlage und begleiten die Installation der Baustoffleitung. Beides dient der Vorbereitung zu Vorversuchen mit dem Baustoff für das geplante Demonstrationsbauwerk im Anhydrit.
   
• Bergleute führen Firstsicherungsarbeiten im Abbau 1a auf der 1. Sohle (Ebene) der Schachtanlage Bartensleben durch. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Einblick.
   
• Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes überprüfen routinemäßig die Abwässer in der speziellen Kanalisation im Kontrollbereich. Diese fängt Wässer auf, die in der Containerhalle des übertägigen Kontrollbereichs anfallen und leitet sie in Sammelbecken ab. Dort werden sie untersucht und gesondert entsorgt.
   

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

• In der vierten Nordstrecke der Schachtanlage Marie führen Bergleute Nachschneidearbeiten durch. Dieser Bereich befindet sich im sogenannten Altbergbau. Hier sind die Strecken teilweise nur zu Fuß erreichbar. Mit Hilfe einer Teilschnittmaschine werden die Strecken nach und nach erweitert und die Zugänglichkeit in diesem Teil des Bergwerks verbessert.
   

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

• Am 31. Mai 2022 stellt das Team der Infostelle Morsleben in einer digitalen ZOOM-Konferenz die Angebote der BGE für virtuelles und außerschulisches Lernen vor. Diese können sowohl im Schulunterricht als auch im Rahmen der Erwachsenenbildung fächerübergreifend eingesetzt werden.