Asse

Geologische Untersuchungen im Deckgebirge geplant

In Vorbereitung auf das Genehmigungsverfahren zur Stilllegung der Schachtanlage Asse II sollen zwei neue Bohrungen Erkenntnisse zur Geologie und zu den Fließwegen des Wassers im Deckgebirge liefern.

Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zur Stilllegung der Schachtanlage Asse II ist eine genaue Standortcharakterisierung erforderlich. Insbesondere betrifft dies den zentralen und den südlichen Teil der Salzstruktur. Über die Salzstruktur dringt Wasser, mutmaßlich aus dem Deckgebirge, in das Grubengebäude ein. Bisher vorliegende Kenntnisse lassen keine belastbaren Aussagen über potenzielle Fließwege der Zutrittslösung oder vorhandene Störungs- und Kluftsysteme zu.

Zwei neue Bohrungen nordwestlich der Schachtanlage Asse II sollen helfen, bestehende Kenntnisdefizite zu reduzieren. Die zwei geplanten Bohrungen tragen die Namen Remlingen 10 (R 10) und Remlingen 11 (R 11).

Der geplante Ansatzpunkt für die Bohrung R 10 liegt auf einem ungenutzten Grundstück des Bundes. Die Bohrung wird eine Länge von rund 350 Metern erreichen und nahezu senkrecht in den Boden gehen. Der geplante Ansatzpunkt für die Bohrung R 11 befindet sich im Waldgebiet „Remlinger Herse“. Das Bohrloch wird eine Gesamtlänge von rund 528 Meter aufweisen. Die tatsächliche Tiefe ist geringer, da das Bohrloch mit einer Abweichung von rund 10 Grad gebohrt wird.

Hierzu sind Rodungen auf einer Fläche von rund 5.600 Quadratmeter notwendig, um den Bohrplatz, Reserveflächen und ein Regenrückhaltebecken errichten zu können. Die Rodungsarbeiten sollen bis Ende Februar 2019 abgeschlossen sein. Der Holzeinschlag wird im Auftrag der BGE durch die Niedersächsischen Landesforsten durchgeführt.

Die Errichtung des Bohrplatzes sowie die Bohrungen selbst werden erst nach Abschluss der 3D-Seismik erfolgen. Die Planungen sehen einen ausreichenden Sicherheitsabstand der Bohrungen zur Schachtanlage Asse II vor. Da aus Sicherheitsgründen nicht in der Nähe des Grubengebäudes gebohrt werden kann, erhofft sich die BGE mit der räumlichen Verschiebung der Bohrungen nach Nordwesten eine geologisch vergleichbare Situation anzutreffen. Die geologischen Schichten der Salzstruktur Asse verlaufen in Nordwest-Südost-Richtung.

Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, wird die gerodete Fläche wieder aufgeforstet. Zusätzlich wird die BGE als Kompensationsmaßnahme im Landkreis Wolfenbüttel weitere Flächen aufforsten lassen, die dauerhaft als Wald erhalten bleiben.

Eine vergleichbare Bohrung wurde 2013 zur Erkundung des Deckgebirges und des Salzgesteins östlich der Anlage gestoßen. Ziel war es, einen geeigneten Ansatzpunkt für den Schacht Asse 5 zur Rückholung der radioaktiven Abfälle zu finden. Das Bohrgerät für die aktuellen Bohrungen wird voraussichtlich etwas kleiner ausfallen.