Asse

Fortschritte und Herausforderungen bei der Lösungsfassung in der Schachtanlage Asse II

17. Dezember 2025: Die BGE weiß inzwischen, wo sie das Salzwasser auffangen muss, das in die Schachtanlage Asse II fließt. Aber für eine Stabilisierung der Lage muss noch viel geschehen.

Am 22. Oktober 2025 hatte die BGE mitgeteilt, dass sie die Lösungsfassung vorläufig stabilisiert hat und dies mit der Hoffnung verbunden, dass die erhöhten Fassungsraten im Umfeld der ehemaligen Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Sohle über einen längeren Zeitraum stabil bleiben werden. Dies hat sich in den vergangenen Wochen nur eingeschränkt bestätigt. Gewiss ist nur, dass die BGE das Salzwasser an der richtigen Stelle abpumpt.

Derzeit zeigt sich, dass die bestehende Lösungsfassung in der Bohrung RH-658-9.19 unterhalb der alten Folie nicht dauerhaft stabil möglich ist. Die Fassungsraten sind sehr variabel, weil das Salzwasser immer wieder leicht seinen Weg durch das Gebirge verändert und teilweise mit den vorhandenen Mitteln nicht mehr erreicht und abgepumpt werden kann. Deshalb versuchen die Fachleute der BGE durch Aufweitung der Bohrung wieder an den Salzwasserstrom heranzukommen. Die Fassungsraten schwanken zwischen 10 und 2 m³/Tag, und an manchen Tagen konnte auch gar kein Salzwasser gefasst werden. 

Jetzt hat sich gezeigt, dass sich der Lösungszutritt aus der Bohrung RH-658-9.19 in die direkt daneben liegende Bohrung RH-658-9.25 verlagert hat. Das Abpumpen erfolgt seit 5. Dezember 2025 aus dieser Bohrung. Hier werden derzeit rund 9 bis 10 Kubikmeter täglich abgepumpt. Der Chemismus der Lösungen hat sich nicht verändert. Die Dichte beträgt 1,203 g/cm³.

Bohrdurchmesser zum Abpumpen des Salzwassers soll erhöht werden

Um besser handlungsfähig zu sein, hat die BGE nun bei der Bergbehörde (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, LBEG) eine Genehmigung für die Erweiterung des Bohrungsdurchmessers beantragt. Um die Bohrung stärker aufweiten zu können, muss allerdings eine Bohrnische gebaut werden, weil dafür größeres Bohrgerät zum Einsatz kommen muss. Sobald die Genehmigung vorliegt, wird die BGE so flexibler auf Veränderungen im Lösungszufluss reagieren können.

Nach einer Unterbrechung der Arbeit geht es auch oberhalb der Abdichtfolie weiter

Die Arbeiten oberhalb der Folie der alten Hauptauffangstelle, bei denen sich Bergleute in Richtung Süden bis zum Ende des Abbaus auf das Salzwasser vorarbeiten, sind zunächst gut vorangekommen. Dort sind die Bergleute seit einigen Monaten dabei, die Abdichtfolie freizulegen. Diese Arbeiten sind schwierig, weil die Kammer mit Kies gefüllt worden war, um insbesondere die Decke (Firste) zu stabilisieren. Um sicher arbeiten zu können, mussten die Bergleute fortlaufend neue Stützbauwerke errichten. Nun sind die Arbeiten aber unterbrochen worden, weil ein großer Steinbrocken zu sehen ist, der möglicherweise nicht fest ist und das Risiko birgt, herabzufallen. Bis geklärt war, ob der Steinbrocken mit dem Rest der Decke fest verbunden ist, oder ob er ein Risiko darstellt, konnten die Arbeiten zunächst nicht fortgesetzt werden. Der Steinbrocken wurde zunächst mit zwei Stützen gesichert. Mit Hilfe von Messverfahren und einem 3D-Scan können die Arbeiten nun nach einer Risikoabschätzung fortgeführt werden.