Endlager Morsleben

Erfassung der Tierwelt rund um das Endlager Morsleben hat begonnen

11. April 2025: Seit diesem Frühjahr läuft die Erfassung der Tierwelt im Bereich um das Endlager Morsleben. Dafür kommen Hilfsmittel wie Horchboxen und Reptilienbretter zum Einsatz.

Die Vorbereitung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) im Bereich des Endlagers Morsleben geht mit der Erfassung der Fauna (Tierwelt) weiter voran. Bei der UVP geht es im Wesentlichen darum, zu prüfen, wie durch die geplanten Maßnahmen zur Verfüllung des Endlagers die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, etwa durch Baulärm, Lichtemissionen oder LKW-Fahrten, so gering wie möglich gehalten werden können.

Erfasst werden unter anderem Vogelarten, Fledermäuse, Reptilien und Haselmäuse, die sich direkt auf dem Betriebsgelände, auf angrenzenden bundeseigenen Flächen, genutzten Verkehrswegen und im weiteren Umfeld des Endlagers befinden. Erforderlich wurde die Aktualisierung der seit 2009 bestehenden UVP zur Vorbereitung der Stilllegung, um die aktuelle Gesetzgebung mit ihren strengeren Anforderungen zu berücksichtigen.

Wie werden Tierarten kartiert?

Während der Kartierung kommen Hilfsmittel zum Einsatz. Zur Erfassung der Fledermauspopulation werden etwa Horchboxen angebracht. Horchboxen sind statische Fledermausdetektoren mit einem Ultraschallrekorder. Die Boxen können nur Töne ab einer Frequenz von 20.000 Hertz aufnehmen. Zum Vergleich: die Frequenz menschlicher Sprache liegt etwa im Bereich zwischen 250 und 4.000 Hertz. Normale Gespräche im Bereich der Horchboxen können also nicht aufgezeichnet werden. Die Fledermäuse werden in sieben Durchgängen zwischen April bis September in jeweils drei aufeinander folgenden Nächten erfasst. Mit der späteren Auswertung der aufgenommenen Rufe lässt sich neben der Anzahl, auch die Art der Fledermäuse bestimmen.

Für die Erfassung der Reptilien werden so genannte Reptilienbretter ausgelegt. Sie dienen den Kriechtieren als Verstecke, die in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Für Haselmäuse werden gezielt Niströhren platziert, um ihren Bestand festzustellen.

Kartierarbeiten bis September 2026

Alle ausgebrachten Hilfsmittel werden gekennzeichnet und dürfen nicht angefasst oder umgesetzt werden. Für Hinweise oder Fragen können sich Anwohner*innen direkt per Mail unter info-uvp-eram(at)bge.de an die BGE wenden.

Seit Beginn der Vorbereitung der UVP im Bereich des Endlagers Morsleben wurden mittels Drohnen und Begehungen bereits die vorhandenen Biotoptypen erfasst, deren Pflanzenreichtum zurzeit ausgewertet wird. Die gesamte Dauer der Kartierarbeiten ist auf zwei Vegetationsperioden angelegt und wird noch bis September 2026 weitergeführt.