Lange hat es gedauert, doch nun ist die BGE der Kamerabefahrung zur Inspektion der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene, in der 1.301 Gebinde mit mittelradioaktiven Abfällen (MAW) eingelagert wurden, einen großen Schritt nähergekommen. In den vergangenen Monaten wurde die neue Abluftfilteranlage fertiggestellt und am 11. Juni 2025 vom zuständigen Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) abgenommen. Damit hat die BGE eine wesentliche Auflage der Genehmigung erfüllt, die bereits seit 2022 vorliegt. „Ich bin froh, dass wir diesen Meilenstein erreicht haben“, sagt Christian Walter, Leiter der Abteilung Strahlenschutz auf der Asse.
Kammer muss im Unterdruck gehalten werden
Damit aus der Einlagerungskammer 8a keine Luft mit radioaktiven Partikeln unkontrolliert in das Grubengebäude entweichen kann, wird die Einlagerungskammer dauerhaft im Unterdruck gehalten. Die abgesaugte Luft wird mit Filtern mit hoher Filterwirkung gereinigt. Durch das Vorgehen wird eine Freisetzung radioaktiver Stoffe in das Grubengebäude und in die Umwelt verhindert.
Die neue Abluftfilteranlage ersetzt eine Anlage, die seit 1972 in Betrieb gewesen ist und den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Im Mai 2025 wurde bereits nachgewiesen, dass die neue Anlage funktionsfähig ist. Für den Wechsel auf die neue Abluftfilteranlage wurde ein ehemaliges Bohrloch in die Einlagerungskammer geöffnet und die neue Anlage für den Zeitraum der Umbauarbeiten angeschlossen. Nach dem erfolgreichen Abbau der Altanlage wurde das Bohrloch wieder verschlossen und die weiteren Umrüstarbeiten vorgenommen.
Kamerainspektion soll Zustand der eingelagerten Gebinde zeigen
Im September 2015 und Januar 2017 stiegen die Radioaktivitätswerte am Gehäuse der alten Abluftfilteranlage innerhalb kurzer Zeit auf das 50-fache des Normalwertes an. Die Ursache der Messergebnisse ist bis heute nicht abschließend geklärt. Sie sind möglicherweise durch auf die Fässer fallende Gesteinsbrocken oder durch das Rutschen von Fässern zu erklären. Die MAW-Fässer wurden über ein Loch in der Decke der Einlagerungskammer mithilfe einer Krananlage in die Kammer abgeseilt. Dadurch hat sich ein Schüttkegel aus Fässern gebildet. Bis in die 1990er Jahre war es möglich, durch ein Bleiglasfenster in die Kammer zu schauen. Der Bereich vor dem Bleiglasfenster musste zur Stabilisierung des Bergwerks verfüllt werden, so dass ein Blick in die Einlagerungskammer nicht mehr möglich ist. Die Einlagerungskammer selbst ist nicht verfüllt.
Mit der Kamerainspektion soll der Zustand der Einlagerungskammer und der Zustand der Fässer in der Kammer gesichtet werden, um die Rückholungsplanung zu verifizieren. Neben der Kamerabefahrung werden weitere Messungen vorgenommen. Dazu gehören das Messen der Dosis innerhalb der Kammer mit einem Dosisleistungsmessgerät sowie ein 3D-Scan zur genauen Abbildung der Einlagerungskammer. Die Kamerainspektion der Einlagerungskammer 8a/511 soll im Herbst 2025 erfolgen.