Im Sommer 2025 ist es der BGE gelungen, eine zweite Einlagerungskammer mit radioaktiven Abfällen in der Schachtanlage Asse II mit einer Kamera zu erreichen und einen Blick auf die in der Einlagerungskammer 12 eingelagerten Fässer zu werfen. Es ist die zweite Kammer, die in einem sehr langwierigen Prozess inspiziert werden konnte. Vor acht Jahren hat die BGE die Kammer 7 erkundet und dort Fässer in einem deutlich schlechteren Zustand entdeckt.
Im Spätjahr 2025 soll nach fast zehn Jahren Vorbereitung ein weiterer Blick auf die Abfälle in der Einlagerungskammer 8a mit den mittelradioaktiven Abfällen auf der 511-Meter-Ebene (Sohle) folgen. Zugleich hat sich die BGE intensiv mit den Inventaren in den Einlagerungskammern befasst. Warum? Weil nur ein möglichst genauer Überblick über die Situation und die Auswirkungen der Abfälle der BGE-Geschäftsführung die notwendigen Entscheidungsgrundlagen für die Rückholungsplanung liefern kann.
Sicherheit im Fokus
Es ist die Verantwortung der Geschäftsführung der BGE, die Rückholung der Abfälle voranzutreiben, ohne dabei die Sicherheit der Mitarbeitenden und der Region aus den Augen zu verlieren. Deshalb hat sich die BGE im letzten Jahr intensiv damit auseinandergesetzt, welche Abfälle aus radiologischen Gründen zuerst geborgen werden müssen.
Außerdem werden die Maßnahmen der Notfallplanung, die mehrere Jahre dauern, auf ihre radiologische Relevanz geprüft. „Wenn die Zeit nicht mehr reicht, um alle Abfälle rauszuholen und alle Notfallmaßnahmen umzusetzen, muss ich als Strahlenschutzverantwortliche Prioritäten setzen können, um die radiologischen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten“, sagt Iris Graffunder, die Vorsitzende der Geschäftsführung der BGE. Das ist umso notwendiger, als sich der Zustand des Grubengebäudes fortlaufend verändert.
Wahrscheinlicher Fließweg entdeckt
Seit gut eineinhalb Jahren muss die BGE den veränderten Lösungszutritt in die Schachtanlage Asse II neu lösen. Im Sommer haben die Bergleute der BGE einen ersten Erfolg erzielt, als sie einen wahrscheinlichen Fließweg entdeckt haben. Neben der Rückholungsplanung nimmt deshalb die Stabilisierung der Verhältnisse im Bergwerk einen großen Stellenwert ein. Einen weiteren Einblick in den Stand der Arbeiten wird die BGE am 7. Oktober 2025 in ihrem Veranstaltungsformat „Betrifft: Asse“ bieten.