Endlager Konrad

Rückblick auf „Konrad Aktuell“ – BGE informierte über die Sicherheit des Endlagers

Wie sicher ist das Endlager Konrad? Um diese Frage ging es am 7. Mai in der Dialogveranstaltung „Konrad Aktuell – Sicher in die Zukunft“.

Die Sicherheit des Endlagers war das zentrale Thema der BGE-Veranstaltung „Konrad Aktuell – Sicher in die Zukunft“ am 7. Mai im Hotel am See in Salzgitter-Lebenstedt.

Das Endlager Konrad wird Anfang der 2030er Jahre die ersten radioaktiven Abfälle annehmen können. „Ohne Konrad würden die Zwischenlager noch Jahrzehnte in Betrieb bleiben“, betonte Iris Graffunder, Vorsitzende der BGE-Geschäftsführung, vor den rund 40 Gästen. Konrad ist damit ein ganz wesentlicher Teil der Entsorgungsstrategie des Bundes für radioaktive Abfälle. 

Wie läuft die Einlagerung ab? 

Wie die Einlagerung ablaufen soll, das erklärte die BGE-Vorsitzende in ihrem Vortrag. „Bloße Fässer nehmen wir nicht an“, stellte Graffunder klar. Die Abfälle werden in speziell für Konrad zugelassenen Containern oder Abschirmbehältern angeliefert. Pro Tag rechne sie mit durchschnittlich zwölf Abfallgebinden, die nach der Anlieferung geprüft und in die Einlagerungskammern auf rund 850 Meter Tiefe gebracht werden. „Dort werden die Abfallgebinde noch während des Betriebs einbetoniert“, erklärte die BGE-Geschäftsführerin. Nach jeweils 50 Metern eingelagerter Gebinde werden sogenannte Versatzwände aus Beton hochgezogen und der jeweilige Abschnitt dahinter mit Beton vergossen beziehungsweise versetzt, wie es auf Konrad heißt. Das sorge für zusätzliche Sicherheit im Hinblick auf den Strahlenschutz des Personals während des Betriebs. 

Sicherheit wissenschaftlich überprüft

Um das hohe Sicherheitsniveau ging es dann auch im anschließenden Vortrag von Lena Spitczok von Brisinski. Als Umweltschutztechnikerin und Ingenieurin hat Spitczok von Brisinski das Projekt zur Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen für das Endlager Konrad nach dem Stand von Wissenschaft und Technik (kurz: ÜsiKo) geleitet. Das Ergebnis: Dem sicheren Betrieb des Endlagers sowie seiner Langzeitsicherheit steht nichts entgegen. „Konrad hat den Sicherheitscheck bestanden“, betonte Spitczok von Brisinski.

Langzeitsicherheit im Fokus

Auf die Langzeitsicherheit ging die BGE-Expertin detailliert ein. Im Süßwassermodell zeigte sie: Wasser aus den Schichten des Endlagers erreicht die Erdoberfläche frühestens in 300.000 Jahren. Dabei wird unterstellt, dass sich in den tiefen geologischen Schichten des Endlagers das gleiche, nur sehr gering salzhaltige Wasser befindet wie an der Oberfläche, nämlich Süßwasser. Tatsächlich kommt in diesen Schichten aber nur Salzwasser vor, das aufgrund seines höheren Salzgehalts eine deutlich höhere Dichte aufweist als Süßwasser,  d.h. es ist schwerer. Im Falle von Salzwasser erreiche das Wasser aus den Schichten des Endlagers die Oberfläche auch nach mehreren Millionen Jahren nicht, das habe das Salzwassermodell gezeigt. 

Ein Aspekt, den auch BGE-Vorsitzende Iris Graffunder in ihrem Vortrag beleuchtet hatte: „Der tatsächliche Stofftransport bis zur Oberfläche wird deutlich langsamer sein oder gar nicht stattfinden, sodass geringe bis keine Mengen bestimmter Stoffe überhaupt im Grundwasser ankommen werden.“

Ein Teilnehmer wollte daraufhin wissen, wie die BGE aktuelle Medienberichte rund um die wasserrechtliche Erlaubnis bewerte. Graffunder versicherte, dass die Unbedenklichkeitsprüfungen hinsichtlich der geänderten Grenzwerte im Wasserrecht bei der BGE laufen, und gab sich optimistisch: „Wir sind überzeugt, dass die Schutzziele zu jeder Zeit eingehalten werden.“

Rege Beteiligung aus dem Publikum

Zu beiden Vorträgen gab es zahlreiche Fragen und Diskussionsansätze aus dem Publikum. Im Anschluss lud Michael Lohse, Leiter der Infostelle Konrad, die Teilnehmer*innen der Veranstaltung ein, vor Infopostern (PDF, 9,5 MB) in den direkten Austausch mit weiteren BGE-Expert*innen zu gehen. 

Auf die Frage, wie der Aufwand der Deutschen für die Endlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen im weltweiten Vergleich abschneidet, antwortete Iris Graffunder, Vorsitzende der BGE-Geschäftsführung: „Der Aufwand, den wir mit Konrad betreiben, sucht seinesgleichen. Das ist schon ein sehr edles Endlager, das wir hier bauen.“

Die Präsentation zur Veranstaltung steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung (PDF, 5 MB)

Über das Endlager Konrad

Das Endlager Konrad ist für 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle genehmigt. Die Abfälle stammen aus dem Betrieb und Rückbau kerntechnischer Anlagen. Mehr als die Hälfte dieser Abfälle lagert bereits in Deutschland verteilt auf verschiedene überirdische Zwischenlager. Mit dem Rückbau von Kernkraftwerken und anderen Nuklearanlagen in Deutschland kommen weitere hinzu.

Aufzeichnung der Veranstaltung

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Veröffentlicht am: 26. Mai 2025

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