Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im April 2023

Rückbau von Kopfschutzbühnen

In den letzten Monaten bauen Bergleute zwischen der 750-Meter-Ebene (Sohle) und der 800-Meter-Ebene Kopfschutzbühnen zurück. Diese dienen zum Schutz vor herabfallenden Gegenständen im Schachtbereich. Durch die Bühnen können sich Mitarbeiter*innen der Schachtanlage II sicher am ehemaligen Füllort auf der 800-Meter-Ebene bewegen und arbeiten. Da dieser Bereich in Zukunft mit Spezialbeton (Sorelbeton) verfüllt werden soll, werden die Kopfschutzbühnen nun zurückgebaut. Dazu entfernen Bergleute Trägerelemente und sichern andere Elemente, indem sie Anker setzen.

Auf dem Foto ist ein Netz zu sehen, das Bergleute an der Öffnung des Schachts Asse 2 befestigt haben und das bis zum Boden (Sohle) der 800-Meter-Ebene reicht. Durch den Rückbau der Kopfschutzbühnen besteht die Möglichkeit, dass bei Transporten im Schacht Teile ungehindert bis dort herunterfallen. Weil ein Netz allerdings keinen hundertprozentigen Schutz bieten kann, geben Mitarbeiter*innen über ein Telefon zusätzlich über Tage Bescheid, wenn sie sich in dem Bereich aufhalten.

Bergleute haben an der Öffnung des Schachts Asse 2 ein Netz befestigt, das bis zum Boden (Sohle) der 800-Meter-Ebene reicht.

Newsletter der BGE

Bequem ins Postfach! Ob Endlagersuche, Asse, Endlager Konrad oder Morsleben - unsere vier Newsletter informieren Sie über Neuigkeiten und Termine aus dem Projekt, für das Sie sich interessieren.

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Auf der 553-Meter-Ebene (Sohle) erstellen Bergleute Befüllbohrungen bis zur 574-Meter-Ebene. Durch diese Bohrungen bringen Bergleute später Spezialbeton (Sorelbeton) in ehemalige Abbaukammern ein. Sie verfüllen sogenannte Firstspalte. Diese sind in den Abbaukammern entstanden, die bereits zwischen 1995 und 2004 mit losem Salz verfüllt wurden. Hier setzt sich das lose Salz mit der Zeit. Durch das Verfüllen mit Spezialbeton wird das Bergwerk stabilisiert.
     


Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Die BGE bereitet im April die Einrichtung des Bohrplatzes für die Erkundungsbohrung Remlingen 18 (R 18) vor. Die Erkundungsbohrung soll östlich der Schachtanlage Asse II erstellt werden und Erkenntnisse zum Aufbau des Gebirges liefern. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll der Ansatzpunkt für den Schacht Asse 5 abschließend festgelegt werden. Die Errichtung des Bohrplatzes soll im Mai beginnen.

  • Die BGE bereitet die Ausschreibungsunterlagen für die geologischen und geophysikalischen Untersuchungen der Erkundungsbohrung R 18 vor.
     


Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • Vom 3. bis 5. April 2023 werden rund 276 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2023/06 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Wie Anfang Februar in einer Meldung berichtet, konnte die BGE seit Mitte 2022 einen langsamen Rückgang der aufgefangenen Lösungsmenge an der Hauptauffangstelle beobachten. Im Zuge der Ursachenforschung kann es in nächster Zeit zu unterschiedlichen Mengen in der Abnahme der Abfuhrchargen kommen. Tritium und Cäsium-137 werden in der Abfuhrcharge 2023/06 nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,4 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,58 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse.

  • Vom 21. bis 26. April 2023 werden rund 297 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2023/07 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,6 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,4 Becquerel pro Liter.
     


Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Auf der 490-Meter-Ebene plant die BGE die Einrichtung eines Platzes zur Herstellung von Blocksteinen aus Spezialbeton. Zur Vorbereitung des Bereichs stellen Bergleute einen Pumpensumpf her und verkleiden diesen mit Folie. Ein Pumpensumpf ist eine Vertiefung im Boden, die benötigt wird, um die Pumpe zu reinigen, mit der die Bergleute den Spezialbeton herstellen.
     
  • Von rund 616 Metern Tiefe bis 595 Metern Tiefe beenden Bergleute die Arbeit an einem Stützbauwerk entlang der Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke). Die Stützmauer besteht aus Spezialbeton und ist rund 180 Meter lang.
     
  • Auf der 700-Meter-Ebene stoßen Bergleute Erkundungsbohrungen für die Einrichtung eines neuen Bohrplatzes. Von diesem Bohrplatz aus sollen zu einem späteren Zeitpunkt Erkundungen in weitere Einlagerungskammern auf der 750-Meter-Ebene stattfinden.
     
  • Auf der 700-Meter-Ebene im Bereich der größten Baustoffanlage in der Asse bauen Mitarbeiter*innen eine Staubschutzwand vor eine Nische mit einem Kipploch. Durch dieses Kipploch können Bergleute Salz direkt von der 490-Meter-Ebene in den Bereich der Baustoffanlage auf der 700-Meter-Ebene kippen. Am Ende des Kipplochs entsteht eine erhebliche Staubentwicklung. Die Schutzwand trennt die Nische vom Rest der Anlage.
     
  • In 700 Metern Tiefe fahren Bergleute eine vorhandene Strecke Richtung Schacht Asse 2 auf. Wenn die Strecke fertig gestellt ist, können Bergleute Stabilisierungsarbeiten am Übergang zum Schacht vornehmen. Im Nachhinein verfüllen Bergleute die Strecke wieder mit Spezialbeton. Im April beginnen Bergleute die Wände (Stoß) und Decke (Firste) mit der Hand zu bearbeiten. Je näher sie zum Schacht vordringen, desto vorsichtiger müssen die Arbeiten vonstattengehen.
     
  • Im Westen der 750-Meter-Ebene stoßen Bergleute Bohrungen, um die ehemaligen Kalisalzabbaue zu erkunden. Stoßen sie auf Hohlräume, sollen diese im Anschluss mit Spezialbeton verfüllt werden.
     
  • In 750 Metern Tiefe tauschen Mitarbeiter*innen der Bohrmannschaft Maschinen aus. Sie stellen eine Bohranlage auf, die Löcher in bis zu 3 Metern Höhe bohren kann. An diesem Bohrort stoßen sie sogenannte Injektionsbohrungen. Mit diesen Bohrungen prüft die Bohrmannschaft die Dichtigkeit von Bauwerken aus Spezialbeton.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Mitarbeiter*innen der Wettertechnik bauen in Bürocontainern auf der 511-Meter-Ebene, der Schlosserwerkstatt auf der 574-Meter-Ebene und einem Pausenplatz auf der 750-Meter-Ebene eine Kohlendioxidabsaugung ein.

  • Im Zugang zum Freimessplatz auf der 490-Meter-Ebene begradigen Bergleute die Fahrbahn. Dazu brechen sie den Boden auf und verfüllen das Stück anschließend mit Spezialbeton. Am Freimessplatz wird alles, was die Grube verlässt, von Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes radiologisch untersucht. Nur Material, das freigemessen werden kann, an dem also keine Verunreinigung mit radioaktiven Stoffen vorliegt, wird nach über Tage gebracht.

  • Bergleute schließen die Sanierungsarbeiten einer Strecke im Zugangsbereich zur Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene nahezu ab. Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes messen das eingesetzte Werkzeug und Equipment radiologisch aus, damit es an anderer Stelle in der Grube wiedereingesetzt werden kann.

  • Im April studieren Mitarbeiter*innen die Abläufe ein, die zu den Arbeiten der Erkundung der Einlagerungskammer 12 gehören. Der Beginn der Bohrarbeiten ist für den 5. Mai 2023 geplant.
     


Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Am 27. April besuchen 20 Schüler*innen die Schachtanlage Asse II. Die Ausbilder der Lehrwerkstatt, die Grubenwehr und die Werkfeuerwehr stellen sich vor. 

  • Am 28. April findet in der Eulenspiegelhalle in Schöppenstedt ein öffentlicher Fachworkshop zu den Risiken der Rückholung statt. Rund 70 Personen nehmen an dem Workshop teil. Worum es an dem Tag ging und welche Ergebnisse zusammengetragen wurden, können sie im Nachbericht lesen.

  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten der Info Asse finden sie auf der Website der Infostelle Asse.
     


Top