Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in der Kalenderwoche 18/2019

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Im Rahmen des Bohrprogramms zur Teilverfüllung der 574- und 595-Meter-Ebene (Sohle) werden von der 532-Meter-Ebene ausgehend weitere Befüllbohrungen erstellt.
  • Vor Abbau 2 auf der 574-Meter-Ebene beginnt der Bau von Schalungswänden. Hier soll die Strecke verfüllt werden, ohne dass der sensible Bereich der Abbaureihen 2 bis 4 durch die Verfüllung in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei der Vorbereitung der Verfüllung dieses Streckenteils ist zu beachten, dass Messinstrumente der geophysikalischen Überwachung so gesichert werden, dass ihre Funktion auch nach der Verfüllung gewährleistet ist. Dazu wird ein Gerät gesondert ummantelt.
  • Auf der 595-Meter-Ebene wird mit einer Fräse ein Befüllkanal in einem zur Verfüllung vorgesehenen Streckenteil im Westen der Abbaubegleitstrecke geschnitten. Ein Befüllkanal gewährleistet, dass der Beton (Sorelbeton) in dem zu verfüllenden Hohlraum an der höchsten Stelle eintritt.
  • Auf der 800-Meter-Ebene, im südlichen Teil des ehemaligen PAE-Feldes wird der Streckenteil vollständig verfüllt (PAE, Abk. Projekt Alternative Entsorgung; Versuchsfeld zur thermischen Simulation der Streckenlagerung; Erläuterung siehe aktuelle Arbeiten Kalenderwoche 15).

Faktenerhebung

Die Einlagerungskammern 7 und 12 auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wird gerade abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.

  • Im Grubentiefsten wird die Bohrtechnik erprobt, mit der die Einlagerungskammer 12 erkundet werden soll. In dieser Woche wird speziell an der Bohrlochverschluss-Technik gearbeitet.

Rückholungsbergwerk und Schacht Asse 5

Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.

  • Im äußersten Osten der 700-Meter-Ebene wird weiter an der Errichtung des Arbeitsbereichs für die nächsten Erkundungsbohrungen gearbeitet. Da die nächsten Erkundungsbohrungen einen bestimmten Winkel haben müssen und der Arbeitsbereich zum Aufbau der Bohrequipments im richtigen Neigungswinkel räumlich sehr eingeschränkt ist, wird eine Vertiefung von 2,5 Meter im Boden (Sohle) erstellt. Im Bergbau spricht man von der Errichtung eines Bohrkellers. Im Bohrkeller werden ein schnell schließendes Absperrventil (Preventer-Stack) und die Bohrmaschine stehen.

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 13,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen

  • Rund 273 Kubikmeter Salzlösung werden nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 ff. der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Die abgegebenen Lösungen stammen von der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene. Weder Tritium (Nachweisgrenze: 8,3 Becquerel pro Liter) noch Cäsium-137 (Nachweisgrenze: 0,42 Becquerel pro Liter) können nachgewiesen werden. Mit der Nachweisgrenze wird derjenige Wert eines Messverfahrens bezeichnet, bis zu dem die Messgröße (zum Beispiel die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn beispielsweise Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.

Standortüberwachung und –erkundung

Zur Planung der Rückholung, zur Umsetzung der Notfallplanung und zur Erfassung der Auswirkungen durch den Bergbau muss die Asse überwacht und erkundet werden.

  • In dieser Woche wird in einer Altbohrung deren Durchmesser gemessen (Kalibermessung). Diese wurde von der 553-Meter-Ebene ausgehend aufwärts erstellt. Die Erstellung der Bohrung erfolgte noch zur Zeit der Salzgewinnung. Die Altbohrung geht über die 490-Meter-Ebene als höchste Ebene des bestehenden Grubengebäudes hinaus. In ihr wurden Radarsondierungen durchgeführt. Nach Abschluss der Messungen ist sie zur Verfüllung vorgesehen.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

  • Am 2. Mai findet der Jahresempfang der BGE-Geschäftsführung am Standort Asse statt. Zu dieser Veranstaltung in der Info Asse sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Neben der interessierten Öffentlichkeit sind auch Landtagsabgeordnete, die Landrätin, die Samtgemeindebürgermeisterin, Vertreter des Bundesumweltministeriums und weitere Mandatsträgerinnen und –träger der Parteien der Einladung gefolgt. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 26. April 2019.

Einblick

Aufgenommen im Juli 2016

Falls es unter Tage brennt oder giftige Gase aus dem Gestein austreten, stellt der Sauerstoffselbstretter Sauerstoff zur Verfügung. Das hier gezeigte Gerät garantiert eine Fluchtzeit (hohe Belastung) von mindestens 60 Minuten. Die Einsatzzeit (geringe Belastung) beträgt bis zu 5 Stunden. Alle Personen unter Tage, also auch Besucherinnen und Besucher, müssen das 5 Kilogramm schwere Gerät stets griffbereit mit sich führen.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit der Übersicht zu den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen in der Schachtanlage Asse II. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Asse gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


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