Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in der Kalenderwoche 45/2019

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • In der Wendelstrecke im Niveau der 658-Meter-Ebene (Sohle) werden die Arbeiten am Stützbauwerk im südlichen Bereich fortgesetzt. Mitarbeiter des Grubenbetriebes errichten eine Stützmauer, da der Bereich durch den Gebirgsdruck stark beansprucht ist. Ein Abschnitt des Bauwerks wurde in dieser Woche fertiggestellt. Jetzt wird mit einem kleineren Bauwerk unterhalb begonnen.
  • Das Umfeld der Baustoffanlage BA 20 auf der 700-Meter-Ebene ist durch den Gebirgsdruck stark geschädigt. Die Stabilisierungsarbeiten im südwestlichen Bereich werden fortgesetzt. Es werden Schalungswände erstellt und der dahinter befindliche Hohlraum mit Beton (Sorelbeton) verfüllt.
  • Auf der 532-Meter-Ebene schalen Mitarbeiter des Grubenbetriebes ein weiteres Barrierebauwerk im Umfeld der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene ein.

Faktenerhebung

Die Einlagerungskammern 7 und 12 auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wird gerade abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.

  • Der Bohrort für die Bohrarbeiten zur Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene wird weiter hergerichtet. In dieser Woche wurden Einrichtungen zur Luftführung aus Metall (Wetterlutten) an der Decke (Firste) angebracht. Die Belüftung (Bewetterung) des Arbeitsbereiches muss über besondere Anlagen erfolgen.
  • Im Grubentiefsten wird weiter an der Bohrung zur Erprobung des Anbohrens der Einlagerungskammer 12 gearbeitet. Es wurde bis zu einer Länge von 125,5 Meter gebohrt. Anschließend fand eine Verlaufsmessung im Bohrloch statt.

Rückholungsbergwerk und Schacht Asse 5

Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.

  • Die Bohrarbeiten zur Erkundung des Salzgesteins östlich der Schachtanlage Asse II schreiten in dieser Woche voran. Es wurde an einer der beiden Bohrungen gearbeitet, hier wurden insgesamt 91,9 Meter Bohrlochlänge erreicht.

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 13,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Rund 276 Kubikmeter Salzlösung werden nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 ff der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Die abgegebenen Lösungen stammen von der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene. Tritium und Cäsium-137 können nicht nachgewiesen werden. Die Nachweisgrenze liegt für Tritium bei 8,3 Becquerel pro Liter und für Cäsium-137 bei 0,42 Becquerel pro Liter. Mit der Nachweisgrenze wird derjenige Wert eines Messverfahrens bezeichnet, bis zu dem die Messgröße (zum Beispiel die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn beispielsweise Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.

Standortüberwachung und –erkundung

Zur Planung der Rückholung, zur Umsetzung der Notfallplanung und zur Erfassung der Auswirkungen durch den Bergbau muss die Asse überwacht und erkundet werden.

  • Im Umfeld des Bohrortes zur Erkundung des Salzgesteins östlich der Schachtanlage Asse II auf der 574-Meter-Ebene stellen Mitarbeiter der Bohrabteilung alle Bohrungen zur Einbringung mikroakustischer Sonden fertig.
  • Im Umfeld der Schachtanlage Asse II werden 3D-seismische Messungen durchgeführt. Informationen über den Fortschritt der 3D-Seismik finden Sie im zugehörigen Themenschwerpunkt.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Der Aufbau der neuen Baustoffanlage BA 51 zum Abfüllen von Trockenmaterial auf der 490-Meter-Ebene schreitet voran.
  • In der Strecke zum Schacht Asse 2 auf der 490-Meter-Ebene errichten Mitarbeiter des Grubenbetriebes einen Wetterverschlag. Dieser ist besonders solide gebaut, da er im Nahfeld des Hauptgrubenlüfters besonders beansprucht wird.
  • Auf der 800-Meter-Ebene schneiden Mitarbeiter des Grubenbetriebes mit einer Firstenfräse eine Nische zur Aufstellung von Elektrostationen. Die infrastrukturellen Einrichtungen im Bergwerk müssen den sich ständig ändernden Baustellen laufend angepasst werden. Nachdem ein Abschnitt der Nische fertig gefräst wurde, wird ein Fundament erstellt. Parallel wird ein weiterer Abschnitt nachgeschnitten.
  • Am Wochenende finden Verlaufsmessungen an den Spurlatten im Schacht Asse 4 statt. Spurlatten führen einen Förderkorb. Es wird nach möglichen Verschiebungen aufgrund gebirgsmechanischer Beanspruchung geschaut, um die Sicherheit des Betriebes aufrecht zu erhalten.

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Mitarbeiter des Grubenbetriebes fräsen weiter mit einer Firstenfräse einen Kanal am Wendelzugang zur 511-Meter-Ebene. Hier soll die sogenannte „Radonlutte“ neu entlanggeführt werden. Diese spezielle Luftleitung führt Luft (Wetter) aus dem Bereich der Einlagerungskammern direkt zum Hauptgrubenlüfter.

Infrastruktur

Über Tage muss die Infrastruktur dauerhaft instandgehalten und modernisiert werden.

  • Vor dem neu errichteten Gebäude 11, dem Durchgang zur Schachthalle, finden jetzt Straßenbauarbeiten statt. Bisher wurde die Zuwegung als Baustelleneinrichtungsfläche benötigt.

Einblick

Aufgenommen im Januar 2019

Der Hauptpgrubenlüfter auf der 490-Meter-Ebene. Er zieht die verbrauchte Luft (Wetter) aus dem Bergwerk und sorgt so für den Luftaustausch im Grubengebäude. Seine Kapazität liegt bei rund 4.500 Kubikmeter pro Minute. Läuft er nicht, gibt es den so genannten „Naturzug“. In Abhängigkeit von der Außentemperatur tauschen sich warme Luft im Bergwerk und Außenluft aus. Der Naturzug ist deutlich geringer, sodass ein normaler Betrieb in der Grube nicht gewährleistet wäre. Jedoch bestünde auch in diesem Fall keine Gefahr für die Menschen unter Tage.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit der Übersicht zu den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen in der Schachtanlage Asse II. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Asse gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


Top