Die Rückholung von der 511-Meter-Ebene

Auf der 511-Meter-Ebene im oberen Baufeldrand der Südflanke befindet sich ausschließlich die Einlagerungskammer 8a. Diese wurde in den Jahren 1961 und 1962 als einer der letzten Abbaue auf der 511-Meter-Ebene im Steinsalz aufgefahren. Zur Zeit der Einlagerung wies die Einlagerungskammer eine nahezu quadratische Grundfläche von rund 500 Quadratmetern und eine mittlere Höhe von 14 Metern auf.

Die BGE geht davon aus, dass sich diese Einlagerungskammer in einem gebirgsmechanisch guten und trockenen Zustand befindet. Hier lagern 1.301 Fässer mit hauptsächlich mittelradioaktiven Abfällen.

Durchführung der Rückholung

Die Rückholung der radioaktiven Abfälle soll über einen Zugang im Sohlenniveau (Fußbodenbereich) erfolgen. Hierzu wird ein durch Schleusen gesicherter Zugang von der 511-Meter-Ebene her erstellt. Nach Inbetriebnahme der Schleuse wird sichergestellt, dass die Decke (Firste) und Wände (Stöße) in einem bergbaulichen intakten Zustand sind. Gegebenenfalls muss aufgelockertes Gestein entfernt und anschließend durch technische Maßnahmen gesichert werden.

Sobald die bergbauliche Sicherheit hergestellt ist kommt die Bergetechnik zum Einsatz. Aufgrund der erwarteten zu hohen Strahlungswerte in der Einlagerungskammer sollen fernsteuerbare bodengeführte Techniken wie Radlader oder Raupenfahrzeuge eingesetzt werden. Um die Rückholung zügig durchführen zu können und beispielsweise Zeit bei Werkzeugwechselvorgängen zu sparen, können – sofern die Platzverhältnisse innerhalb der Einlagerungskammer dies zulassen – mehrere Fahrzeuge mit unterschiedlichen Werkzeugen für verschiedene Handhabungsvorgänge eingesetzt werden. Diese Maschinen greifen die Abfälle und legen sie je nach Dosisleistung in verschiedene bereitstehende Behälter. Die Behälter werden mittels eines Transportfahrzeuges zur Schleuse transportiert. Für den kontaminationsfreien Transport nach über Tage wird der Behälter in der Schleuse mit einer Umverpackung versehen, die mit einem Deckel verschlossen ist.

In der Schleuse können verschiedene Daten der Umverpackung wie zum Beispiel das Gewicht und die Dosisleistung an der Außenseite erfasst werden. Nach einer abschließenden Kontaminationskontrolle an der Außenseite der Umverpackung wird diese zum untertägigen Transport bereitgestellt.

Die Einlagerungskammer wird nach Bergung der Abfälle verfüllt

Nachdem der radioaktive Abfall aus der Einlagerungskammer 8a zurückgeholt wurde, wird die Einlagerungskammer auf eine verbleibende Restkontamination geprüft. Nach erfolgter radiologischer Prüfung werden die Einlagerungskammer und die zur Rückholung genutzten Grubenräume mit Spezialbeton (Sorelbeton ) verfüllt, um weitere Gebirgsverformungen zu reduzieren.

Alternative Konzepte

Ist die Bergung der Abfälle mit der zuvor genannten Technik nicht möglich, stehen je nach geologischer Schädigung zwei alternative Konzepte zur Verfügung.

Eine Alternative sieht vor, die Bergung der Abfälle über einen Zugang unterhalb des Deckenbereichs (Firstbereich) vorzunehmen. Dazu muss ebenfalls ein neuer Zugang inklusive Schleusenbereich aufgefahren werden. Die Bergung der Abfälle würde dann mit einem ferngesteuerten Teleskopkran erfolgen. Die Ausschleusung der Abfälle und Verfüllung der Hohlräume unterscheiden sich nicht vom Grundkonzept.

Ist die bergbauliche Sicherheit aus gebirgsmechanischen Gründen nicht gewährleistet, so könnte bei einer zweiten Alternative Versatzmaterial in die Einlagerungskammer eingebracht werden. Dies soll Decke und Wände stützen und die Abfälle vor herabfallende Gesteinsbrocken schützen. Die Abfälle müssten dann unterhalb des Versatzmaterials geborgen werden. Hierbei besteht jedoch das Risiko, dass sich das Versatzmaterial aufgrund des Eigengewichtes verfestigt und sich die Abfallbehälter verformen können. Das würde die Bergung deutlich erschweren.

Grafische Darstellung der Sicherungsarbeiten in der Einlagerungskammer 8a/511

Bevor die radioaktiven Abfälle aus der Einlagerungskammer 8a geborgen werden können, muss die Decke (Firste) gesichert werden. In einem ersten Schritt wird dazu loses Salzgestein entfernt.

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene lagern hauptsächlich mittelradioaktive Abfälle.
  • Die Bergung der Abfälle muss aufgrund der hohen Strahlungswerte mit fernhantierbarer Technik erfolgen.

Den Originaltext finden Sie im Rückholplan auf den Seiten 34 bis 41 - Plan zur Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II (PDF, 7,35 MB).

Info Asse

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Infostelle Asse stehen gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Bei Bedarf stellen Sie auch den Kontakt zu den entsprechenden Fachkolleginnen und -kollegen her. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie in der Infostelle Asse.


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