Es herrscht reger Verkehr rund um das Bergwerk Gorleben: Im Viertelstundentakt fahren Trecker mit Containern voll Salz von der Salzhalde zum Bergwerk. Nach rund 1,2 Kilometern Fahrstecke bringt die Förderanlage die Container nach unter Tage. Das Salz wird dort zur Verfüllung des Bergwerks eingesetzt. Im Durchschnitt gelangen so täglich rund 800 Tonnen Salz nach unter Tage – seit Beginn der Verfüllarbeiten Ende November 2024 sind das bereits mehr als 50.000 Tonnen.
Nachdem der Salzstock Gorleben mit dem Zwischenbericht Teilgebiete 2020 aus der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle ausgeschieden ist, hat die BGE vom Bundesumweltministerium den Auftrag erhalten, das Bergwerk zu schließen. Die Verfüllung des Grubengebäudes bildet dabei die erste Phase des Vorgehens.
„Liegen gut im Zeitplan“
„Wir kommen für alle sichtbar mit der Verfüllung voran. Wir liegen gut im Zeitplan, obwohl wir wegen eines schweren Arbeitsunfalls den Betrieb für ein paar Tage haben ruhen lassen“, sagt Torsten Rabe. Er leitet das Projekt Gorleben und ergänzt: „Wir haben in der ersten Phase der Schließung damit begonnen, die Strecken unter Tage zu verfüllen. Das sind – stark vereinfacht gesagt – die insgesamt rund acht Kilometer langen ‚Tunnel‘, die für die Erkundung des Salzstocks im Bereich von 820 bis 930 Meter Tiefe in den Berg getrieben wurden.“ Die Strecken sollen bis Ende 2027 vollständig verfüllt sein.
Danach folgen die Schächte, also die senkrecht in die Tiefe führenden Röhren. „Der Lenkungskreis Gorleben hat uns sein Einverständnis gegeben, dass wir die Verfüllung der Schächte selbst – in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern – in die Hand nehmen können“, erklärt Torsten Rabe. „Damit bringt unser Team die nicht immer einfache Aufgabe der Verfüllung des Bergwerks selbst zu Ende.“ Matthias Lange, kommissarischer Leiter der Genehmigungsabteilung in Gorleben ergänzt: „Wir haben das Personal und das Know-how für diese Arbeit bei uns vor Ort.“ So könne das Team schneller mit der Verfüllung der Schächte beginnen, als wenn die Arbeiten noch vollumfänglich ausgeschrieben werden müssten.
Abschlussbetriebsplan eingereicht
Auch von organisatorischer Seite gibt es gute Nachrichten: Am 31. März wurde der „Abschlussbetriebsplan Bergwerk Gorleben“ fristgerecht dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) bei einem Vor-Ort-Termin in Gorleben überreicht. „Genehmigungstechnisch ist das der letzte Schritt des Bergwerks, den wir damit einläuten“, sagt Matthias Lange. Er und sein Team haben seit Mitte November 2024 am Abschlussbetriebsplan gearbeitet.
„Der Plan enthält den Status Quo über die Anlage sowie die laufenden Arbeiten. Er beschreibt auch die Rückbauarbeiten, die noch zur Schließung bis hin zur Entlassung aus der Bergaufsicht wichtig sind“, erklärt Matthias Lange. Das LBEG muss den Plan nun prüfen und genehmigen. Nach erfolgter Genehmigung gibt der Abschlussbetriebsplan das weitere Vorgehen bei der Schließung des Bergwerks Gorleben fest vor. Er gilt bis zur Entlassung des Projekts aus der Bergaufsicht.