Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in den Kalenderwochen 23 und 24/2019

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Berg- und Atomrecht betreiben.

  • Bergleute lösen auf der 1. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben lockeres Salzgestein (Löser) von der Decke (Firste) eines Abbaus.

  • Im Kontrollbereich auf der 4. Ebene der Schachtanlage Bartensleben installieren Mitarbeiter des bergmännischen Vermessungswesens (Markscheiderei) Längenmessgeräte (Extensometer) in von Bergleuten hierfür hergestellten Bohrungen. Die Messgeräte geben Aufschluss über Bewegungen im Gestein und dienen zur Überwachung des bergbaulichen Zustands des Endlagers.

  • Im Einlagerungsbereich auf der 4. Ebene der Schachtanlage Bartensleben wird im Untertagemessfeld (UMF) die Rückholbarkeit von Spezialcontainern mit zwischengelagerten radioaktiven Abfällen nachgewiesen. Diese Überprüfung erfolgt vierteljährlich.

  • Bergleute befahren die 5. Ebene zur jährlichen bergbaulichen Kontrolle. Dieser Grubenbereich umfasst zum größten Teil nur Erkundungsstrecken.

  • Sachverständige überprüfen die Verbindungen zwischen Förderkorb und Förderseil (Zwischengeschirr) an den Seilfahrtanlagen der Schächte Bartensleben und Marie.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

Einblick

Aufgenommen im November 2017

Das Bild zeigt das Untertagemessfeld (UMF) im Ostfeld des Kontrollbereichs auf der vierten Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben. Im UMF sind geringe Mengen (Volumen) radioaktiver Abfälle zwischengelagert. Die Abfälle wurden in Edelstahlhülsen bzw. Innenbehälter in insgesamt sieben Spezialcontainern verpackt und in zwei verrohrten Sohlenbohrlöchern rückholbar gelagert.

Die zwischengelagerten Abfälle wurden im Zeitraum zwischen 1985 und 1990 eingelagert. Sie bestehen hauptsächlich aus Kobalt-60-Strahlenquellen. Zusätzlich enthalten sind vier Cäsium-137-Strahlenquellen und 12 mit Europiumoxid gefüllte Stahlstäbe. Mit einem Teil dieser Quellen wurde im Endlager Morsleben die Einlagerung von wärmentwickelnden radioaktiven Abfällen erforscht. Ziel der Forschung war es, herauszufinden, welche Wirkung die Wärmeentwicklung auf das umgebene Salzgestein hat. Der andere Teil der Quellen stammt aus dem Einsatz in der Wasserwirtschaft in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Dort wurden Trinkwasserbrunnen mit Strahlenquellen ausgestattet, um einer Verockerung der Brunnenfilter (Bildung von „Eisenstein“ – Eisenhydroxid und Manganoxid - aufgrund mikrobieller Tätigkeit) entgegenzuwirken und somit die Nutzungsdauer der Brunnen zu verlängern.

Die im UMF befindlichen radioaktiven Abfälle sind aktuell noch immer zwischengelagert, da sie die in der Dauerbetriebsgenehmigung formulierten Annahmebedingungen für eine Endlagerung nicht erfüllen. Die Zwischenlagerung ist seitens der zuständigen Genehmigungsbehörden befristet genehmigt. Die BGE prüft vierteljährig die Rückholung der im UMF gelagerten Abfälle. Für den Nachweis der Rückholbarkeit werden die obersten Spezialcontainer mit einer Hebevorrichtung ein paar Meter angehoben und wieder herabgesetzt.

Neben den Abfällen im UMF sind im Endlager Morsleben noch weitere radioaktive Abfälle in einem mit Beton ausgekleideten Sohlenbohrloch nahe des Ostfeldes im Kontrollbereich auf der 4. Ebene der Schachtanlage Bartensleben zwischengelagert. Bei diesen Abfällen handelt sich um Radiumpräparate (Strahlenquellen) aus der medizinischen Anwendung in der DDR.

Die Endlagerung der zwischengelagerten Abfälle ist im Rahmen des Planfeststellungsverfahren zur Stilllegung des Endlagers Morsleben beantragt. Mit dem Verbleib der Abfälle im Endlager, soll das Risiko, Menschen radioaktiver Strahlung auszusetzen, entsprechend dem Minimierungsgebot des Strahlenschutzes in Deutschland möglichst gering gehalten werden. Ein Transport in ein Zwischenlager oder eine Landessammelstelle für radioaktive Abfälle würde keinen weiteren Sicherheitsgewinn bringen und widerspricht damit dem Minimierungsgebot.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Morsleben. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Morsleben gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


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