Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in den Kalenderwochen 25 und 26/2019

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Berg- und Atomrecht betreiben.

  • Bergleute transportieren größere Mengen an Baustoff und Material von über Tage zur 2. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben. Die transportierten Güter werden für die Arbeiten zur Erneuerung von Toren, die die Frischluftversorgung im Bergwerk steuern (Wettertore), benötigt.

  • Mitarbeiter des bergmännischen Vermessungswesen (Markscheiderei) vermessen auf der 4a-Ebene der Schachtanlage Bartensleben mit Laserscannern mehrere Abbaukammern. Die daraus gewonnenen Daten werden für die Erhöhung und Weiterentwicklung des Detailierungsgrades des bestehenden 3D Modells der Grube genutzt.

  • Bergleute lösen im Kontrollbereich auf der 4. Ebene der Schachtanlage Bartensleben lockeres Salzgestein („Löser“) von der Decke (Firste) eines Abbaus. Die Kontrolle und das Herauslösen von lockerem Salzgestein sind bergbauliche Daueraufgaben.

  • Bergleute entfernen Rost von den in der Schachtröhre Bartensleben verlaufenden Leitungen für Druckluft und Schachtwasser. Im Anschluss werden die bearbeiteten Stellen mit einem Korrosionsschutzmittel behandelt. Die Arbeiten dienen dem Erhalt der Funktionsfähigkeit der Leitungen.

  • Auftragnehmer bauen einen Ventilator in das Bauwerk ein, das die verbrauchte Luft aus dem Bergwerk nach über Tage ableitet (Abwetterbauwerk). Der Ventilator wurde zuvor für Instandsetzungsarbeiten aus dem Bauwerk ausgebaut.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

  • In der Infostelle Morsleben besuchen am 20. Juni rund 30 Gäste den Zeitzeugenabend „Geschichte Erleben – Das Endlager Morsleben zu Zeiten der Wende“. Dr. Klaus Ebel (Werkleiter von 1971 bis 1999) und Hennig Rösel (ehemaliger Vizepräsident des Bundesamtes für Strahlenschutz) berichten von ihren Eindrücken und Erfahrungen aus den Jahren rund um die deutsche Wiedervereinigung. Der Zeitzeugenabend wurde im Rahmen der Salzigen Tour veranstaltet.

  • Rund 35 Gäste aus Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft haben sich am 25. Juni in der Infostelle Morsleben mit der BGE-Geschäftsführung beim Jahresempfang der Geschäftsführung ausgetauscht.

Meldepflichtige Ereignisse

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 19. Juni kommt es aufgrund einer Störung im öffentlichen Stromnetz zu einem kurzzeitigen Spannungseinbruch auf der Schachtanlage Bartensleben. Diverse technische Anlagen (z. B. die Spannungsversorgung der Telefonanlage, die Mikroakustikanlage, das Heizwerk) werden durch die Unterspannungssensoren abgeschaltet oder gehen in den Störungsmodus. Nach Quittierung der Störung und Wiederinbetriebnahme durch das diensthabende Personal, befindet sich ein Großteil der Anlagen kurz darauf wieder im bestimmungsgemäßen Betrieb. Der Rest der Anlagen befindet sich ab dem 20. Juni wieder im bestimmungsgemäßen Betrieb.

    Eine N-Meldung (Normalmeldung mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) geht fristgerecht an das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit.

Einblick

Aufgenommen im Juni 2019

Auf dem Bild ist ein Mitarbeiter des Bergmännischen Vermessungswesens (Markscheiderei) zu sehen, der mit Hilfe eines Mitgliedes der Grubenwehr einen Laserscanner in einem schwer zugänglichen Bereich des Endlagers aufbaut. Die Scanner werden genutzt, um ein dreidimensionales Aufmaß der Hohlräume des Bergwerks zu erstellen.

Während eines Scanvorgangs rotiert ein in der Mitte des Laserscanners angebrachter Spiegel vertikal in hoher Geschwindigkeit. Zusätzlich dreht sich der Scanner horizontal 360 Grad um die eigene Achse. Innerhalb dieser Bewegung wird die gesamte Umgebung systematisch von einem Laserstrahl, der von dem Spiegel abgelenkt wird, abgetastet. Trifft das Laserlicht auf ein Objekt, wird es entsprechend der Oberflächenstruktur reflektiert. Sensoren im Scanner erfassen die zurückgeworfene Lichtenergie. Die Entfernung zum Objekt sowie seine Position im Raum kann auf Grundlage der Intensität der reflektierten Signale berechnet werden. Die bei einem Scan abgetastete Umgebung wird als eine aus Millionen von Messpunkten bestehenden Wolke erfasst. Die Punktwolke lässt sich anschließend am Computer mit einer speziellen Software in ein dreidimensionales Abbild der vermessenen Umgebung umwandeln.

Die aus den Scans gewonnen Daten dienen der detaillierten Kartierung der Hohlräume unter Tage (Risswerk) und ergänzen die vorhandenen Messdaten in der Datenbank. Die erzeugten Datenmengen ermöglichen sehr präzise dreidimensionale Modellierungen des Grubengebäudes. Damit verbessern sie die Planungsqualität für die Stilllegung, insbesondere den Materialbedarf und die Ablaufplanung bei der Verfüllung. Dreidimensionale Visualisierungen verbessern zudem das Systemverständnis sowie die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden in der Planung und der Genehmigungsbehörde sowie im Dialog mit der Öffentlichkeit.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Morsleben. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Morsleben gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


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