Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in den Kalenderwochen 49 und 50/2018

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die Optimierung von  Planungsunterlagen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Ein Dienstleister wartet die Druckregelanlage des In situ-Versuchs zu einer Streckenabdichtung im Steinsalz auf der 2. Ebene (Sohle) des Endlagers Morsleben.

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Berg- und Atomrecht betreiben.

  • Geologen setzen die jährliche Befahrung von Orten des Lösungskatasters in den oberen Ebene der beiden Gruben Bartensleben und Marie fort. Im Lösungskataster sind Daten zu wässrigen Salzlösungen erfasst, die im Laufe des langjährigen Bergwerkbetriebes im Grubengebäude aufgefallen sind. Die überwiegende Anzahl der Lösungszutritte ist inzwischen versiegt, beziehungsweise ausgetrocknet.

  • Dienstleister prüfen die Seilfahrtanlage sowie die dazugehörigen Schachteinbauten und den Schachtausbau von Schacht Marie. Die Prüfung findet jährlich statt.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Bergleute beginnen mit einer Kernbohrung zur Erkundung von Gestein für den Bau eines Fluchtweges auf der 3. Ebene der Grube Bartensleben, nachdem die Erkundungsbohrung auf Gasfreiheit abgeschlossen wurde (siehe Wochenbericht KW 47/48). Die Arbeiten finden auf der 332-Meter-Ebene der Grube Marie statt.

Meldepflichtige Ereignisse

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV)

  • Am 3. Dezember stellt die zentrale Warte bei der Kontrolle von Messwerten einer Messstelle zur Überwachung der Grubenluft im Ostfeld des Endlagers Morsleben (4. Ebene, Einlagerungsbereich) einen unplausiblen Wert der Aerosolaktivitätskonzentration von Null Becquerel pro Kubikmeter fest. Ursache war eine Störung in der Grubenluftzufuhr zum Messgerät. Durch den Fehler war weder eine aussagekräftige Messung der Aerosolaktivitätskonzentration noch eine Probenahme kurzlebiger Aerosole über den Staubsammler am betroffenen Messort möglich. Die beweissichernde Überwachung war zwischen dem 2. und 4. Dezember durch einen Radonmonitor weiterhin gewährleistet.

Einblick

Aufgenommen im Januar 2017

Wasser - die Bergleute sagen auch „Wässer“ - fällt im Endlager Morsleben auf unterschiedliche Weise an. Durch den Kontakt mit dem Salzgestein bildet sich mit salzhaltige Lösung (bergmännisch: Lauge). Diese Lösung sammelt sich, sofern sie nicht aufgefangen werden, zum Teil in sogenannten Laugentümpeln oder –sümpfen.

Das Bild zeigt einen solchen Laugentümpel, der im Rahmen des Lösungskatasters registriert wurde und nun fortwährend kontrolliert wird. Er ist durch die Frischluftversorgung der Grubengebäude in der Schachtanlage (Bewetterung) entstanden:

Das Wasser aus der Luft wird vom Salzgestein, insbesondere in Bereichen der Kalisalze aufgenommen, da es die ausgeprägte Eigenschaft hat, Feuchtigkeit aus der Umgebung zu binden. Dieser Effekt wird im Sommer noch verstärkt, wenn die Temperatur der zugeführten Frischluft deutlich höher als die des Gesteins im Grubengebäude ist und aufgrund ihrer Wärme sehr viel Wasser bindet. Beim Kontakt mit dem kühleren Salzgestein bildet sich Kondenswasser.

Eine weitere Möglichkeit, wie Wasser in das Endlager gelangt, ist der Eintritt über Lösungszutrittsstellen. Im Jahr 2017 waren dies insgesamt 15.700 Liter (15,7 Kubikmeter). Hier muss unterschieden werden zwischen den wässrigen Salzlösungen, die schon bei der Entstehung des Salzes im Gebirge eingeschlossen wurden und somit begrenzt sind (Abbau 1a in der Grube Bartensleben) und denen, welche aus Wasser entsteht, dass aus dem Deckgebirge oberhalb der Salzstruktur stammt (Lager H in der Grube Marie). Der Großteil des Wassers im Endlager Morsleben wird durch die Schächte Marie und Bartensleben verursacht. Die Schachtröhren durchdringen das Deckgebirge und dessen grundwasserführende Schichten, sind aber nicht wasserdicht, wodurch Wasser in die Schachtröhren gelangt. Im Jahr 2017 waren dies insgesamt 8.741.000 Liter (8.741 Kubikmeter).

Zutretendes Wasser und Lösungen werden überwacht und aufgefangen. Sie werden zum Fahrbahnbau unter Tage verwendet oder nach über Tage gepumpt und dort entsorgt. Zutrittsstellen spielen für die Planung der Verfüll- und Verschließmaßnahmen (horizontale Abdichtungen, Schachtverschlüsse) und den zu führenden Langzeitsicherheitsnachweis für die Stilllegung des Endlagers eine wesentliche Rolle.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Morsleben. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Morsleben gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


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