Endlager Morsleben

Rund 190 Gäste besuchen Morsleben zu Salziger Tour

Rund 190 Gäste nahmen an Zeitzeugenabenden, Sonderbefahrungen und einem Tag der offenen Tür in der Infostelle Morsleben teil. Die Aktionen boten ungewöhnliche Perspektiven auf das Endlager.

Mit der Teilnahme an der Salzigen Tour möchte das Team der Infostelle Morsleben die Perspektive auf das Endlager Morsleben erweitern. So wissen zwar viele in der Region, dass bis zum Jahr 1998 rund 37.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfall eingelagert wurden. Sie wissen auch, dass das Endlager Morsleben stillgelegt werden soll und die Abfälle unter Tage bleiben. Aber wie sah es zu Zeiten der Wende im Endlager Morsleben aus? Wie war das mit dem KZ-Außenlager in Beendorf? Warum ist Salz ein mögliches Wirtsgestein für ein Endlager? Rund 190 Besucherinnen und Besucher haben zwischen Mai und Oktober 2019 die Gelegenheit genutzt, um diese Fragen zu stellen.

Ein Rückblick zum Jubiläum des Mauerfalls

Der Zeitzeugenabend in der Infostelle Morsleben im Juni lehnte sich an das diesjährige 30. Jubiläum zum Mauerfall an: Der ehemalige Werksleiter, Dr. Klaus Ebel, sowie der ehemalige Vizepräsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Henning Rösel, berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen zur Zeit der Wende im Endlager Morsleben. Rund 30 Gäste, darunter einige ehemalige Mitarbeiter aus der Zeit, folgten den Ausführungen.

Offene Türen im Endlager Morsleben

Über 80 Gäste, darunter viele Familien mit Kindern, zeigten am Tag der offenen Tür in der Infostelle Morsleben, dass es ein großes Interesse gibt, hinter die Kulissen des Endlagers Morsleben zu schauen. Sie besuchten die Ausstellung, konnten an Experimentierstationen mehr über die Vor- und Nachteile von Salz als Wirtsgestein für ein Endlager für Atommüll erfahren oder warteten bei Kaffee, Kuchen und Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Infostelle Morsleben auf die nächste Tour zur Werksbesichtigung.

Infostelle Morsleben macht Geschichte erlebbar

Der zweite Zeitzeugenabend Anfang Oktober setzte sich thematisch mit einem dunklen Kapitel in der Geschichte des Endlagers Morsleben auseinander. Der Historiker Dr. Björn Kooger erzählte von seinen Forschungsarbeiten zum KZ-Außenlager Beendorf, in dem zwischen 1944 und 1945 bis zu 3.300 Häftlinge untergebracht waren. Sie wurden für die Rüstungsproduktion unter Tage im Schacht Bartensleben eingesetzt. Knapp 30 Gäste, darunter viele Beendorfer, nahmen an der Veranstaltung teil und brachten zum Teil die eigenen Kindheitserinnerungen ein.

Befahrungen zu Geologie und Bergbau

Entgegen der sonst üblichen Befahrungen des Endlagers Morsleben wurden im Rahmen der Salzigen Tour verschiedene Themenbefahrungen zur Geologie des Endlagers Morsleben und zur Historie des Bergbaus angeboten.

Die Salzige Tour

Im Jahr 2019 boten knapp 30 Partner im Raum Magdeburg, Elbe, Börde und Heide ein breites Erlebnisangebot rund um das Thema Salz an. Auch für das kommende Jahr plant die Infostelle Morsleben sich wieder mit einem Angebot an der Salzigen Tour zu beteiligen.

Interessierte können sich schon heute beim Team der Infostelle Morsleben melden, um zukünftig über die Angebote im Rahmen der Salzigen Tour informiert zu werden:

Infostelle Morsleben
T: 039050 979931 oder – 8272
info-morsleben@bge.de

Zwei Kinder und zwei Erwachsene stehen in der Infostelle Morsleben an einem Tisch.

Am Tag der offenen Tür in der Infostelle Morsleben konnten die Besucher an Experimentierstationen viele Eigenschaften von Salz erforschen.

Drei Männer sitzen zusammen und unterhalten sich in der Infostelle Morsleben.

Dr. Klaus Ebel (rechts) und Henning Rösel (Mitte) im Gespräch mit Infostellenleiter Michael Lohse über das Endlager Morsleben zu Zeiten der Wende.

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