Endlager Morsleben

Letzte Verbindungen zu den Einlagerungskammern im Südfeld verschlossen

Im Südfeld des Endlagers Morsleben wurden die Verbindungen zu den Einlagerungskammern verschlossen. Damit sind die entsprechenden Vorgaben aus der Dauerbetriebsgenehmigung erfüllt.

Ein weiteres Kapitel der Einlagerung von radioaktiven Abfällen im Endlager Morsleben wurde im Südfeld auf der 4. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben abgeschlossen. Nachdem der Resthohlraum der betreffenden Abbaue mit Braunkohlefilterasche verfüllt wurde, wurden nun die Verbindungen zu den Kammern mit einem Spezialbeton verschlossen. Die Maßnahmen gehen auf Regelungen der geltenden Dauerbetriebsgenehmigung zurück. Sie besagen, dass nach Beendigung der Einlagerung die Einlagerungskammern (ehemalige Salzabbaue oder Strecken) zu verfüllen, zu verschließen und abzudichten sind. Die atomrechtliche Aufsicht hatte der technischen Ausführung der Arbeiten im April 2017 zugestimmt.

2.510 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle sind in den Kammern endgelagert

In den beiden Einlagerungskammern auf der 5a-Ebene der Schachtanlage Bartensleben wurden zwischen 1978 und 1998 rund 2.510 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle endgelagert. Die Abfälle wurden hauptsächlich aus einer über den Kammern liegenden Strecke, die sich auf der vierten Ebene befindet, verstürzt. In einer weiteren Kammer im Südfeld wurden bis 1988 flüssige radioaktive Abfälle vor Ort (in-situ) mit Braunkohlefilterasche verfestigt. Die Verbindungen zwischen diesem Abbau und der 4. Ebene wurden bereits früher mit Beton verschlossen.

Rund 15.000 Kubikmeter Asche wurden für die Verfüllung genutzt

Für die Verfüllung des Resthohlraumvolumens wurden rund 15.000 Kubikmeter Braunkohlefilterasche genutzt. Die verwendete Asche stammt aus Braunkohlekraftwerken. Sie ist ein Nebenprodukt, das bei der Entstaubung von Rauchgasen der Kohleverbrennung anfällt. Bis zu 25 Kubikmeter wurden zu Hochzeiten des Ascheeintrags pro Tag in die Einlagerungskammern eingebracht. Die Verfüllung erhöht die Betriebssicherheit, da so der freie Hohlraum im Abbau reduziert wird. Außerdem bindet die Braunkohlenfilterasche Wasser und verhindert so den Zutritt von Feuchtigkeit zu den Abfällen. Auch wirkt die Asche für die Kammern mechanisch stabilisierend.

Verschluss von offenen Verbindungen zu den Einlagerungskammern

Nach Abschluss der Verfüllung des Resthohlraums wurden alle Verbindungen (Versturzschleusen, Bohrungen für den Abfall- und Ascheeintrag sowie Verbindungen zwischen der 4. Ebene und den Einlagerungskammern, die zum Betreten der Kammern dienten) zu den Einlagerungskammern, ausgehend von der 4. Ebene, verschlossen und abgedichtet. Hierfür wurde ein für den untertägigen Einsatz zugelassener Beton genutzt. Insgesamt wurden rund 209 Kubikmeter offener Hohlraum verfüllt.

Ein Mitarbeiter füllt Baustoff, der zuvor vor Ort angemischt wurde, in eine Versturzschleuse um sie zu verschließen.

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