23. August 2017
Mit der fünften Bohrung in die Decke der Einlagerungskammer 7 in der Schachtanlage Asse II hat die Asse-GmbH wie geplant einen Hohlraum in der Kammer angetroffen. Die Geschäftsführerin der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), Ursula Heinen-Esser, sagt: „Nach fünf Jahren Faktenerhebung machen wir damit einen ganz großen Schritt in Richtung konkreter Rückholungsplanung.“
Der am Mittwoch erreichte Hohlraum ist für die Erkundung der Einlagerungskammer von großer Bedeutung. Gasmessungen sind hier leichter möglich als im mit Salz verfüllten Teil der Einlagerungskammer. Außerdem erhält die BGE nun Bilder aus Bereichen der Einlagerungskammer, die den heutigen Zustand widerspiegeln.
Die Sammlung von Daten über den Zustand der Kammer in bergmännischer und radiologischer Sichtweise ist die Basis für eine Einschätzung der zu erwartenden Herausforderungen bei der Rückholung der Abfälle. Die eingesetzte Technik und die nötigen Sicherheitsmaßnahmen beim Bergen der Gebinde sind abhängig von den Gegebenheiten in der Einlagerungskammer.
Nachdem am Mittwoch, 16. August, beim Bohren bereits eine Kluft angetroffen worden war (siehe frühere Meldungen), ist das Bohrloch mit einer Kamera befahren worden. Anschließend fand eine Gasmessung am Ende des Bohrloches statt. Neben Radon ist Wasserstoff gemessen worden. Wasserstoff ist deshalb relevant, weil es ein explosives Gas ist. Die angetroffenen Mengen sind mit 4.000 ppm (Teilchen pro einer Million Teilchen Luft; parts per million) um mehr als das Zehnfache unterhalb der Explosionsgrenze.
An dem jetzt beginnenden Messprogramm werden neben der Asse-GmbH und der BGE auch externe Fachleute beteiligt sein. Die gemeinsame Datensammlung und Bewertung wird einen wichtigen Beitrag zur Planung der Rückholung leisten.
Der technische Geschäftsführer der Asse-GmbH, Jens Köhler, sagt: „In einem nächsten Schritt werden wir den angetroffenen Hohlraum mit einem 3D-Scan vermessen, um weitere Erkenntnisse über den Zustand der Kammer zu gewinnen.“
Die BGE ist eine bundeseigene Gesellschaft im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums. Die BGE hat am 25. April 2017 die Verantwortung als Betreiber der Schachtanlage Asse II sowie der Endlager Konrad und Morsleben vom Bundesamt für Strahlenschutz übernommen. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Suche nach einem Endlager für insbesondere Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle. Geschäftsführer sind Ursula Heinen-Esser (Vorsitzende), Dr. Ewold Seeba (stellvertretender Vorsitzender) und Prof. Dr. Hans-Albert Lennartz (kaufmännischer Geschäftsführer).
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