Endlager Morsleben

Großflächige Nachschneidearbeiten abgeschlossen

Die Nachschneidearbeiten auf der 3. Ebene der Schachtanlage Bartensleben markieren den Auftakt zur Wiederherstellung eines sicheren Zugangs zu einer Lösungszutrittsstelle auf der 1. Ebene.

In der Schachtanlage Bartensleben sind im nördlichen Bereich der 3. Ebene (Sohle) umfassende Nachschneidearbeiten zur Erweiterung des Streckenquerschnitts abgeschlossen worden. Die Arbeiten markieren den Auftakt zur Wiederherstellung eines sicheren Zugangs zu einer Lösungszutrittsstelle in der Abbaustrecke 5 auf der 1. Ebene der Grube. Die Maßnahme wurde in einer Nebenbestimmung des aktuellen Hauptbetriebsplans festgelegt. Sie deckt sich mit der Festlegung aus der Dauerbetriebsgenehmigung, Lösungszutritte im Bergwerk zu überwachen.

Lösungszutrittsstelle in Abbaustrecke 5 seit 2007 nicht mehr zugänglich

Der Lösungszutritt (hier: Zutritt von mit Salz gesättigtem Wasser) in der Abbaustrecke 5 erfolgt über eine unverfüllte Erkundungsbohrung aus dem Jahr 1966. Das Bohrloch ist lediglich mit einem Dichtelement (Packer) verschlossen, dass bei Bedarf (zum Beispiel zur Entnahme von Lösungsproben) geöffnet und wieder verschlossen werden kann. Von 1991 bis 2007 wurde die aufgefangene Lösung regelmäßig hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung untersucht und das Zutrittsvolumen dokumentiert. Dies ist derzeit nicht möglich, da der Bereich seit der Umsetzung der Verfüllmaßnahmen im Rahmen der bergbaulichen Gefahrenabwehr im Zentralteil (2003 bis 2011) nicht mehr zugänglich ist. Ein neuer Zugang soll geschaffen werden, damit der Lösungszutritt wieder regelmäßig beprobt und dokumentiert werden kann.

Der begehbare Ausbau einer Verbindung zwischen der 2. und 3. Ebene soll den Zugang zu der Zutrittsstelle wiederherstellen

Die Wiederherstellung des Zugangs zu der Zutrittsstelle (in der Grafik rechts gelb markiert) soll durch die Herrichtung eines Wetterrollochs (Verbindung zwischen den Ebenen des Bergwerks, die für die Belüftung genutzt wird) zwischen der 3. und 2. Ebene und dem anschließenden Einbau einer Leiter ermöglicht werden. Dieser Weg knüpft an eine begehbare, aber durch die Verfüllung momentan nicht zugängliche Verbindung, die bis zur Abbaustrecke 5 auf der 1. Ebene reicht, an.

Im Rahmen der Nachschneidearbeiten wurde auf der 3. Ebene auf einer Länge von 165 Metern der Querschnitt der zu dem Rolloch führenden Strecke von fünfeinhalb Quadratmeter auf zehn Quadratmeter vergrößert. Dadurch konnte der Bereich am Fuß des Wetterrollloches so hergerichtet werden, dass genügend Raum für die anstehenden Bauarbeiten und den Transport der hierfür nötigen Ausrüstung zur Verfügung steht.

Betriebssicherheit durch Einstellung der Überwachung der Lösungszutrittsstelle nicht gefährdet

Die Einstellung der Überwachung der Lösungszutrittsstelle ab dem Jahr 2007 stellt für die Betriebssicherheit des Endlagers kein Problem dar. Die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen der Salzlösung zeigen, dass das Wasser vermutlich bei der Entstehung des Salzes im Gestein eingeschlossen wurde und keine Verbindung zum Salzspiegel oder dem Deckgebirge besteht. Die Lösungsmenge und der Zufluss sind dadurch begrenzt. Die Auswertung der Zutrittsmenge deutet darauf hin, dass das Vorkommen nahezu erschöpft ist. Von 1991 bis 2007 hat sich die Zutrittsmenge von anfänglich weniger als 10 Liter pro Jahr auf zuletzt rund 5 Liter pro Jahr verringert.

Grafik: Die Grafik zeigt den neuen Weg, der von der 3. Ebene zur Abbaustrecke 5 auf der 1. Ebene führen wird.

Die Grafik zeigt den neuen Weg (gelbe Linie), der von der 3. Ebene (Sohle) zur Abbaustrecke 5 auf der 1. Ebene führen soll. Dabei werden Rolllöcher als Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Ebenen (Lila, Rot und Türkis) genutzt.

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