Endlager Konrad

Erstes Endlagerfahrzeug geht in Serienproduktion

Nach der Werksabnahme des ersten Plateauwagens kann die Serienproduktion starten. Ein wichtiger Schritt zur Aufnahme des Einlagerungsbetriebs wurde damit gemacht.

Etwa dreieinhalb Jahre nach Auftragsvergabe fällt der Startschuss für die Serienproduktion des Plateauwagens für das Endlager Konrad. Nach der Abnahme des ersten Plateauwagens beim Hersteller werden nun 24 weitere Wagen produziert. Die Plateauwagen werden nach Inbetriebnahme des Endlagers Konrad im Kontrollbereich über und unter Tage eingesetzt. Sie transportieren die für Konrad bestimmten radioaktiven Abfälle innerhalb des betrieblichen Kontrollbereichs. Bis zu Ihrem Einsatz ab 2027 werden sie eingelagert und jährlich gewartet.

Über den Plateauwagen

Nach der Anlieferung der Abfallgebinde per Bahn oder Lkw kommt der Plateauwagen in der Umladehalle auf Konrad 2 zum Einsatz: Ein Brückenkran hebt entweder einen Konrad-Container oder eine Tauschpalette mit zylindrischen Betonbehältern mit radioaktiven Abfall auf den Plateauwagen.

Die Schachtförderanlage bewegt den 3,7 Tonnen schweren und rund 3,5 Meter langen Koloss über Schienen bis zum Füllort, 850 Meter unterhalb der Tagesoberfläche. In einer speziellen Entladestation wird der Wagen automatisch vom Förderkorb gezogen. Ein Portalhubwagen hebt den radioaktiven Abfall anschließend auf einen Transportwagen, der ihn zur endgültigen Einlagerungsposition bringt.

Auf Herz und Nieren geprüft

Im Rahmen der Abnahme beim Hersteller lief die erste von drei Prüfphasen zur Inbetriebnahme des Plateauwagens. Das Ergebnis: Alle Ampeln stehen auf Grün, da sämtliche Anforderungen eingehalten werden. In Vorprüfungen musste die Stabilität der Bauteile in komplexen Softwaresimulationen nachgewiesen werden. Bei der Abnahme selbst wurden alle Funktionen auf Herz und Nieren überprüft. So wurde beispielsweise die maximale Nutzlast vom Plateauwagen von 20 Tonnen nachgewiesen. Ein extra gefertigter Prototyp des Plateauwagens steht zudem für Versuche zur Beladung zur Verfügung.

Die zweite Prüfphase beginnt mit der Fertigstellung weiterer Fahrzeuge und Gebäude auf dem Betriebsgelände von Konrad 2. Vorgesehen sind Prüfungen vor Ort, die auch die zukünftigen Betriebsabläufe berücksichtigen. Die letzte Prüfphase wird dann mit echten radioaktiven Abfällen im Endlager Konrad umgesetzt.

Warum werden die Plateauwagen bereits jetzt hergestellt?

An die Plateauwagen werden besonders hohe Qualitätsanforderungen gestellt. Es müssen strenge atomrechtliche Anforderungen eingehalten werden: Jede Schraube und jede Schweißnaht ist Teil einer Genehmigung und präzise vorgegeben. Alles wird sowohl durch eine interne Qualitätsprüfung als auch durch einen unabhängigen Sachverständigen vorgeprüft. Dies kann zu ungeplanten Verzögerungen führen. Damit diese möglichen Verzögerungen sich nicht auf die Inbetriebnahme des Endlagers Konrad auswirken, wurde eine lange Vorlaufzeit eingeplant.

Die Planer der BGE konnten zu einem frühen Zeitpunkt viele Erfahrungen bei der Produktion von Endlagerfahrzeugen sammeln. Diese werden auch in den kommenden Jahren weiterhelfen, wenn es unter anderem um die Produktion eines Portalhubwagens und eines Seitenstapelfahrzeugs für das Endlager Konrad geht.

Fahrgestell mit einem Containerbehälter

Ein Plateauwagen beladen mit einem Konrad-Container. Zu Erprobungszwecken werden die sogenannten Prüfkörper zunächst mit nichtradioaktiven Stoffen befüllt

Grafische Darstellung eines Behältertransports

Der Plateauwagen wird zwischen Umladehalle und untertägiger Umladestation (Füllort) genutzt, um radioaktive Abfälle nach unter Tage zu transportieren

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