Endlager Konrad

Waschplatz und Wendestelle - erster Infrastrukturraum komplett mit Innenschale ausgebaut

1.000 Meter unter der Erde ist aus Stahlgeflecht und Spritzbeton die erste Innenschale für einen Raum des zukünftigen Endlagers entstanden. So wird es später im Endlager Konrad aussehen.

Ende August hat die BGE die Innenschale des Waschplatzes und der Wendestelle in 1.000 Meter unterhalb der Tagesoberfläche fertiggestellt. Damit ist der erste Raum bergbaulich so fertiggestellt, wie er auch im zukünftigen Endlagerbetrieb aussehen wird. Lediglich die dafür notwendigen technischen Einrichtungen und eine Fahrbahn aus Stahlbeton fehlen noch.

Stahlflechter bilden die Grundlage der Innenschale

Grubenräume, in denen später die Infrastruktur des Endlagers gebaut wird, werden speziell gesichert: Nachdem die Bergleute den eigentlichen Hohlraum geschaffen haben, wird das Gebirge mit einer Außenschale aus Stahldübeln, Maschendraht und Spritzbeton versehen. Anschließend folgt der Einbau der Innenschale. Beim Wasch- und Wendeplatz hat eine Arbeitsgemeinschaft aus Dienstleistungsunternehmen (Arge) diese seit Januar 2021 errichtet.

Dazu mussten Stahlflechter in einem ersten Schritt eine Verstärkung aus 5,5 Meter langen Stahlstäben herstellen. Im Anschluss füllte die Arge das Geflecht mit Spritzbeton. So entstand eine Innenschale mit einer Dicke von 30 Zentimetern über eine Länge von rund 35 Metern. Bei dem kreisrunden Ausbau mit 13 Metern Durchmesser ergibt das eine Fläche von rund 1.500 Quadratmetern. Rund 53 Tonnen Stahl wurden verbaut, der eingebrachte Beton hat ein Volumen von etwa 450 Kubikmetern.

Ohne Haufwerksmanagement geht es nicht

Aufgrund der Höhe des Grubenbaus mussten sich die Arbeiter beim Bau Stück für Stück nach oben vorarbeiten. Um den letzten Teil der Innenschale einbauen zu können, haben sie schon einen Teil des endgültigen Fahrbahnunterbaus in die Strecke eingebracht. Dieser besteht aus Gesteinsbruch, dem sogenannten Haufwerk.

Das Gestein fällt bei der Herstellung von Hohlräumen unter Tage an und muss dann zunächst abtransportiert werden. Nach der Zerkleinerung des Haufwerks wird dieses gelagert und für diverse Aufgaben wiederverwendet – zum Beispiel den Bau einer Fahrbahn oder zum Verfüllen von nicht mehr benötigen Hohlräumen.

Auf dem Fahrbahnunterbau haben die Arbeiter ein Gerüst errichtet, von dem aus sie die letzten Meter Innenschale an der Decke (Firste) bauen konnten. Anfang August waren diese Arbeiten abgeschlossen. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im Ausbau der Anlage erreicht.

Waschplatz und Wendestelle im Endlagerbetrieb

Im zukünftigen Endlagerbetrieb werden Fahrzeuge eingesetzt werden, um die Einlagerungskammern abschnittsweise sicher mit einem Betongemisch (Versatz) zu verschließen. Damit diese Fahrzeuge den Kontrollbereich nicht immer wieder unter einem hohen organisatorischen und zeitlichen Aufwand verlassen müssen, wird für die notwendige Reinigung dieser Fahrzeuge nach deren Einsatz der Waschplatz im Kontrollbereich eingerichtet.

Wendestelle mit einer Fahrbahn aus verdichtetem Gesteinsschutt (Haufwerk), halbrunden, glatten, grauen Betonwänden und ebensolcher Firste. An die Wendestelle schließt sich im Hintergrund das Betonbauwerk des Waschplatzes an.

Wendestelle auf der dritten Ebene der Schachtanlage Konrad mit dem Waschplatz im Hintergrund

Die Tunnelwände und die Decke (Firste) sind verkleidet mit einem Geflecht aus Stahlstangen.

Stahlgeflecht der Innenschale

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