Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in den Kalenderwochen 19 und 20/2019

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Berg- und Atomrecht betreiben.

  • In einem Abbau auf der 1. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben wird die Decke (Firste) von losem Gestein befreit (beraubt). Dies geschieht im Rahmen der Arbeitssicherheit.

  • Ein Auftragnehmer wartet Erfassungsanlagen, die Daten aus der bergbaulichen Überwachung des Endlagers von den jeweiligen Messgeräten sammeln und zur Auswertung weiterleiten. Die Wartung findet jährlich statt.

  • Mitarbeiter des bergbaulichen Vermessungswesens (Markscheiderei) kontrollieren obertägige Messpunkte im Umfeld des Endlagers. Mit Hilfe der Messpunkte wird die Umgebung an der Tagesoberfläche hinsichtlich Höhenveränderungen überwacht.

  • Sachverständige unterziehen die Seilfahrtsanlage von Schacht Marie einer Überprüfung. Die Prüfung findet einmal im Jahr statt.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Ein Auftragnehmer untersucht die Bergbaukauen im Rahmen der Umbaumaßnahmen (siehe Wochenbericht KW 17/18) auf eine mögliche Schadstoffbelastung.

Meldepflichtige Ereignisse

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 10. Mai kommt es zu einem Ausfall der Tropfenzählanlage an der Lösungszutrittsstelle im Abbau 1a der Schachtanlage Bartensleben. Der Ausfall der Zählung wird am 13. Mai 2019 bei einer routinemäßigen Kontrolle festgestellt. Die Anlage hat keinen Ausfall signalisiert. Nach der Instandsetzung eines defekten Bauteils befindet sich die Tropfenzählanlage seit dem 27. Mai 2019 wieder im bestimmungsmäßigen Betrieb. Für den Zeitraum des Ausfalls war keine tropfenbasierte Alarmmeldung bei erhöhten Lösungszutritten möglich. Als Ersatzmaßnahme wurde eine indirekte manuelle Kontrolle des Lösungszutritts über die Häufigkeit der Entleerung von Vorratsbehältern eingerichtet.

    Eine N-Meldung (Normalmeldung mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) geht fristgerecht an das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit.

Einblick

Aufgenommen im Mai 2019

Das Bild zeigt einen Höhenfestpunkt, der an der Tagesoberfläche für die Überwachung möglicher Hebungen oder Senkungen des Geländes genutzt wird. Der einzelne Höhenfestpunkt ist dabei Teil eines umfassenden Netzes aus Messpunkten. Um ihre Position zu sichern, ist ein Großteil der Höhenfestpunkte mindestens fünf Meter tief im Boden verankert. Dies ist eine Voraussetzung für exakte Messergebnisse. Weitere Höhenfestpunkte des Messpunktenetzes befinden sich an Brücken und auch Hauswänden. Die anhand der Höhenfestpunkte bestimmten Werte werden mit den Werten der vorangegangenen Jahre abgeglichen und ausgewertet. Die Höhenfestpunkte sind Teil der bergbaulichen Überwachung des Endlagers Morsleben.

Das zur Vermessung festgelegte Beobachtungsgebiet für das Endlager erstreckt sich über eine Fläche von rund 39 Quadratkilometern mit insgesamt 320 Höhenfestpunkten (Nivellementnetz). Der nördlichste Punkt befindet sich dabei in der Nähe von Walbeck, der südlichste Punkt liegt bei Marienborn. Jeder einzelne Höhenfestpunkt wird einmal im Jahr von Vermessungsingenieuren gewartet und ausgemessen. Bei der Ausmessung wechseln sich die Vermessungsingenieure des Endlagers (Markscheider) mit externem Fachpersonal ab. Dieser Wechsel dient der gegenseitigen Überprüfung und bietet zusätzliche Sicherheit bei der Genauigkeit der Messergebnisse.

Höhenveränderungen an der Tagesoberfläche können das Ergebnis von Bewegungen im Grubengebäude sein. Die Bewegungen entstehen zum Beispiel, wenn sich die in der Grube befindlichen Hohlräume durch den Gebirgsdruck langsam wieder verschließen (Konvergenz). Die Ergebnisse der Höhenmessungen zeigen, dass die Senkungen an der Tagesoberfläche mit weniger als einem halben Millimeter pro Jahr im kaum messbaren Bereich liegen. Die seit 1970 konstanten Höhenveränderungen lassen darauf schließen, dass auch in Zukunft keine gefährlichen Absenkungen oder Verformungen in der Grube und über Tage zu erwarten sind.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Morsleben. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Morsleben gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.


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